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09:37 Uhr, 10.04.2012

Getrag: Schwäbischer Mittelständler denkt laut über IPO nach

Heilbronn (BoerseGo.de) - Der schwäbische Getriebebauer Getrag hat große Pläne, um sein boomendes Wachstum zu finanzieren. Nach Angaben des Geschäftsführers Mihir Kotecha ist ein Börsengang in den kommenden Jahren kein Tabu-Thema mehr. „Wenn in Zukunft bestimmte Rahmenbedingungen zutreffen, können wir einen solchen Schritt nicht ausschließen“, sagte der Mittelständler im Gespräch mit der „Financial Times Deutschland“ (Dienstag). Neben der Lage auf dem Aktienmarkt hänge die Entscheidung auch von der Entwicklung im Bankensektor ab. Konkrete Pläne gebe es aber nicht.

Getrag ist nach eigenen Angaben weltweit fünftgrößter Getriebehersteller hinter VW, General Motors sowie den japanischen Wettbewerbern Aisin und Jatco. Ein weiterer Konkurrent in Deutschland ist ZF Friedrichshafen. Rund 1 Milliarde Euro Umsatz machen die Schwaben laut FTD mit dem US-Autobauer Ford. Beide Konzerne unterhalten ein Gemeinschaftsunternehmen in Köln. Weitere Kunden sind BMW, Renault, Volvo und Ferrari. Daimler lässt Getriebe für Nischenmodelle bei Getrag bauen.

Im vergangenen Jahr sprachen die Heilbronner mit chinesischen Unternehmen wie dem Autobauer Dongfeng über einen Einstieg. Wichtig bleibe die Frage, wie künftig Wachstum finanziert werden kann, konstatiert Kotecha. Der Getrag-Umsatz betrug vergangenes Jahr rund 2,6 Milliarde Euro und soll bis 2016 auf mindestens 4 Milliarden Euro ansteigen. Der Grund für den erwarteten Anstieg sind die Boommärkte in Asien und Südamerika. Hinzu kommt, dass Getriebe aufwendiger und teurer werden.

Getrags Umsatzrendite liegt im unteren einstelligen Bereich. Kotecha erwartet trotz des positiven Ausblicks ein volatiles Geschäft. „Risikomanagement ist zu einem Kernelement unserer Strategie geworden.“ Die Liquiditätsreserven habe Getrag verdoppelt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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