FX-Mittagsbericht: US-Dollar weiter nahe Sechsmonatshoch
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Der US-Dollar bewegt sich im europäischen Handel am Donnerstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) mit positiver Tendenz weiterhin nahe seines zur Wochenmitte markierten Sechsmonatshochs.
Der Greenback profitiert von der Erwartung, dass die Federal Reserve Bank (Fed) angesichts der jüngsten Hinweise darauf, dass die Inflation in den USA sich als hartnäckig erweisen dürfte, an ihrer hawkischen Ausrichtung festhalten wird. Zudem zeigen die am Mittwoch gemeldeten US-Daten eine gewisse Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft, die darauf hindeuten, dass die US-Wirtschaft in diesem Jahr nicht in die Rezession rutschen wird.
Gemeldet wurde gestern, dass der ISM-Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor im August überraschend auf 54,5 Punkte gestiegen ist. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Rückgang auf 52,5 Zähler gerechnet, nach 52,7 Punkten im Juli. Neben der gestiegenen Aktivität im US-Dienstleistungssektor im Allgemeinen zeigt der Index auch in der Preiskomponente einen deutlichen Anstieg von 56,8 auf 58,9 Zähler, was in den kommenden Monaten zu einer steigenden Inflation in den USA und einer entsprechend restriktiven Geldpolitik der Fed führen dürfte.
Laut FedWatch Tool der CME liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Federal Reserve Bank (Fed) ihren Leitzins bei dem nächsten Zinsentscheid am 20. September 2023 unverändert in einer Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent belassen wird, zwar bei 93,0 Prozent. Allerdings wird am Markt auch erwartet, dass die Fed angesichts der hartnäckigen Inflation ihre Leitzinsen länger auf einem hohen Niveau halten wird.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed im November oder Dezember noch einmal an der Zinsschraube drehen könnte, ist nach den gestrigen US-Daten gestiegen. Jüngste Äußerungen von Fed-Vertretern, wie der Präsidentin der Fed in Dallas, Susan Collins, und dem Fed-Gouverneur Christopher Waller lassen auf eine Zinspause schließen. Heute stehen Reden von Austan Goolsbee, Präsident der Fed in Chicago, und der beiden Mitglieder des Offenmarktausschusses der Fed, John Williams und Michelle Bowman, an, bevor die Fed-Vertreter dann im Vorfeld des nächsten US-Zinsentscheids in eine Schweigeperiode eintreten.
EUR/USD gibt im europäischen Handel am Donnerstagvormittag erneut nach, hat mit bislang 1,0705 im Tief sein zur Wochenmitte bei 1,0702 markiertes Dreimonatstief noch nicht unterschritten. Der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in der Eurozone im zweiten Quartal ist von bisher 0,3 Prozent auf 0,1 Prozent nach unten revidiert worden. Im ersten Quartal war das BIP sequenziell unverändert. Auf Jahressicht ergibt sich laut endgültiger Veröffentlichung ein Wirtschaftswachstum um 0,5 Prozent (revidiert von 0,6 Prozent, nach plus 1,1 Prozent im ersten Quartal).
Die Erwerbstätigenzahl im Euroraum im zweiten Quartal 2023 ist wie bereits gemeldet um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen, nach plus 0,5 Prozent im Vorquartal. Im Jahresvergleich legte die Zahl der Erwerbstätigen um 1,3 Prozent zu (bereits gemeldet plus 1,5 Prozent, nach plus 1,6 Prozent im ersten Quartal). Am Morgen ist bereits gemeldet worden, dass die Erzeugung im Produzierenden Gewerbe Deutschlands im Juli um 0,8 Prozent im Monatsvergleich gesunken ist – der vierte Rückgang bislang in diesem Jahr. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang um 0,5 Prozent gerechnet, nach minus 1,4 Prozent im Juni. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.
GBP/USD setzt seine Talfahrt auf ein frisches Dreimonatstief bei bislang zutiefst 1,2456 fort. Der britische Halifax-Hauspreisindex ist im August um 1,9 Prozent im Monatsvergleich gefallen. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang um lediglich 0,3 Prozent gerechnet, nach minus 0,4 Prozent im Juli. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Preisrückgang um 4,6 Prozent.
USD/JPY fällt im Verlauf des europäischen Handels am Donnerstagvormittag von seinem frischen Zehnmonatshoch bei 147,87 zurück. Im Tief wurde das Währungspaar bislang bei 147,36 gehandelt. Die japanischen Frühindikatoren sind im Juli stärker als erwartet auf 107,6 Punkte gesunken – der niedrigste Wert seit Oktober 2020. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang auf 107,9 Zähler gerechnet. Im Juni hatte der Index, der die wirtschaftliche Entwicklung auf Sicht von sechs Monaten voraussagt, bei 108,8 Punkten notiert.
Japans oberster Währungsdiplomat, Masato Kanda, drohte angesichts der Yen-Schwäche mit Interventionen am Devisenmarkt. Man schließe keine Optionen aus, falls die spekulativen Bewegungen anhalten würden, sagte Kanda. Im Oktober 2022 hatte Japan nach Überschreiten der Marke von 150 USD/JPY interveniert. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.
USD/CAD hat am Mittwoch bei 1,3676 ein Fünfmonatshoch markiert. Im Hoch erreichten die Notierungen heute bislang 1,3655. Die Bank of Canada (BoC) hat am Mittwochnachmittag ihren Leitzins wie von Analysten im Konsens erwartet unverändert bei 5,00 Prozent belassen, und signalisiert, dass künftige Zinsentscheidungen datenabhängig sind.
Aus den USA werden am Donnerstagnachmittag u.a. die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und die Lohnstückkosten im zweiten Quartal gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.
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