Fundamentale Nachricht
14:22 Uhr, 17.02.2021

GOLD: Bärische Stimmung

Die Analysten von Morgan Stanley erwarten für das Edelmetall kein gutes Jahr. Weitere Preissprünge seien erst einmal nicht mehr zu erwarten.

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  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.786,20000 $/oz. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London/ New York (Godmode-Trader.de) - Als die Corona-Pandemie ausbrach und die Aktienmärkte im März 2020 abstürzten, erwarteten viele Marktbeobachter angesichts einer möglichen weltweiten Rezession eine Explosion des Goldpreises. Doch es kam anders. Zwar war das gelbe Metall kurzfristig gefragt: zwischen März und August 2020 sprang der Preis von unter 1.500 US-Dollar pro Feinunze auf rund 2.075 Dollar/Unze. Die Investoren wollten in den Pandemie-Zeiten zumindest Teile ihres Geldes in einem „sicheren Hafen“ anlegen. Doch statt einer weiteren Aufwärtsbewegung rutschte Gold von seinem Hoch im August ab und kostete zuletzt nicht einmal mehr 1.800 Dollar/Unze, obwohl die Corona bedingten Unsicherheiten weiter anhalten.

Die aktuell bärische Stimmung hat die Rohstoffanalysten von Morgan Stanley veranlasst, ihre Preisprognose per Jahresende auf 1.800 Dollar/Unze herunterzufahren. Andrew Sheets, Chief Cross-Asset Strategist bei Morgan Stanley, schrieb dazu, dass die Inflation in den USA in diesem Jahr zwar steigen dürfte, was aber nicht ausreichen werde, um den Goldpreis zu stützen. „Morgan Stanley prognostiziert, dass die Inflation in den USA in den nächsten zwei Jahren um etwas mehr als zwei Prozent p. a. steigen wird. Dies ist kaum das Szenario einer ausufernden Inflation, das für Gold am besten geeignet wäre", so Sheets.

Eine maue Inflation gepaart mit einem sich verbessernden Wirtschaftsausblick sei für den Goldpreis ungünstig. Sheets merkte zudem an, dass die aktuelle Bewertung von Gold nicht sehr attraktiv ist. „Die Preisdynamik ist kaum ausgeprägt, was bedeutet, dass im Preis nachgebende Rohstoffe dazu neigen, weiter zu fallen. Und der sich aufhellende Wirtschaftsausblick dürfte ebenfalls dazu führen, dass Gold im Vergleich zu anderen Assets schlechter abschneidet.

Neben den günstigeren Wachstumserwartungen treiben die Anleiherenditen nach oben. Die Rendite 10-jähriger US-Treasurys notiert derzeit bei rund 1,3 Prozent und damit auf dem höchsten Stand seit fast einem Jahr. Im Sommer lag diese noch bei 0,5 Prozent. Steigende nominale Renditen lassen auch die realen Renditen anziehen, die für den Goldpreis ausschlaggebend sind. In diesem Umfeld steigen die Opportunitätskosten von Gold als nicht zinslose Anlage.

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5 Kommentare

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  • LukiLuke
    LukiLuke

    Es scheint als wirkt sich nicht nur das negative, negativ auf gold aus.

    Lasst gold abstürzen, ich will nachlegen!

    16:49 Uhr, 17.02. 2021
    1 Antwort anzeigen
  • Indiana Jones
    Indiana Jones

    Na wenn alle schreiben, dass Gold völlig umsonst ist, die hochbezahlten Rohstoff Analysten sagen, man braucht es nicht und alle ihr Geld in Kryptos stecken ... tja dann muss ich wohl zu kaufen beginnen.

    Meine Ur-Enkel finden wohl lieber ein paar Goldmünzen, als Papierscheine oder USB-Sticks :-)

    14:54 Uhr, 17.02. 2021
    2 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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