Getreide: Mais- und Sojabohnenernte abwärts revidiert

Das US-Landwirtschaftsministerium hat im neuesten WASDE-Bericht seine Prognosen für die australische wie auch die russische Weizenernte leicht angehoben, wie Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.

Die neue Prognose für das Weizenangebot aus Russland für die aktuelle Saison 2022/2023 liege allerdings mit 92 Millionen Tonnen nach wie vor weit unter dem, was von offizieller Seite in Russland ausgewiesen worden sei (105 Millionen Tonnen). Da das USDA bereits im Vorfeld seine Zweifel an den offiziellen Daten geäußert habe, sei eine größere Revision aber ohnehin nicht zu erwarten gewesen, heißt es weiter.

„Die Revisionen bei der Mais- sowie Sojabohnenernte fielen mit einem Minus von je rund fünf Millionen Tonnen substantieller aus. Dies ist im Wesentlichen einer geringeren argentinischen Ernte zuzuschreiben, die durch die dortige Dürre beeinträchtigt wurde. Die Prognosen des USDA liegen jedoch noch immer deutlich über den Einschätzungen lokaler Experten“, so Nguyen.

Die Getreidebörse Rosario, laut der die Dürre die schlimmste seit 60 Jahren sei, habe ihre Sojabohnenprognose am selben Tag auf 34,5 Millionen Tonnen und damit um sieben Prozent im Vergleich zu Januar gesenkt. Die USDA rechne dagegen noch mit einem Wert von 41 Millionen Tonnen, heißt es weiter.

„Ähnlich sieht es bei der Maisernte aus. Hier senkten die Experten aus Rosario ihre Prognose auf 42,5 Millionen Tonnen, während das USDA nun mit einem Wert von 47 Millionen Tonnen rechnet. Insofern drohen zukünftig weitere Abwärtsrevisionen seitens des US-Landwirtschaftsministeriums, nicht zuletzt, da die Dürre auch die Ernten in Brasilien, ebenfalls ein wichtiger Mais- und Sojabohnenproduzent, zu bedrohen scheint“, so Nguyen.

So habe die brasilianische Prognosebehörde Conab ihre Prognose für die Maisernte in Brasilien in dieser Woche auf knapp 124 Millionen Tonnen nach unten revidiert, womit sie gut eine Million Tonnen unter der Prognose des USDA liege. Die Mais- und Sojabohnenpreise dürften vor dem Hintergrund weiterhin gute Unterstützung erhalten, heißt es abschließend.

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