Kommentar
08:48 Uhr, 09.11.2021

Gibt es bei Bitcoin eine Saisonalität wie bei Aktien?

Aktien haben ein saisonales Muster. Nicht umsonst wird von einer Jahresendrallye oder den Angstmonaten September und Oktober gesprochen. Folgt Bitcoin einer ähnlichen Saisonalität?

Erwähnte Instrumente

  • Bitcoin BTC/USD
    ISIN: XC000A2YY636Kopiert
    Kursstand: 67.800,00000 $ (Bitfinex) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Bitcoin BTC/USD - WKN: A2YY63 - ISIN: XC000A2YY636 - Kurs: 67.800,00000 $ (Bitfinex)

Auch wenn sich bei Aktien nicht jedes saisonale Muster gut erklären lässt, kann nicht verneinen, dass es eines gibt. Aktien steigen gegen Jahresende relativ zuverlässig. Ebenso steigen zu Jahresbeginn Aktien besonders stark, die im Jahr zuvor schlecht performt haben. Im Sommerhalbjahr sind Aktienmärkte tendenziell schwach. Sie laufen seitwärts bzw. steigen deutlich weniger dynamisch als im Winterhalbjahr. Bevor sich Anleger auf die gute Performance des Winterhalbjahres freuen können, kommt es im September oder Oktober zuverlässig zu einer Korrektur.

Einige dieser Muster sind gut begründet. Z.B. werden zu Jahresende Aktien verkauft, die im bisherigen Jahresverlauf schlecht gelaufen sind. Verluste werden realisiert, um sie mit Gewinnen gegenzurechnen. Dafür werden die bisherigen Gewinner gekauft. Jeder Fondsmanger will Gewinner im Jahresbericht stehen haben.

Diese Faktoren sollte es bei Bitcoin nicht geben. Daher ist es alles andere als sicher, dass es ein saisonales Muster gibt. Überraschenderweise aber folgt Bitcoin dem Muster des Aktienmarktes. Die Kurshistorie ist natürlich weitaus kürzer als die von Aktien. Auf Basis der letzten 11 Jahre lässt sich allerdings ein Muster beobachten.

Grafik 1 zeigt die monatliche Durchschnittsperformance. Dabei wird auch die Performance über kürzere Kurshistorien (ab 2014 und 2016) gezeigt. Als Bitcoin zu Beginn einen sehr niedrigen Preis hatte, waren hohe Kursschwankungen vorprogrammiert. Die Volatilität ist höher. Dennoch zeigt sich in den meisten Monaten über alle Perioden ein ähnliches Bild.


Im durchschnittlichen Jahresverlauf geht es Bitcoin ähnlich wie Aktien. Der Jahresstart ist holprig, das Frühjahr gut. Im Sommer (vor allem August und September) läuft der Kurs seitwärts. Danach startet wie bei Aktien eine Jahresendrally.

Vergleicht man den Jahresverlauf von Aktien und Bitcoin direkt, lassen sich gewisse Parallelen nicht leugnen (Grafik 3). Vor allem das Jahresende verläuft sehr ähnlich. Wer Bitcoin hält, sollte sich also bis Jahresende auf eine solide Rendite freuen können.

Eine Garantie gibt es für saisonale Muster nicht. Bei Aktien gibt es zum Teil gute Gründe für die Muster. Bei Bitcoin gibt es diese Gründe nicht. Trotzdem folgt der Kurs der Saisonalität von Aktien. Über die Ursache lässt sich nur spekulieren. Möglicherweise sind die saisonalen Muster bei Aktien so stark verankert, dass sie inzwischen zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung werden, die auf andere Anlageklassen überschwappt.

Es braucht noch viele Jahre an Kurshistorie, um ein wirklich robustes Muster feststellen zu können. Nichtsdestotrotz drängen sich gewisse Parallelen zum Aktienmarkt auf. Wer investiert ist, sollte also theoretisch investiert bleiben.

Clemens Schmale


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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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