Fundamentale Nachricht
13:03 Uhr, 11.12.2020

FX-Mittagsbericht: US-Dollar weiter nahe Zweieinhalbjahrestief

Der US-Dollar macht zum Wochenschluss auf breiter Basis ein wenig Boden gut, konsolidiert aber weiterhin sein am vergangenen Freitag erreichtes Zweieinhalbjahrestiefs.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,21198 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,31816 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar legt im europäischen Handel am Freitagvormittag im Umfeld deutlicher Verluste an den Aktienmärkten auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) zu, bewegt sich aber nach wie vor in der Nähe seines am 4. Dezember 2020 erreichten Zweieinhalbjahrestiefs.

Derweil in der US-Politik weiterhin um ein neues Hilfspaket für die angeschlagene US-Wirtschaft gerungen wird, verdeutlichen die am Donnerstag gemeldeten und überraschend deutlich auf 853.000 gestiegenen wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe noch einmal dessen Notwendigkeit. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs auf 723.000 gerechnet, nach 716.000 in der Vorwoche.

Fortschritte gibt es in den USA bei der Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer. Ein Berater-Komitee der US-Arzneimittelbehörde FDA hat gestern grünes Licht für eine Notfallzulassung des Vakzins gegeben. Eine endgültige Entscheidung obliegt der FDA und wird in den kommenden Tagen erwartet. Der Pfizer/Biontech-Impfstoff wäre der erste in den USA zugelassene Covid-19-Impfstoff.

Nachdem EUR/USD im frühen Handel mit 1,2163 im Hoch zunächst an seine Vortagsgewinne anknüpfen konnte, ist das Währungspaar im weiteren Handelsverlauf deutlich zurückgefallen, nachdem ein Vertreter der Europäischen Zentralbank (EZB) verbal gegen die deutlichen Kursgewinne der Gemeinschaftswährung in den vergangenen Monaten interveniert hat. Im Tief erreichten die Notierungen bislang 1,2111.

Der französische Notenbankchef und EZB-Rat Francois Villeroy de Galhau sagte, die EZB sei mit Blick auf den Eurokurs „sehr wachsam“. Ähnlich wie Villeroy hatte sich im September bereits EZB-Chefökonom Philip Lane geäußert, als er sagte, der Wechselkurs sei für die Wirtschaft der Eurozone von hoher Bedeutung. Damals hatte der EUR/USD-Wechselkurs erstmals seit mehr als zwei Jahren die 1,20er-Marke überschritten. Marktbeobachter werten die aktuelle EUR/USD-Stärke nicht als Zeichen eine starken Euro, sondern sehen darin die Folge einer US-Dollar-Schwäche auf breiter Basis.

Am Donnerstag hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik in der Corona-Krise weiter gelockert und zusätzliche Anleihenkäufe angekündigt. Das Pandemic Emergency Purchase Program (PEPP) wurde um 500 Milliarden Euro auf nun 1,85 Milliarden Euro aufgestockt. Gleichzeitig wurde die Laufzeit um neun Monate bis März 2022 verlängert. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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Das britische Pfund ist angesichts des drohenden Scheiterns der Brexit-Verhandlungen weiterhin unter Druck. GBP/USD fiel bislang bis 1,3183 im Tief – ein frisches Dreiwochentief. Großbritannien und die EU stellen sich auf ein Scheitern der Gespräche über ein Handelsabkommen ein. Sie habe nur „niedrige Erwartungen“, dass es bis zum Ende der Übergangsfrist Ende Dezember noch einen Deal gebe, sagte EU-Kommissionschefin von der Leyen. Die Verhandlungen sollen zwar noch bis Sonntag weitergehen, doch auch der britische Premierminister Boris Johnson hatte seine Landsleute am Donnerstag aufgefordert, sich auf einen harten Brexit einzustellen. Bitte beachten Sie auch die umfassendere GBP/USD-News. USD/JPY notierte bislang bei 103,89 im Tief.

Aus den USA werden am Freitagnachmittag die Erzeugerpreise im November und das vorläufige Konsumklima der Uni Michigan im Dezember gemeldet. Zudem hält der Gouverneur der Federal Reserve Bank Randal Quarles eine Rede. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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