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11:04 Uhr, 30.05.2022

Getreide: Ist Russland zur Wiederaufnahme der Exporte über die Ukraine bereit?

Russland könnte für die Freigabe der Häfen allerdings eine Gegenleistung verlangen, wie etwa eine Lockerung der Sanktionen. Ein solches Ansinnen dürfte nach Einschätzung von Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch von der EU abgelehnt werden.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Russlands Präsident Putin hat sich bei Gesprächen mit mehreren europäischen Staats- und Regierungschefs am Wochenende dazu bereit erklärt, über Möglichkeiten für eine Wiederaufnahme der Getreidelieferungen aus der Ukraine über die Schwarzmeerhäfen zu diskutieren, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Seit Kriegsbeginn vor mehr als drei Monaten seien die ukrainischen Häfen geschlossen, da sie von Russland blockiert seien. Zudem seien die Zufahrtswege durch Minen versperrt. Laut Schätzung der Welternährungsorganisation FAO lagerten derzeit 25 Millionen Tonnen Getreide in der Ukraine, die aufgrund der Hafenblockade nicht exportiert werden könnten, heißt es weiter.

„Russland könnte für die Freigabe der Häfen allerdings eine Gegenleistung verlangen, wie etwa eine Lockerung der Sanktionen. Ein solches Ansinnen dürfte von der EU abgelehnt werden, die gerade dabei ist, ein weiteres Sanktionspaket gegen Russland auf den Weg zu bringen“, so Fritsch.

Die EU verweise darauf, dass Nahrungsmittel nicht Gegenstand der Sanktionen seien und daher weiterhin ausgeführt werden dürften. Die fehlenden Getreideexporte aus der Ukraine hätten zu einer merklichen Anspannung am Weizenmarkt geführt und den EU-Weizenpreis Mitte Mai auf ein Rekordniveau von 445 Euro je Tonne steigen lassen, heißt es weiter.

„Ähnliches gilt für den Maismarkt, wobei der EU-Maispreis mit 375 Euro je Tonne noch nicht wieder das Allzeithoch von Anfang März erreichte, das bei 420 Euro liegt“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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