Fundamentale Nachricht
13:57 Uhr, 13.05.2020

FX-Mittagsbericht: US-Dollar weitet Verluste aus

Mit Spannung erwartet der Markt zur Wochenmitte eine Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell, bei der sich der Fed-Chef möglicherweise zu Negativzinsen äußern wird.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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    Kursstand: 1,08737 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,23371 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar weitet im europäischen Handel am Mittwoch auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) im Vorfeld einer mit Spannung erwarteten Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell seine gestrigen Verluste aus. Powell redet um 15:00 Uhr MESZ als Gast bei einer Web-Konferenz des Peterson Institute of International Economics – einen Tag nachdem US-Präsident Donald Trump negative Leitzinsen gefordert hat. Das Thema Negativzinsen ist bereits seit vergangener Woche prominent, wobei sich mehrere Vertreter der Federal Reserve Bank (Fed) bereits ablehnend dazu geäußert haben. Marktbeobachter erwarten, dass Powell (zunächst) ins gleiche Horn stoßen wird. Allerdings hat die Fed in der Vergangenheit später bereits mehrfach den Forderungen Trumps entsprochen.

In der vergangenen Woche war die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA um weitere drei Millionen gestiegen, womit seit Beginn der Corona-Krise insgesamt 33 Millionen US-Amerikaner arbeitslos geworden sind. Hinzu kommt, dass die US-Verbraucherpreise im April um 0,8 Prozent gefallen sind, während die Wirtschaft in die Rezession fällt. Die Fed gerät angesichts dessen unter Druck, mehr zu tun.

EUR/USD notierte bislang bei 1,0875 im Hoch. Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im März um 11,3 Prozent im Monatsvergleich eingebrochen. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang um 12,0 Prozent gerechnet, nach minus 0,1 Prozent im Februar.

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GBP/USD erholt sich im weiteren Handelsverlauf am Mittwoch von seinem frischen Dreiwochentief bei 1,2250 und notierte bislang bei 1,2315 im Hoch. Die am Vormittag aus Großbritannien gemeldeten Wirtschaftsdaten sind überwiegend besser ausgefallen als erwartet.

Das Bruttoinlandsprodukt sank im ersten Quartal um 2,0 Prozent im Quartalsvergleich. Analysten hatten im Konsens mit einem stärkeren Rückgang um 2,5 Prozent gerechnet, nach einem unveränderten Wert im vierten Quartal. Im März ging das Wirtschaftswachstum dabei um 5,8 Prozent im Monatsvergleich zurück (Konsens minus 7,9 Prozent, nach minus 0,1 Prozent im Februar). Die Industrieproduktion ging im März um 4,2 Prozent im Monatsvergleich zurück. Erwartet worden war hier ein Rückgang um 5,5 Prozent, nach einem Anstieg um 0,1 Prozent. Bitte lesen Sie auch die umfassendere GBP/USD-News.

USD/JPY erreichte bislang zutiefst 106,88. Das japanische Economy Watchers Sentiment ist im April auf 7,9 Punkte gesunken. Analysten hatten im Schnitt einen Rückgang auf 10,1 Zähler erwartet, nach 14,2 Punkten im März.

NZD/USD weitet seine dieswöchigen Verluste bis bislang 0,5999 im Tief aus. Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) hat ihren Leitzins wie von Analysten im Konsens erwartet unverändert auf dem Rekordtief bei 0,25 Prozent belassen. Zudem kündigten die Währungshüter nahezu eine Verdopplung des bestehenden Anleihenkaufprogramms an. Im Zuge des Programms „Large Scale Asset Purchase“ (LSAP) wird die RBNZ in den nächsten zwölf Monaten Anleihen im Volumen von 60 Milliarden Dollar kaufen – 27 Milliarden Dollar mehr als bislang geplant. Bitte beachten Sie auch die ausführlichere NZD/USD-News.

Aufmerksamkeit gilt im weiteren Handelsverlauf am Mittwochnachmittag den oben erwähnten möglichen Äußerungen Powells zu Negativzinsen. Datenseitiges Highlight im US-Handel sind die Erzeugerpreise im April. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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