FX-Mittagsbericht: US-Dollar weiter nahe Fünfeinhalbmonatshoch
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Der US-Dollar bewegt sich zum Wochenschluss auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) mit negativer Tendenz innerhalb der Seitwärtsspanne, die der Greenback nach Erreichen eines Fünfeinhalbmonatshoch am 16. April 2024 unterhalb desselben ausgebildet hat. Unterstützung bekommt der US-Dollar weiterhin von der Nachfrage nach einem „sicheren Hafen“ aufgrund der Besorgnis über die Entwicklung im Nahen Osten sowie der Aussicht auf längerfristig hohe US-Leitzinsen.
Medienberichten zufolge hat Israel in der Nacht als Vergeltung für den kürzlich erfolgten Angriff Irans auf Israel über Nacht Ziele im Iran angegriffen. Berichtet wurde auch über Explosionen in der Stadt Isfahan, wo sich wichtige Einrichtungen der iranischen Rüstungsindustrie befinden. Auch das größte nukleare Forschungszentrum des Landes ist dort angesiedelt.
Nachdem sich die US-Zinssenkungserwartungen bereits in der vergangenen Woche mit den stärker als erwartet ausgefallenen US-Verbraucherpreisinflationsdaten kräftig eingetrübt hatten, haben sich in dieser Woche mehrere Vertreter der Federal Reserve Bank (Fed) hawkisch geäußert, darunter auch Fed-Chef Jeronme Powell.
Zuletzt sagte am Donnerstag der Präsident der New Yorker Fed, John Williams, dass es angesichts der Stärke der Wirtschaft derzeit keine dringende Notwendigkeit für Zinssenkungen gebe. Der Präsident der Fed von Atlanta, Raphael Bostic, sagte, dass die Fed sogar eine weitere Zinserhöhung in Betracht ziehen müsse, wenn sich die Inflation nicht weiterhin in Richtung ihres zweiprozentigen Inflationsziels bewege.
Während der erwartete Zeitpunkt für eine erste Zinssenkung seitens der Fed auf September nach hinten gerutscht ist, ist auch das erwarte Ausmaß der Lockerungen am Markt auf nur noch zwei Zinsschritte in diesem Jahr um jeweils 25 Basispunkte geschrumpft. Wochenlang war mit einer ersten Zinssenkung bereits im Juni kalkuliert worden und noch im März hatte die Fed drei Zinssenkungen in diesem Jahr in Aussicht gestellt.
Die nächsten wichtigen US-Daten, die weiteren Aufschluss über die zu erwartende US-Leitzinsentwicklung geben könnten, stehen in der kommenden Woche mit dem US-Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2024 sowie dem zu den US-Konsumausgaben (PCE) im März gehörenden Preisindex an, dem bevorzugten Inflationsmaß der Fed. Danach rückt der am 3. Mai 2024 anstehende US-Arbeitsmarktbericht für April in den Fokus.
UR/USD legt zum Wochenschluss oberhalb seines am 16. April 2024 bei 1,0601 markierten Fünfeinhalbmonatstiefs zu. Mit bislang 1,0662 im Hoch hat das Währungspaar sein gestriges, knappes Wochenhoch bei 1,0690 jedoch noch nicht wieder erreicht.
Am Freitagmorgen wurde gemeldet, dass die deutschen Erzeugerpreise im März überraschend um 0,2 Prozent im Monatsvergleich gestiegen sind. Volkswirte hatten im Konsens mit einem unveränderten Wert gerechnet, nach einem Rückgang um 0,4 Prozent im Februar. Auf Jahressicht ergibt sich ein Rückgang um 2,9 Prozent. Dies ist der neunte Monat in Folge mit einem Preisrückgang, aber der geringste seit Juli 2023. Im Februar waren die deutschen Erzeugerpreise auf Jahressicht um 4,1 Prozent gesunken. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.
GBP/USD erholt sich im weiteren Handelsverlauf am Freitag von seinem frischen Fünfmonatstief bei 1,2389. Im Hoch erreichten die Notierungen bislang 1,2456. Die Einzelhandelsumsätze in Großbritannien waren im März auf Monatssicht unverändert. Analysten hatten im Konsens mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet, nach einem Zuwachs um 0,1 Prozent im Februar. Auf Jahressicht ergibt sich ein Anstieg um 0,8 Prozent, nach zuvor minus 0,3 Prozent.
USD/JPY hat sich von seinem zwischenzeitlichen Kursrücksetzer bis 153,59 im Tief im weiteren Handelsverlauf am Freitagvormittag wieder erholt und notiert nun wieder nahe seines am 16. April 2024 bei 154,78 markierten, frischen 34-Jahres-Hochs.
Nach wie vor achtet der Markt auf dem aktuell hohen USD/JPY-Niveau auf Anzeichen für mögliche Interventionen Japans gegen die Yen-Schwäche. Der Gouverneur der Bank of Japan (BoJ), Kazuo Ueda, sagte am Donnerstag, dass die BoJ die Zinsen erneut anheben könnte, wenn die Yen-Abwertung zu einer steigenden Inflation führe.
Über Nacht wurde gemeldet, dass die japanischen Verbraucherpreise im März in der Kernrate um 2,6 Prozent im Jahresvergleich gestiegen sind. Analysten hatten im Konsens mit einer Teuerung um 2,7 Prozent gerechnet, nach einer Inflationsrate von 2,8 Prozent im Februar (ein Viermonatshoch). Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.
Aus den USA werden am Freitagnachmittag keine Wirtschaftsdaten gemeldet. Andere Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.