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11:21 Uhr, 12.01.2023

FX-Mittagsbericht: US-Dollar weiter nahe Siebenmonatstief

Im Fokus liegen die heute anstehenden US-Verbraucherpreise. Erwartet wird, dass die Inflation im Dezember mit 6,5 Prozent so niedrig war, wie seit einem Jahr nicht mehr. Dies stützt die Erwartung, dass die Fed ihr Zinsanhebungstempo weiter drosseln wird.

Der US-Dollar bewegt sich im europäischen Handel am Donnerstagvormittag im Vorfeld der mit Spannung erwarteten US-Inflationsdaten weiterhin seitwärts im Bereich seines am Montag auf breiter Basis erreichten Siebenmonatstiefs (gemessen am US-Dollar-Index). Dabei belastet den Greenback nach wie vor die Erwartung, dass die Federal Reserve Bank (Fed) ihr Zinsanhebungstempo weiter drosseln wird.

Im Fokus liegen die am Donnerstagnachmittag zur Veröffentlichung kommenden US-Verbraucherpreise im Dezember. Analysten erwarten im Konsens, dass die Verbraucherpreise im Dezember mit 6,5 Prozent im Jahresvergleich so gering gestiegen sind wie seit einem Jahr nicht mehr, was daraufhin deutet, dass der Höhepunkt der Inflation bereits überschritten wurde und die aggressiven Zinsanhebungen der Fed im vergangenen Jahr Wirkung zeigen.

Laut FedWatch Tool der CME liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed ihren Leitzins nach vier Zinsanhebungen in Folge um 75 Basispunkte und einer um 50 Basispunkte im Dezember bei ihrem nächsten Zinsentscheid Anfang Februar nur noch um 25 Basispunkte auf dann 4,50 bis 4,75 Prozent anheben wird, aktuell bei 76,3 Prozent.

Die Aussicht auf nicht mehr so stark weiter steigende US-Leitzinsen belastet den US-Dollar, auch wenn die Fed bereits signalisiert hat, dass die Leitzinsen angesichts der Tatsache, dass die Inflationsrate noch deutlich über dem Inflationsziel der Fed von zwei Prozent liegt, möglicherweise länger auf hohem Niveau verharren könnten.

Während EUR/USD mit bislang zuhöchst 1,0775 weiterhin nahe seines am Mittwoch bei 1,0776 markierten Siebenmonatshochs notiert, legt GBP/USD mit bislang bis 1,2182 im Hoch in Richtung seines am 9. Januar bei 1,2210 erreichten knappen Dreiwochenhochs zu.

USD/JPY fällt im europäischen Handel am Donnerstagvormittag mit bislang 130,85 im Tief in Richtung seines am 3. Januar 2023 bei 129,50 markierten Siebenmonatstief zurück. Das japanische Economy Watchers Sentiment ist im Dezember auf 47,9 Punkte gesunken – der niedrigste Wert seit August 2022. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang auf 47,8 Zähler gerechnet, nach 48,1 Punkten im November. Die Kreditvergabe in Japan ist im Dezember wie erwartet und wie im Vormonat auch um 2,7 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Dies ist der höchste Wert seit Mai 2021. Bitte lesen Sie auch die aktuelle USD/JPY-News.

USD/NOK legt zu und wurde bislang bei 10,0326 im Hoch gehandelt. Die norwegische Wirtschaft ist im November gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent zu, nach einem Rückgang um 0,8 Prozent im Oktober. Exklusive des großen Offshore-Sektors wuchs die norwegische Wirtschaft wie von Analysten im Konsens erwartet ebenfalls um 0,2 Prozent im Monatsvergleich, nach einem BIP-Anstieg um 0,1 Prozent im Vormonat. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/NOK-News.

Daten-Highlight im US-Handel am Donnerstagnachmittag sind die o.g. US-Verbraucherpreise im Dezember. Zudem werden u.a. die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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