Fundamentale Nachricht
11:51 Uhr, 10.05.2024

FX-Mittagsbericht: US-Dollar weitet Verluste aus

Die am Donnerstag gemeldeten, schwachen US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe haben die Erwartung am Markt verstärkt, dass die US-Notenbank bereits im September eine erste Leitzinssenkung vornehmen wird.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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  • GBP/USD
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    Kursstand: 1,25316 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar weitet im europäischen Handel am Freitagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) seine gestrige Verluste nach erneut schwachen Signalen vom US-Arbeitsmarkt aus, nachdem der Greenback zuvor am Donnerstag ein Wochenhoch erreicht hatte.

Am Donnerstagnachmittag war gemeldet worden, dass die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche mit 231.000 stärker gestiegen sind als von Analysten im Konsens mit 210.000 erwartet, nach 209.000 in der Vorwoche.

Nachdem vor einer Woche bereits der US-Arbeitsmarktbericht für April deutlich schwächer ausgefallen war als erwartet, verstärkten die Daten die Erwartung am Markt, dass die US-Notenbank bereits im September eine erste Leitzinssenkung vornehmen wird. Der US-Dollar, mit dem Gold für gewöhnlich negativ korreliert ist, gab in der Folge nach, während die US-Staatsanleihenrenditen zulegten.

Laut FedWatch Tool der CME ist die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Leitzinsen nach dem September-Treffen der Fed niedriger liegen werden als heute, auf aktuell 69,2 Prozent gestiegen. Bis zum Jahresende erscheinen zwei Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte am wahrscheinlichsten.

Nichtsdestotrotz ist die nach wie vor hartnäckige Inflation in den USA weiterhin ein Problem, das gegen baldige Zinssenkungen seitens der Federal Reserve Bank (Fed) spricht und das Fed-Vertreter auch kontinuierlich adressieren. Am Donnerstag sagte Mary Daly, Präsidentin der Fed in San Francisco, es bestehe „erhebliche“ Unsicherheit darüber, wohin sich die US-Inflation in den kommenden Monaten entwickeln werde.

Neue Hinweise auf die US-Inflationsentwicklung werden die in der kommenden Woche anstehenden US-Verbraucherpreisdaten für April geben. Im März lag die Teuerung in der Gesamtrate bei 3,5 Prozent und in der Kernrate bei 3,8 Prozent im Jahresvergleich und damit weiterhin deutlich oberhalb des Inflationsziels der Fed von zwei Prozent.

EUR/USD
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Während EUR/USD bislang bei 1,0787 im Hoch notierte, erholt sich GBP/USD im europäischen Handel am Freitagvormittag weiter von seinem gestern im Umfeld des Zinsentscheids der Bank of England (BoE) markierten Zweiwochentief bei 1,2445. Im Hoch erreichten die Notierungen zum Wochenschluss bislang 1,2541.

Die BoE hat am Donnerstag ihre Leitzinsen wie von Analysten im Konsens erwartet unverändert auf einem 16-Jahres-Hoch bei 5,25 Prozent belassen. Zwei der neun Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses stimmten dabei jedoch für eine Zinssenkung, was darauf schließen lässt, dass sich die BoE in Richtung Zinssenkungen bewegt.

Am Freitagmorgen wurde gemeldet, dass das britische Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2024 um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen ist – der stärkste Anstieg seit dem vierten Quartal 2021. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 0,4 Prozent gerechnet, nach einem Rückgang um 0,3 Prozent im vierten Quartal 2023 und minus 0,1 Prozent im dritten Quartal 2023. Die Erholung der britischen Wirtschaft nach der Rezession fällt damit stark aus. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Wirtschaftswachstum um 0,2 Prozent (Konsens unverändert, nach minus 0,2 Prozent im Vorquartal). Bitte lesen Sie auch die aktuelle GBP/USD-News.

USD/JPY bewegt sich mit positiver Tendenz weiterhin in der Nähre seines gestrigen Wochenhochs bei 155,95. Im Hoch erreichten die Notierungen zum Wochenschluss bislang 155,78. Damit erholt sich USD/JPY weiter von seinem am 3. Mai 2024 im Umfeld mutmaßlicher Interventionen Tokios gegen die Yen-Schwäche bei 151,85 markierten Dreiwochentief. Als neue „rote Linie“, die erneute Interventionen zur Folge haben könnte, gilt am Markt die runde 160er-Marke.

Über Nacht ist aus Japan gemeldet worden, dass das Economy Watchers Sentiment im April überraschend auf 47,4 Punkte gesunken ist. Analysten hatten im Konsens mit einem Anstieg auf 50,4 Zähler gerechnet, nach 49,8 Punkten im März. Die Ausgaben privater Haushalte sanken im April auf Jahressicht um 1,2 Prozent. Erwartet worden war im Konsens ein Rückgang um 2,4 Prozent, nach minus 0,5 Prozent im März. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.

Aus den USA wird am Freitagnachmittag u.a. das vorläufige Konsumklima der Uni Michigan im Mai gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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