Fundamentale Nachricht
11:22 Uhr, 11.03.2022

FX-Mittagsbericht: US-Dollar steigt wieder Richtung 21-Monatshoch

Derweil der Krieg in der Ukraine unvermindert weitergeht, nimmt die Inflation (nicht nur in den USA) an Fahrt auf.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,09726 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,30759 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar strebt im europäischen Handel am Freitagvormittag – nach einem zwischenzeitlichen Kursrücksetzer – auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) wieder seinem am 7. März 2022 erreichten 21-Monatshoch entgegen.

Derweil die gestrigen Verhandlungen zwischen dem ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba und seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow ergebnislos blieben und der Krieg in der Ukraine unvermindert weitergeht, nimmt die Inflation (nicht nur in den USA) an Fahrt auf. Am Donnerstag wurde gemeldet, dass die US-Verbraucherpreise im Februar um 0,8 Prozent im Monats- und 7,9 Prozent im Jahresvergleich gestiegen sind – der höchste Wert seit Januar 1982. In der Kernrate ergibt sich auf Jahressicht mit einem Plus von 6,4 Prozent der höchste Wert seit August 1982.

„Der Handel wird zu einem großen Teil wieder vom Krieg bestimmt sein. Aber was die Stimmung in Ermangelung einer kriegerischen Eskalation trüben wird, ist der FOMC (Offenmarktausschuss der Federal Reserve Bank), der sich etwas restriktiver geben wird, als die Märkte derzeit eingepreist haben", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Stephen Innes, geschäftsführender Partner von SPI Asset Management. Analysten und Anleger erwarten weithin, dass der FOMC bei seiner geldpolitischen Entscheidung am 16. März 2022 die Leitzinsen anheben wird und damit einen Zinserhöhungszyklus beginnen wird.

EUR/USD fällt zum Wochenschluss weiter von seinem am Donnerstag bei 1,1121 erreichten knappen Wochenhoch zurück. Im Tief erreichten die Notierungen bislang 1,0959. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat gestern ihren Leitzins bei 0,00 Prozent belassen, fährt aber ihre Anleihekäufe schneller zurück als bisher geplant. Das Volumen des Anleihenkaufprogramms APP wird nach einer vorübergehenden Aufstockung bereits Ende Juni wieder auf 20 Milliarden Euro reduziert. Ursprünglich sollte diese Summe erst ab Oktober erreicht werden. Im dritten Quartal 2022 könnte das Programm ganz enden. Eine Zinserhöhung könnte „einige Zeit" nach dem Auslaufen der Anleihekäufe im dritten Quartal erfolgen, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Zudem stehe man bereit, alle geldpolitischen Instrumente bei Bedarf anzupassen.

Die EZB geht nun 2022 von einer Inflationsrate von 5,1 Prozent aus, nachdem zuvor 3,2 Prozent prognostiziert worden waren, während die Prognose zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in der Eurozone von 4,2 Prozent auf 3,7 Prozent nach unten revidiert wurde. In Bezug auf den Krieg in der Ukraine sagte Lagarde, dass dieser „durch höhere Energie- und Rohstoffpreise, die Störung des internationalen Handels und das schwächere Vertrauen erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaftstätigkeit und die Inflation haben wird".

Am Freitagmorgen wurde gemeldet, dass die deutschen Verbraucherpreise im Februar wie bereits gemeldet auf 5,1 Prozent gestiegen sind, nach plus 0,4 Prozent im Januar. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ebenfalls wie bereits gemeldet eine Teuerung um 5,1 Prozent, nach zuvor plus 4,9 Prozent. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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GBP/USD weitet zum Wochenschluss im Umfeld eines auf breiter Basis aufwertenden US-Dollars seine jüngsten Verluste bis bislang 1,3050 im Tief aus – ein frisches 14-Monatstief. Die am Freitagmorgen gemeldeten britischen Wirtschaftsdaten sind besser ausgefallen als erwartet. Das britische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im Januar überraschend deutlich um 0,8 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Zuwachs um 0,2 Prozent gerechnet, nach einem Rückgang um 0,2 Prozent im Dezember. Auf Jahressicht ergibt sich aktuelle ein BIP-Anstieg um 10,0 Prozent – der stärkste Zuwachs seit sieben Monaten. Erwartet worden war hier im Schnitt ein Plus von 9,3 Prozent, nach zuvor plus 6,0 Prozent.

Die britische Industrieproduktion erhöhte sich im Januar um 0,7 Prozent in Monats- und 2,3 Prozent im Jahresvergleich. Analysten hatten im Konsens mit Zuwächsen um lediglich 0,1 Prozent und 1,9 Prozent gerechnet, nach zuvor plus 0,3 Prozent bzw. plus 0,4 Prozent. Die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe erhöhte sich im Berichtszeitraum um 0,8 Prozent im Monats- und 3,6 Prozent im Jahresvergleich (Konsens plus 0,2 Prozent wie zuletzt bzw. plus 3,1 Prozent nach plus 1,3 Prozent). Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.

USD/JPY hat im Zuge der deutlich gestiegenen US-Anleihenrenditen seine Gewinne der vergangenen Handelstage auf ein frisches Fünfjahreshoch bei 117,06 ausgeweitet. Der japanische BSI Manufacturing Index ist im laufenden Quartal auf minus 7,6 Punkte gefallen. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg auf 8,2 Zähler gerechnet, nach plus 7,9 Punkten im Vorquartal. Die Ausgaben privater haushalte erhöhten sich im Februar um 6,9 Prozent im Jahresvergleich (Konsens plus 3,6 Prozent, nach minus 0,2 Prozent).

Aus den USA wird am Freitagnachmittag das Konsumklima der Uni Michigan im März (vorläufig) gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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