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12:32 Uhr, 11.06.2021

FX-Mittagsbericht: US-Dollar vor drittem Wochengewinn in Folge

Die Inflation in den USA ist im vergangenen Monat weiter gestiegen. Wie am Donnerstagnachmittag gemeldet wurde, kletterten die Verbraucherpreise im Mai mit 5,0 Prozent im Jahresvergleich – stärker als erwartet und zugleich der höchste Wert seit August 2008.

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  • EUR/USD
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    Kursstand: 1,21579 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
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    Kursstand: 1,41576 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar legt im europäischen Handel am Freitagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) zu. Auf Wochensicht steht der Greenback kurz vor seinem – wenn auch im er nur kleinem – Wochengewinn in Folge.

Die Inflation in den USA ist im vergangenen Monat weiter gestiegen. Wie am Donnerstagnachmittag gemeldet wurde, kletterten die Verbraucherpreise im Mai mit 5,0 Prozent im Jahresvergleich – stärker als im Konsens mit plus 4,6 Prozent erwartet und zugleich der höchste Wert seit August 2008. Im April hatte die Teuerungsrate bei 4,2 Prozent gelegen. In der Kernrate ergibt sich auf Jahressicht ein Preisanstieg um 3,8 Prozent. Dies ist ebenfalls mehr als im Konsens mit plus 3,4 Prozent erwartet und der höchste Wert seit Beginn der Datenreihe 1992.

Die Reaktion an den Märkten hielt sich jedoch in Grenzen, da die hohe Teuerungsrate zum Teil auf deutliche Preiserhöhungen für Flugtickets und Gebrauchtwagen zurückgeht, was zu der Argumentation der Federal Reserve Bank (Fed) passt, dass der hohe Preisanstieg nur vorübergehend sei. Dass die Marktteilnehmer dieser Denkweise Glauben schenken, zeigt sich auch am Anleihenmarkt, wo die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen auf ein Dreieinhalbmonatstief bei 1,43 Prozent gesunken ist. Im März, als Inflationsängste den Markt getrieben hatten, hatte die Rendite in der Spitze bei 1,78 Prozent gelegen.

Zudem verdauen die Marktteilnehmer weiterhin die gestrige Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB). Während der Leitzins unverändert auf Rekordtief belassen wurde, kündigte EZB-Präsidentin Christine Lagarde an, dass die Wertpapierkäufe im Rahmen des PEPP-Programms weiterhin deutlich umfangreicher ausfallen sollen als in den ersten Monaten des Jahres. Die EZB möchte die Zinsen langfristig niedrig halten, damit sich die Erholung von der Corona-Krise in einem Umfeld niedriger Finanzierungsmöglichkeiten bewegt. Dennoch äußerte Lagarde, dass die Stimmen innerhalb der EZB lauter werden, sich dem Thema PEPP-Tempo zu stellen. EUR/USD notierte bislang bei 1,2149 im Tief.

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GBP/USD wurde bislang bei 1,4143 im Tief gehandelt. Die am Morgen gemeldeten britischen Wirtschaftsdaten haben überwiegend enttäuscht. Die Industrieproduktion ist im April überraschend um 1,3 Prozent im Monatsvergleich gesunken. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg um 1,3 Prozent gerechnet, nach einem Zuwachs um 1,8 Prozent im März. Die Erzeugung im Produzierenden Gewerbe ging im Berichtszeitraum um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat zurück. Erwartet worden war hier im Schnitt ein Anstieg um 1,5 Prozent, nach plus 2,1 Prozent im März.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Großbritanniens stieg im April um 2,3 Prozent im Monatsvergleich. Die Konsensschätzung lag bei plus 2,4 Prozent, nach einem Wirtschaftswachstum um 2,1 Prozent im März. Auf Jahressicht ergibt sich mit einem Anstieg um 27,6 Prozent aktuell das stärkste Wirtschaftswachstum aller Zeiten. Bitte lesen Sie auch die aktuelle GBP/USD-News.

USD/JPY legt zum Wochenschluss zu und notierte bislang bei 109,57 im Hoch. Der japanische BSI Manufacturing Index ist im laufenden Quartal überraschend auf minus 1,4 Punkte gefallen. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg auf 1,9 Zähler gerechnet, nach 1,6 Punkten im Vorquartal. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.

Aus den USA wird am Freitagnachmittag das vorläufige Konsumklima der Uni Michigan im Juni gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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