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13:16 Uhr, 27.05.2016

FX Mittagsbericht: Yellen-Rede könnte für Bewegung am Devisenmarkt sorgen

Das beherrschende Thema am Devisenmart ist die heute geplante Rede von Fed-Chefin Yellen an der Uni Harvard. Der Markt wartet gespannt auf mögliche Hinweise auf den Zeitpunkt der nächsten US-Zinserhöhung. Sagt Yellen nichts in diese Richtung, könnte das bereits wieder dämpfend aufgenommen werden, erwarten Experten.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,1179 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/JPY
    ISIN: EU0009652627Kopiert
    Kursstand: 122,5200 ¥ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Am Devisenmarkt scheinen die Marktteilnehmer in einer abwartenden Haltung zu verharren. Der Euro sinkt zum US-Dollar gegen Mittag leicht auf 1,1178. Am Morgen notierte EUR/USD noch bei 1,12 Dollar. Das beherrschende Thema ist eine für den Abend geplante Rede von Fed-Chefin Yellen an der Universität Harvard. Die Marktteilnehmer warten gespannt auf mögliche Hinweise auf den Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung in den USA. Dadurch, dass einige Fed-Vertreter zuletzt verbal eine Zinserhöhung bei der nächsten Juni-Sitzung der Fed in Aussicht stellen, konnte der US-Dollar in den letzten Wochen deutlich hinzugewinnen, momentan jedoch nicht nachhaltig die Kursmarke von 1,1140 nach unten durchbrechen. „Sagt Yellen nichts in Richtung Zinserhöhungen, könnte das vom Markt bereits wieder dämpfend aufgenommen werden,“ schreibt Lutz Karpowitz, Experte bei der Commerzbank. Der Euro könnte dann wieder Aufrieb bekommen. Stimmungsdaten aus der französischen und italienischen Wirtschaft konnten bis zum Mittag nicht für nennenswerte Impulse beim Wechselkurs sorgen.

Gegenüber dem japanischen Yen verliert der Euro 0,22 Prozent auf 122,55 Yen. Und dies trotz erneut zurückgehender Inflationsraten aus Japan, die den Druck auf die Bank of Japan erhöhen, neue geldpolitische Mittel einzusetzen. Die Inflationsrate in Japan gab von minus 0,1 Prozent im März auf minus 0,3 Prozent im April weiter nach, weil die Preise für Lebensmittel und Energie fielen, wie die nationale Statistikbehörde am Freitag in Tokio mitteilte. Ziel der Bank of Japan ist eine Inflationsrate von 2 Prozent. Die sogenannte „Kern-Kern“-Inflation (ohne Lebensmittel und Energiekosten) beharrte unverändert bei 0,7 Prozent zum Vorjahr. Experten erwarten aber, dass sich die rasant fallenden Import-und Produzentenpreise infolge des stärkeren Yen während der kommenden Monate allmählich auf die Kerninflation auswirken werden. Die vorläufigen Zahlen für die Region Tokio für Mai zeigten sowohl für die Gesamtinflation als auch die „Kern-Kern“-Inflation einen weiteren Rückgang auf minus 0,5 Prozent zum Vormonat bzw. plus 0,5 Prozent zum Vorjahr.

Die türkische Lira hält sich gegenüber dem Euro nach der Zinssenkung vom Dienstag stabil. Die vom Markt erwartete Rücknahme des Tagesgeldsatzes der Notenbank um 50 Basispunkte auf 9,5 Prozent führte zu einer deutlichen Kursbewegung. Der Euro verlor und pendelte sich bei 3,27 Lira ein, nachdem der Kurs zu Beginn der Woche noch mit 3,35 Lira und damit nur knapp unter dem Jahreshoch notierte. „Die Marktteilnehmer sehen in der Zinsentscheidung einen richtigen Schritt in Richtung Stabilisierung der Wirtschaft,“ kommentierte die Essener National-Bank. Die politische Auseinandersetzung der türkischen Regierung mit der europäischen Union hätte hingegen keinen negativen Einfluss auf die Kursfindung. ausgeübt.

Die Sorge um weitere Zinssenkungen durch die australische Notenbank RBA haben den australischen Dollar in den vergangenen Handelstagen etwas unter Druck gesetzt. Sowohl zum Euro als auch zum US-Dollar hat die Landeswährung nachgeben müssen, nachdem Notenbank-Gouverneur Glenn Stevens weitere Zinssenkungsschritte nicht ausgeschlossen hatte. Die niedrige Inflation könnte die RBA zwingen, an der Zinsschraube zu drehen. Die letzte Anpassung war erst Anfang dieses Monats. Der Zinssatz wurde von 2,00 auf das Rekordtief von 1,75 Prozent gesenkt. Notenbankgouverneur Stevens nannte auf der Zinssitzung die niedrige Teuerungsrate als Hauptgrund für die Verringerung des Leitzinses. Zudem wollte er auch gegen den hohen Außenwert des Aussie vorgehen. In der zwölftgrößten Volkswirtschaft der Welt kam es im ersten Quartal überraschend zu einem Rückgang der Verbraucherpreise von 0,2 Prozent im Jahresvergleich.

Heute stehen zum Wochenschluss nur Konjunkturdaten der zweiten Reihe auf der Agenda. In den USA stehen die Revisionen der BIP-Daten des ersten Quartals und des Michigan Sentiments an. Bei den Wachstumsdaten könnte es eine Aufwärtskorrektur geben. Allzu viele Impulse werden jedoch hiervon nicht erwartet.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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