Getrag: Schwäbischer Mittelständler denkt laut über IPO nach
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Heilbronn (BoerseGo.de) - Der schwäbische Getriebebauer Getrag hat große Pläne, um sein boomendes Wachstum zu finanzieren. Nach Angaben des Geschäftsführers Mihir Kotecha ist ein Börsengang in den kommenden Jahren kein Tabu-Thema mehr. „Wenn in Zukunft bestimmte Rahmenbedingungen zutreffen, können wir einen solchen Schritt nicht ausschließen“, sagte der Mittelständler im Gespräch mit der „Financial Times Deutschland“ (Dienstag). Neben der Lage auf dem Aktienmarkt hänge die Entscheidung auch von der Entwicklung im Bankensektor ab. Konkrete Pläne gebe es aber nicht.
Getrag ist nach eigenen Angaben weltweit fünftgrößter Getriebehersteller hinter VW, General Motors sowie den japanischen Wettbewerbern Aisin und Jatco. Ein weiterer Konkurrent in Deutschland ist ZF Friedrichshafen. Rund 1 Milliarde Euro Umsatz machen die Schwaben laut FTD mit dem US-Autobauer Ford. Beide Konzerne unterhalten ein Gemeinschaftsunternehmen in Köln. Weitere Kunden sind BMW, Renault, Volvo und Ferrari. Daimler lässt Getriebe für Nischenmodelle bei Getrag bauen.
Im vergangenen Jahr sprachen die Heilbronner mit chinesischen Unternehmen wie dem Autobauer Dongfeng über einen Einstieg. Wichtig bleibe die Frage, wie künftig Wachstum finanziert werden kann, konstatiert Kotecha. Der Getrag-Umsatz betrug vergangenes Jahr rund 2,6 Milliarde Euro und soll bis 2016 auf mindestens 4 Milliarden Euro ansteigen. Der Grund für den erwarteten Anstieg sind die Boommärkte in Asien und Südamerika. Hinzu kommt, dass Getriebe aufwendiger und teurer werden.
Getrags Umsatzrendite liegt im unteren einstelligen Bereich. Kotecha erwartet trotz des positiven Ausblicks ein volatiles Geschäft. „Risikomanagement ist zu einem Kernelement unserer Strategie geworden.“ Die Liquiditätsreserven habe Getrag verdoppelt.
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