Fundamentale Nachricht
14:09 Uhr, 16.06.2020

Gold bietet keinen Inflationsschutz

Das zeigen Analysen von Fairvalue. Ein linearer Zusammenhang zwischen Goldpreisanstieg und hoher Inflation lasse sich nicht herleiten.

Frankfurt/ Berlin (Godmode-Trader.de) - Im Zuge der Corona-Krise ist der Goldpreis zuletzt bis auf 1.765 Dollar je Unze auf ein 7,5-Jahreshoch gestiegen. Die zunehmende Aufhebung von Corona-Lockdown-Maßnahmen in Europa und den USA lässt die Risikofreude an den Aktienmärkten wieder zunehmen, bei dem oftmals als „Krisenschutz“ bezeichneten Gold sorgt dies für Gewinnmitnahmen. Der Preis ist Anfang Juni sogar wieder unter die 1.700-er Marke abgetaucht, zuletzt lag die Notiz zwischen 1.725 und 1.730 US-Dollar/Unze. Das ist noch immer ein hohes Niveau, gleichwohl war zuletzt kein weiteres Aufbäumen des Preises zu beobachten.

Gold-Fans sind jetzt schnell dabei, weitere Gründe für den kommenden Anstieg zu finden. Ein Argument, das in diesem Zusammenhang oft genannt wird, ist, dass Gold als Inflationsschutz dient und deshalb aus diesem Grund mittelfristig stark nachgefragt sein wird. Demnach müsste der Goldpreis steigen, wenn die Inflation steigt. „Die in der Corona-Krise beschlossenen Hilfen werden zu einer Belastung der Staatshaushalte führen und, wenn sie auf die Realwirtschaft durchschlagen, zu einer höheren Inflation. Gold dürfte dann wieder als Kriseninvestment, aber auch als Inflationsschutz stärker gefragt sein“, ist etwa der Edelmetallhändler Ophirum überzeugt.

Das Anlegermagazin Fairvalue räumt nun mit diesem Mythos auf. Ein linearer Zusammenhang zwischen Goldpreisanstieg und hoher Inflation lasse sich nicht herleiten. Die Experten verweisen auf die Statistik im Zeitraum 1971 und 2018. „In zwei Phasen in dem benannten Zeitraum, in den die Teuerung in den OECD-Ländern über 10 Prozent lag, lagen die nominalen, annualisierten Renditen weit unter der Inflationsrate. Die reale Preisentwicklung war negativ. Insgesamt ist nicht zu erkennen, dass hohen Inflationsraten regelmäßig hohen Preissteigerungen bei Gold gegenüberstanden. Ebenso wenig waren die Renditen durch die Bank niedriger, wenn die Verbraucherpreise nur wenig anstiegen“, schreibt Fairvalue. Steigende Verbraucherpreise würden in den vergangenen 50 Jahren nur rund 7 Prozent der Goldpreisentwicklung erklären, so das Anlegermagazin.

5 Kommentare

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  • Tüskendör
    Tüskendör

    und stellt manche Frauen ruhig

    … sag ich doch: unschätzbarer Wert, beide.

    16:08 Uhr, 16.06.2020
  • Strizi
    Strizi

    Glänzt nur und stellt manche Frauen ruhig und sonst nix....wenn's soweit ist...grossser Goldraub..so wie damals

    15:29 Uhr, 16.06.2020
  • Dr. Bull
    Dr. Bull

    Gold ist kein Inflationsschutz, da es die Inflation nicht 1 zu 1 ausgleicht, sondern nur grob annähernd. Daher ist Gold eher ein Asset zum Werterhalt.

    15:12 Uhr, 16.06.2020
  • mkronen
    mkronen

    Zudem müssen in der Inflationsrate nicht nur Anstiege der Produktpreise, sondern auch der Immobilien und anderer Assets Beachtung finden.

    Wer essen und wohnen will, hat momentan ein riesiges Inflationsproblem.

    14:51 Uhr, 16.06.2020
  • Speckobellum
    Speckobellum

    Dann sollen die "Experten" mal einen Blick nach Venezuela und zurück auf die Weimarer Republik werfen. Sie können ja gerne ihre Euros/Dollars etc. halten. Ich sehe das Gold in direkter Konkurrenz zu den Fiat Währungen als "Bareinlage".

    14:25 Uhr, 16.06.2020

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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