FX-Mittagsbericht: US-Dollar stürzt auf Fünfmonatstief
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Der US-Dollar weitet zu Beginn der neuen Handelswoche auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) seine kräftigen Verluste vom Freitag nach schwachen US-Arbeitsmarktdaten auf ein knappes Fünfmonatstief aus.
Am Freitagnachmittag war gemeldet worden, dass die Zahl der neu geschaffenen Stellen in den USA (ex Agrar) im Juli auf 114.000 gesunken ist. Analysten hatten im Konsens mit 175.000 neuen Stellen gerechnet, nach plus 179,000 im Juni. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich überraschend auf 4,3 Prozent, nach 4,1 Prozent im Juni (Konsens unverändert). Am Donnerstag war bereits für Juli ein Rückgang des ISM-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende US-Gewerbe auf 46,6 Punkte und damit den schwächsten Wert seit November 2023 gemeldet worden (Konsens 48,8 Zähler, nach 48,5 Punkten im Juni).
Die enttäuschenden Daten führten zum Wochenschluss zu einem Kursrutsch des US-Dollars sowie an den Aktienmärkten. Dahinter steckt die Sorge, dass sich die US-Wirtschaft schneller und stärker abkühlen könnte als bisher erwartet – und dass die US-Notenbank dementsprechend auch die Leitzinsen in größerem Umfang senken muss als bisher gedacht.
Laut FedWatch Tool der CME haben sich denn auch die US-Zinssenkungserwartungen deutlich erhöht. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Federal Reserve Bank (Fed) ihre Leitzinsen im September um 50 Basispunkte auf eine Spanne von dann 4,75 bis 5,00 Prozent senken wird, ist massiv von 11,4 Prozent vor einer Woche auf aktuell 97,5 Prozent geklettert. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte liegt aktuell nur noch bei 2,5 Prozent, nach 88,2 Prozent vor einer Woche.
EUR/USD knüpft am Montag an seine kräftigen Gewinne vom Freitag nach Veröffentlichung schwacher US-Arbeitsmarktdaten und der deutlich gestiegenen US-Zinssenkungserwartungen an. Im Hoch notierte das Währungspaar bislang bei 1,0975 – ein knappes Fünfmonatshoch.
Die konjunkturellen Aussichten für die Eurozone haben sich im August deutlich weiter eingetrübt. Der vom Analyseinstitut Sentix ermittelte gleichnamige Konjunkturindikator sank von minus 7,3 Punkten im Juli auf minus 13,9 Zähler – der schwächste Wert seit Jahresbeginn und deutlich unterhalb der Konsensschätzung von 8,0 Punkten. Der aktuelle Rückgang ist der zweite in Folge, nachdem der Index zuvor acht Monate lang gestiegen war.
Besondere Sorgen bereiteten den Anlegern Sentix zufolge die fragile geopolitische Situation, gerade im Nahen Osten. Aber auch die anstehenden Wahlen, allen voran in Deutschland (Landtagswahlen) sowie in den USA (US-Präsidentschaftswahlen) rückten in den Fokus. „Der ohnehin müde Erholungspfad ist endgültig passe, der Konsens wird von der Dynamik des Einbruches völlig überrascht", heißt es in der Sentix-Mitteilung. „Deutschland befindet sich im Sturzflug... Die Rezessionsglocken schrillen abermals in Deutschland.“
Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor in der Eurozone liegt im Juli laut endgültiger Veröffentlichung unverändert bei 51,9 Punkten, nachdem er im Juni bei 52,8 Zählern notiert hat. Der aktuelle Wert ist der schwächste seit März 2024, liegt aber weiterhin den sechsten Monat in Folge oberhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Die Erzeugerpreise im Euroraum sind im Juni um 3,2 Prozent im Jahresvergleich gesunken. Erwartet worden war im Konsens ein Rückgang um 3,3 Prozent, nach minus 4,1 Prozent im Mai. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.
GBP/USD fällt bislang bis 1,2709 im Tief, hat damit aber sein am Freitag bei 1,2707 markiertes Vierwochentief noch nicht ganz wieder erreicht. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den britischen Dienstleistungssektor ist im Juli laut endgültiger Veröffentlichung auf 52,5 Punkte nach oben revidiert worden, nachdem zunächst ein Wert von 52,4 Zählern gemeldet worden war. Im Juni hatte der britische Dienstleistungs-PMI bei 52,1 Punkten notiert. Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.
USD/JPY fällt wie ein Stein bis bislang 141,68 im Tief – ein Siebenmonatstief. Der japanische PMI für den Dienstleistungssektor ist im Juli von zunächst gemeldeten 53,9 Punkten auf 53,7 Zähler nach unten revidiert worden. Im Juni hatte der Index bei 49,4 Punkten notiert.
Aus den USA steht am Montagnachmittag u.a. der ISM-Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor im Juli auf der Agenda. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.
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