Fundamentale Nachricht
13:00 Uhr, 07.01.2019

FX Mittagsbericht: Weniger Zinserhöhungen in den USA?

Der Euro kann am Montag zum Dollar weiteren Boden gutmachen. Grund für die Dollar-Schwäche sind Aussagen des US-Notenbankchefs Jerome Powell von Ende vergangener Woche.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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  • EUR/JPY
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Der Höhenflug des Euro hält zu Beginn der zweiten Handelswoche des Jahres weiter an. Gegen Mittag bewegte sich der Kurs der Gemeinschaftswährung zum US-Dollar knapp unter dem Tageshoch von 1,1448 bei 1,1437. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitagnachmittag auf 1,1403 Dollar festgesetzt. Marktbeobachter sprachen von einer Dollar-Schwäche, die dem Euro im Gegenzug antrieb. Auch durchwachsene Konjunkturdaten aus Deutschland konnten den Euro nicht bremsen.

Grund für die Dollar-Schwäche sind Aussagen des US-Notenbankchefs Jerome Powell von Ende vergangener Woche. Powell hatte die Bereitschaft der US-Notenbank bekräftigt, die Geldpolitik wenn nötig zügig zu korrigieren, um einen Konjunktureinbruch zu verhindern. „Wir sind bereit, die Geldpolitik rasch und flexibel anzupassen", sagte er bei einer Diskussionsrunde zusammen mit den ehemaligen Notenbankchefs Janet Yellen und Ben Bernanke in Atlanta. Mit Blick auf künftige Zinserhöhungen sagte Powell, dass die Fed „geduldig" sein werde. „Und insbesondere bei den verhaltenen Inflationswerten, die wir gesehen haben, werden wir geduldig sein und beobachten, wie sich die Wirtschaft entwickelt", so Powell.

Nach Ansicht des Devisenexperten Manuel Andersch von der BayernLB haben die Äußerungen Powells die zuletzt stark zurückgegangenen Fed-Zinserwartungen am Markt verfestigt. Wird die US-Notenbank den Leitzins in 2019 weniger stark erhöhen wie ursprünglich geplant, könnte dies den Euro stärken und die jüngste Seitwärtsbewegung beim Währungspaar EUR/USD in der Range zwischen 1,13 und 1,15 fortsetzen.

Der japanische Yen erfreute sich in den ersten Tagen des neuen Jahres einer hohen Beliebtheit. Ausgelöst durch zahlreiche Risiken an den Märkten, die Rezessionsängste verstärkten, wurde der sichere Hafen überdurchschnittlich stark angesteuert. Der Euro rutschte zu Jahresbeginn von 127 auf fast 122 Yen ab. Erst am Freitag konnte man eine leichte Gegenbewegung feststellen. Heute Mittag notierte der Kurs bei knapp 124. „Vor allem die Annäherung im chinesisch-amerikanischen Handelskonflikt beruhigte die Märkte und drückte damit leicht auf den Yen-Kurs“, kommentierten die Experten der National-Bank.

Chinas Währung, der Yuan, steht unter Beobachtung – vor allem wegen des Handelskonflikts mit den USA und der sich eintrübenden Konjunkturaussichten im Reich der Mitte. Das Cross USD/CNY notiert aktuell bei 6,84840 und damit leicht fester. In den vergangenen sechs Monaten verlor der Yuan gegenüber dem Dollar mehr als drei Prozent an Wert. Peking hatte am Freitag die Kapitalanforderungen an die Banken des Landes zur Stützung des Wirtschaftswachstums erneut gesenkt. Der Satz für bei der Notenbank zu haltende Reserven soll insgesamt um 1,0 Prozentpunkte reduziert werden, wie die People's Bank of China am Freitag mitteilte. Am 15. Januar werde der Satz um 0,5 Prozentpunkte und am 25. Januar nochmals in diesem Ausmaß verringert. Die Zentralbank hatte die Reserveanforderungen im vergangenen Jahr bereits mehrfach reduziert.

Unterhändler der USA und China haben am Montag in Peking ihre Handelsgespräche wieder aufgenommen. Es sind die ersten direkten Verhandlungen, seit US-Präsident Donald Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping vor fünf Wochen einen 90-tägigen "Waffenstillstand" vereinbart hatten. Ein Durchbruch im Konflikt ist allerdings nicht zu erwarten.

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1 Kommentar

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  • German2
    German2

    es ist ziemlich klar das die notenbanken sobald die Märkte nicht mehr laufen wieder neues Falschgeld erschaffen....und den normalen bürger weiter einteignen werden... es ist zum heulen

    13:02 Uhr, 07.01. 2019

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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