ALLIANZ: Gefahr aus den USA
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Versicherer Allianz wird nach einem überraschend hohen Gewinnsprung im zweiten Quartal optimistischer für das Gesamtjahr. Der operative Gewinn dürfte in der oberen Hälfte der Zielspanne von 11 bis 13 Milliarden Euro liegen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Die Schäden infolge der Hochwasserkatastrophe im Juli ändern nichts an der Zuversicht. Zudem will der Konzern wieder Geld in den Rückkauf eigener Aktien stecken. Allerdings fürchtet der Vorstand möglicherweise immense Kosten infolge eines Rechtsstreits in den Vereinigten Staaten.
Im zweiten Quartal erzielte die Allianz trotz gestiegener Schäden durch Naturkatastrophen einen operatives Gewinn von 3,3 Milliarden Euro - rund 29 Prozent mehr als im coronageprägten Vorjahreszeitraum und mehr als von Analysten erwartet.
Die Fondssparte des Konzerns hat im zweiten Quartal netto rund 26 Mrd. Euro an frischem Geld von Kunden eingesammalt. Davon entfielen 9 Mrd. auf die Fondstochter Pimco und 17 Mrd. auf die Allianz Global Investors (AGI). Wegen AGI muss die Allianz allerdings an anderer Stelle mit Belastungen rechnen. Denn nach der US-Wertpapieraufsichtsbehörde SEC hat auch das US-Justizministerium eine Untersuchung zu Schadenersatzklagen von Groß-Investoren gegen AGI eingeleitet. Die Kläger werfen dem AGI coronabedingte Milliardenverluste vor. Wie teuer die Sache die Allianz zu stehen kommt, ist dem Vorstand zufolge noch nicht einzuschätzen.
Die Q2-Zahlen der Allianz waren aus Sicht der NordLB operativ stark. Das Anheben der Guidance für die operativen Zielwerte erscheine plausibel, so Analyst Volker Sack. „Aus rechtlichen Gründen blieb der Vorstand bei der Thematik um die Structured Alpha Fonds sehr zurückhaltend. Insofern ergaben sich wenig neue Erkenntnisse. Weder Dauer der Verfahren noch Ausmaß möglicher finanzieller Belastungen sind daher klar“. Allerdings dürfte der Vorgang „Spuren hinterlassen“, so Sack.
Die Wiederaufnahme der Aktienrückkäufe hält der Analyst vor diesem Hintergrund für eine vertrauensbildende Maßnahme. „Auch wenn wir die operativen Ergebnisse positiv werten, belastet die Thematik um die US-Hedgefonds sehr“, urteilte die NordLB die mit ihrer Anlageempfehlung „Halten“ (Kursziel: EUR 190,00.) vorsichtig bleibt.
Die DZ Bank hat den Fair Value von 250 auf 230 Euro gesenkt, die Bewertung aber auf "Kaufen" belassen. „Die operativ gute Entwicklung wird aktuell überschattet von den voraussichtlich teuren Rechtsstreitigkeiten in den USA und der damit verbundenen Unsicherheit", schrieb Analyst Thorsten Wenzel nach dem Quartalsbericht.
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