Gold: Die Tage nach dem Flashcrash
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Anfang dieser Woche kam es zu einem Schreckensmoment am Goldmarkt. Binnen weniger Augenblicke stürzte die Notierung des Edelmetalls wie ein Stein um 1,6 Prozent in die Tiefe. Erst bei 1.236 US-Dollar je Feinunze kam es zu einem Stillstand des Verkaufsdrucks. Viele Marktteilnehmer fragten sich, was war geschehen und wie kann man sich im Falle einer Wiederholung vor solchen Crashs schützen?
Laut Medien handelte es sich um einen sog. “Fat Finger Order“. Ein Tippfehler eines Traders bei der Ordereingabe. Dadurch traf von jetzt auf gleich ein sehr hohes Volumen auf relativ geringe Nachfrage. Der Handel schnellte innerhalb einer Minute auf bis zu 1,8 Mio. Unzen nach oben. Das entspricht 18.150 Future-Kontrakten bzw. wurden dabei umgerechnet 56 Tonnen Gold bewegt - ein in den letzten Jahren ziemlich selten erreichtes Volumen, zumal in solch eine kurzen Zeitspanne.
Laut Marktbeobachtern hat ein Händler bei der Ordereingabe die Anzahl der Unzen und die Anzahl der Kontrakte offenbar vertauscht. Es kam zu einem Fehler um den Faktor 100. Normalerweise wird das dann zügig korrigiert, diese Woche war dem aber nicht so. Der Goldpreis hat sich per Wochenschluss noch immer nicht ganz von dem Crash erholt, die Notierung steht am Donnerstagmittag ein Prozent tiefer als vor Wochenfrist, auch wenn der Kurs freilich in ruhigeren Bahnen verläuft.
Es gab in dieser Woche auch Hinweise auf eine sinkende Goldnachfrage, zudem scheinen die großen Notenbanken auf eine geldpolitische Wende zuzudriften, die von der Fed schon eingeschlagen worden ist. Niedrige Zinsen sind also nicht in Stein gemeißelt, was für Edelmetall-Anlagen keine guten Aussichten bedeutet. Unterm Strich kam es zuletzt zu tendenziell ungünstigeren Rahmenbedingungen für den Edelmetallbereich, was die jüngste Unterperformance bei Gold zusätzlich erklären mag.
Als Fazit dieses außergewöhnlichen Ereignisses in dieser Woche lässt sich sagen: Allein die zunehmend eingesetzte Anzahl von computergestützten Algorithmen könnte Phänomene dieser Art künftig des Öfteren auftreten lassen. Bereits in den vergangenen Jahren wurde diese Verfahren ein ums andere Mal für besondere Kursbewegungen verantwortlich gemacht. Diese "höhere Gewalt" kann der Trader/ Anleger einfach akzeptieren, am besten aber ist es, mit einem breit diversifizierten Portfolio insgesamt keine große Gefahr im Gesamtdepot zu haben.
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Soso - ein FAT FINGER - da müssen aber einige Finger im Spiel gewesen sein. Gleichzeitig bei Gold, Silber, Platin und Palladium. Der Masse kann man aber auch alles erzählen.
Der Fat Finger ist aber eben KEIN Algorithmus.