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10:51 Uhr, 23.03.2022

Getreide: Geringerer Anbau in der Ukraine

Die Ukraine dürfte wegen des Krieges deutlich weniger Getreide anbauen. Auch die Exportziele dürften wegen des Krieges deutlich verfehlt werden.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der seit mittlerweile einem Monat andauernde Krieg in der Ukraine dürfte dort zu einer deutlich geringeren Anbaufläche für Sommergetreide führen. Der ukrainische Landwirtschaftsminister rechnet mit einem Rückgang auf sieben Millionen Hektar. Im Vorjahr wurden noch 15 Millionen Hektar mit Sommergetreide bestellt, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Die reduzierte Anbaufläche dürfte insbesondere Mais betreffen, der im Gegensatz zu Winterweizen erst im Frühjahr ausgesät werde. Die Maisfläche solle demnach auf 3,3 Millionen Hektar sinken. Im Vorjahr seien es noch 5,4 Millionen Hektar gewesen. Dennoch erwäge die Ukraine, keine Exportlizenzen für Mais mehr zu verlangen, sofern der Export von Mais zu einem späteren Zeitpunkt möglich sei. Grund seien die reichlichen Lagerbestände, heißt es weiter.

„Das Landwirtschaftsministerium empfiehlt den Landwirten außerdem, mehr Sommerweizen, Buchweizen, Hafer, Hirse und Sommergeste anzubauen, um die Nahrungsmittelsicherheit zu gewährleisten. Die im letzten Herbst mit Winterweizen bestellte Fläche beziffert der Landwirtschaftsminister auf 6,5 Millionen Hektar. Allerdings könnten als Folge des Krieges nur vier Millionen Hektar als Erntefläche zur Verfügung stehen. Eine Prognose zur Getreideernte wollte er allerdings nicht abgeben“, so Fritsch.

Im letzten Jahr habe die Ukraine eine rekordhohe Getreideernte von 84 Millionen Tonnen eingebracht. Davon sollten ursprünglich 65 Millionen Tonnen in den Export gehen, darunter 25,3 Millionen Tonnen Weizen und 40 Millionen Tonnen Mais. Diese Exportziele dürften wegen des Krieges deutlich verfehlt werden. Das ukrainische Agrarberatungsunternehmen APK-Inform erwarte, dass die Weizenexporte bei nicht mehr als 18,3 Millionen Tonnen liegen und zwischen März und Juni lediglich 200.000 Tonnen exportiert werden dürften, heißt es weiter.

„Das französische Beratungsunternehmen Strategie Grains reduzierte seine Prognose für die Maisexporte aus der Ukraine unlängst um zwölf Millionen Tonnen und seine Prognose für die diesjährige Weizenernte um 13 Millionen Tonnen sowie für die diesjährige Maisernte um 17 Millionen Tonnen. Der Krieg dürfte also auch das Getreideangebot im kommenden Erntejahr noch spürbar beeinflussen“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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