Analysteneinschätzung
16:42 Uhr, 24.01.2017

Generali: Intesa/Allianz-Übernahme macht kaum Sinn - Kurssprung zum Verkauf nutzen

Die DZ Bank belässt die Einstufung für den italienischen Versicherungskonzern Generali weiterhin auf „Verkaufen“.

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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die DZ Bank belässt die Einstufung für Generali weiterhin auf „Verkaufen“.

Italienische Medien berichten, dass Intesa Sanpaolo möglicherweise in Kooperation mit der Allianz ein Übernahmeangebot für Generali plant. Die Generali-Aktie reagierte den zweiten Tag in Folge stark positiv auf diese Gerüchte. Der italienische Versicherungskonzern seinerseits hat am Montagabend mitgeteilt, eine Beteiligung in Höhe von 3,01 Prozent an Intesa Sanpaolo erworben zu haben. Eine darüber hinaus gehende Beteiligung müsste nach den italienischen Regularien innerhalb von 12 Monaten verkauft werden. Intesa könnte diese Konsequenzen nur vermeiden, indem sie ein Übernahmeangebot für mindestens 60 Prozent der Generale-Anteile macht.

Die Medienberichte zu einer möglichen Übernahme von Generali seien zum jetzigen Zeitpunkt wenig konkret und kaum überprüfbar, schreibt die DZ Bank in einer Studie von Dienstag. Die Tatsache, dass Generali die genannte Abwehrmaßnahme ergriffen habe (Anteilserwerb an Intesa Sanpaolo), spreche aber dafür, dass die Berichte zutreffen könnten.

Davon abgesehen erscheine eine Übernahme des größten italienischen Versicherers durch Intesa, also eine Bank, unplausibel. Bei Investoren von Intesa dürfte ein solcher Übernahmeversuch auf Widerstand stoßen. Zu schlecht seien die Erfahrungen, die Investoren mit dem Versuch gemacht haben, Bank- und Versicherungsgeschäft in großem Stil unter einem Dach zu betreiben. Die Übernahme von bestimmten Generali-Assets durch Allianz wiederum könnte kartellrechtlich problematisch sein.

Die Analysten halten eine Übernahme von Generali für nicht ausgeschlossen aber unwahrscheinlich und empfiehlt den Kurssprung zum Verkauf zu nutzen. Die weiter schwelenden Probleme des italienischen Bankensektors in Kombination mit der instabilen politischen Situation in Italien seien weiterhin Risikofaktoren. Ein moderater Bewertungsabschlag im Vergleich zu anderen großen Erstversicherern erscheine vor diesem Hintergrund berechtigt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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