Fundamentale Nachricht
11:08 Uhr, 20.09.2023

FX-Mittagsbericht: US-Dollar vor Fed-Entscheid schwächer

Im Fokus liegt der um 20:00 Uhr MESZ anstehende Zinsentscheid der Federal Reserve Bank (Fed). Analysten erwarten im Konsens, dass die Fed ihren Leitzins nach elf Zinsanhebungen bei den letzten zwölf Notenbanksitzungen unverändert in einer Spanne zwischen 5,25 und 5,50 Prozent belässt.

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  • EUR/USD
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  • GBP/USD
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    Kursstand: 1,23710 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar gibt im europäischen Handel am Mittwochvormittag im Vorfeld des mit Spannung erwarteten Zinsentscheids der Federal Reserve Bank (Fed) auf breiter Basis leicht nach. Das am 14. September 2023 markierte Sechsmonatshoch liegt jedoch nach wie vor in Sichtweite.

Im Fokus liegt der um 20:00 Uhr MESZ anstehende Zinsentscheid der US-Notenbank. Während Analysten im Konsens nach wie vor erwarten, dass die Fed ihren Leitzins nach elf Zinsanhebungen bei den letzten zwölf Notenbanksitzungen diesmal unverändert in einer Spanne zwischen 5,25 und 5,50 Prozent belässt, ist die Unsicherheit am Markt gestiegen, ob es angesichts des jüngsten Inflationsanstiegs und der hohen Ölpreise, die die Teuerung weiter anheizen könnten, heute nicht doch zu einer weiteren Zinsanhebung kommen könnte.

Die zuletzt starken US-Daten deuten auf eine anhaltende Widerstandsfähigkeit der größten Volkswirtschaft der Welt hin und könnten selbst bei einem heute unveränderten Leitzins zu einer aggressiveren Rhetorik der Fed führen und die Währungshüter dazu veranlassen, die Zinsen im weiteren Jahresverlauf noch einmal anzuheben oder auch nur bis weit ins Jahr 2024 hinein auf dem höchsten Stand seit über 20 Jahren zu belassen.

Aufmerksamkeit gilt am Donnerstag und Freitag auch den Zinsentscheiden der Bank of England (BoE), der norwegischen Notenbank, der Schweizerischen Nationalbank (SNB), der schwedischen Notenbank und der Bank of Japan (BoJ).

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Nachdem sich EUR/USD in den vergangenen Tagen von seinem am 14. September 2023 bei 1,0628 markierten Sechsmonatstief bis 1,0718 im Hoch erholen konnte, ist das Währungspaar zuletzt bis 1,0673 zurückgefallen, erholt sich aber im weiteren Handelsverlauf am Mittwoch bereits wieder bis 1,0700 im Hoch.

Am Morgen ist gemeldet worden, dass die deutschen Erzeugerpreise im August mit einem Rückgang um 12,6 Prozent im Jahresvergleich so stark gefallen sind wie noch nie seit Beginn der Erhebungen 1949. Dies war von Analysten im Konsens allerdings auch erwartet worden. Im Juli hatte der Preisrückgang bei 6,0 Prozent gelegen. Grund für den deutlichen Preisrückgang ist der Basiseffekt, nachdem der Krieg in der Ukraine die Preise für Energie und viele Rohstoffe 2022 massiv verteuert hatte. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

GBP/USD setzt seine Talfahrt im europäischen Handel am Mittwochvormittag auf ein frisches Dreieinhalbmonatstief fort. Im Tief erreichten die Notierungen bislang 1,2333. Die Verbraucherpreisinflation in Großbritannien ist im August überraschend auf 6,7 Prozent im Jahresvergleich gefallen. Volkswirte hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg der Inflationsrate auf 7,0 Prozent gerechnet, nach 6,8 Prozent im Juli. Die aktuelle Teuerungsrate ist die geringste seit Februar 2022.

In der Kernrate ging die Verbraucherpreisinflation im August zudem deutlich auf 6,2 Prozent im Jahresvergleich zurück. Erwartet worden war hier im Konsens eine Teuerung um 6,8 Prozent, nach zuvor 6,9 Prozent. Die britischen Erzeugerpreise sanken im August auf Jahressicht um 0,4 Prozent. Analysten hatten im Konsens mit einem Minus um 0,6 Prozent kalkuliert, nach einem Rückgang um 0,7 Prozent im Juli. Volkswirte rechnen im Konsens damit, dass die Bank of England (BoE) angesichts der nach wie vor hohen Inflation ihren Leitzins am Donnerstag um 25 Basispunkte auf 5,50 Prozent anheben wird. Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.

USD/JPY hat zur Wochenmitte mit bislang 148,17 in der Spitze ein frisches Zehneinhalbmonatshoch erreicht. Das Defizit in der japanischen Handelsbilanz hat sich im August überraschend deutlich auf 930,5 Milliarden Yen ausgeweitet. Volkswirte hatten im Konsens lediglich mit einem Anstieg des Fehlbetrags auf 659,1 Milliarden Yen gerechnet, nach minus 66,3 Milliarden Yen im Juli. Die Exporte fielen im Berichtszeitraum um 0,8 Prozent auf 7,99 Billionen Yen, während die Importe um 17,8 Prozent auf 8,92 Billionen Yen sanken und damit so stark zurückgingen wie seit August 2020 nicht mehr.

Highlight im US-Handel zur Wochenmitte ist der o.g. Zinsentscheid der Fed um 20:00 Uhr MESZ. Gleichzeitig werden auch die neuen Projektionen zu Zinsen, Wachstum, Inflation und Arbeitslosenquote veröffentlicht. Die Pressekonferenz mit Fed-Chef Jerome Powell beginnt um 20:30 Uhr MESZ. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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