Fundamentale Nachricht
11:45 Uhr, 08.04.2024

FX-Mittagsbericht: US-Dollar startet fester in die neue Woche

Die Erwartung, dass die Federal Reserve Bank (Fed) bereits im Juni beginnen könnte, ihre Zinsen zu senken, hat mit dem starken US-Arbeitsmarktbericht für März vom Freitag einen weiteren Dämpfer bekommen.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,08290 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,26258 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar erholt sich zu Beginn der neuen Handelswoche auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) weiter von seinem am 4. April 2024 erreichten Anderthalbwochentief und steigt damit wieder in Richtung seines am 2. April 2024 markierten Siebenwochenhochs.

Die Erwartung, dass die Federal Reserve Bank (Fed) bereits im Juni beginnen könnte, ihre Zinsen zu senken, hat mit dem starken US-Arbeitsmarktbericht für März vom Freitag einen weiteren Dämpfer bekommen. Gemeldet wurde, dass die Zahl der neu geschaffenen Stellen im März um 303.000 gestiegen ist – der höchste Wert seit Mai 2023 und deutlich mehr als Analysten im Konsens mit 200.000 erwartet hatten (Februar: 270.000). Die US-Arbeitslosenquote sank im März überraschend auf 3,8 Prozent (Konsens unverändert bei 3,9 Prozent und der Anstieg der durchschnittlichen Stundenlöhne ging auf Jahressicht wie erwartet von 4,3 Prozent im Februar auf 4,1 Prozent im März zurück.

Der weiterhin starke US-Arbeitsmarkt gibt der Fed wenig Anlass für baldige Zinssenkungen. Laut FedWatch Tool der CME ist die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Leitzinsen nach dem Juni-Treffen der Fed niedriger liegen werden als heute, auf aktuell nur noch bei 52,3 Prozent gesunken, während die Wahrscheinlichkeit niedrigerer Leitzinsen nach dem Juli-Treffen nur noch 69,4 Prozent beträgt.

Zum Ende letzter Woche hatten sich gleich mehrere Fed-Vertreter gegen baldige Zinssenkungen ausgesprochen. Neel Kashkari, Präsident der Fed in Minneapolis, hatte am Donnerstag aufgrund der hartnäckigen Inflation Zinssenkungen 2024 sogar generell in Frage gestellt.

Die Präsidentin der Fed in Dallas, Lorie Logan, äußerte sich am Freitag besorgt, dass die Inflation nicht zeitnah das Inflationsziel von zwei Prozent erreiche. „In Anbetracht dieser Risiken ist es meiner Meinung nach viel zu früh, um über eine Zinssenkung nachzudenken", sagte Logan. Sie wolle zunächst sehen, dass die Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung nachlasse.

Im Fokus bezüglich der zu erwartenden US-Leitzinsentwicklung liegen in dieser Woche die am Mittwoch anstehenden US-Verbraucherpreisinflationsdaten im März. Volkswirte rechnen im Konsens auf Jahressicht mit einem Anstieg der Inflationsrate von 3,2 Prozent im Februar auf 3,4 Prozent im März. In der Kernrate wird mit einem leichten Rückgang von 3,8 Prozent auf 3,7 Prozent kalkuliert.

EUR/USD
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    FOREX

EUR/USD ist mit bislang 1,0820 im Tief schwächer in die neue Handelswoche gestartet. Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich laut Sentix-Konjunkturindex im April weiter auf minus 5,9 Punkte verbessert – der sechste Anstieg in Folge und der beste Wert seit Februar 2022. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs auf lediglich minus 8,3 Zähler gerechnet, nach minus 10,5 Punkten im März.

Die Erwartungen für die Eurozone sind zum ersten Mal seit Beginn des Ukraine-Kriegs im Frühjahr 2022 wieder positiv. Sie legten zum siebten Mal in Folge auf nun plus 5,0 Punkte zu. „Damit dürfte zumindest die rezessive Periode in der Eurozone zu Ende gehen. Insgesamt verläuft die Ende 2022 gestartete konjunkturelle Erholungsphase jedoch vergleichsweise schwach", kommentierte Sentix die Ergebnisse.

Am Montagmorgen wurde bereits gemeldet, dass die Erzeugung im Produzierenden Gewerbe Deutschlands im Februar um 2,1 Prozent im Monatsvergleich gestiegen ist. Dies ist der zweite Monat in Folge mit einem Anstieg und zugleich der stärkste Zuwachs seit Januar 2023. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet, nach plus 1,3 Prozent im Januar.

Der Überschuss in der deutschen Handelsbilanz ist im Februar überraschend auf 21,4 Milliarden Euro gesunken. Volkswirte hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg auf 25,5 Milliarden Euro gerechnet, nach 27,5 Milliarden Euro im Januar. Während die Importe im Monatsvergleich um 3,2 Prozent stiegen (Konsens minus 1,0 Prozent, nach plus 3,3 Prozent), sanken die Exporte um 2,0 Prozent (erwartet minus 0,5 Prozent, nach plus 6,3 Prozent). Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

Während GBP/USD bislang bei 1,2614 im Tief notierte, steigt USD/JPY zu Beginn der neuen Handelswoche mit bislang 151,92 im Hoch in Richtung seines am 27. März 2024 bei 151,97 markierten 34-Jahres-Hochs.

Aus Japan wurde zu Wochenbeginn gemeldet, dass das japanische Economy Watchers Sentiment im März überraschend auf 49,8 Punkte gesunken ist – der niedrigste Wert seit Januar 2023. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg auf 51,6 Zähler gerechnet, nach 51,3 Punkten im Februar. Die durchschnittlichen Nettoeinkommen in Japan sind im Februar wie erwartet um 1,8 Prozent im Jahresvergleich gestiegen, nach plus 2,0 Prozent im Januar. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.

Aus den USA werden am Montagnachmittag die Inflationserwartungen der US-Verbraucher im März gemeldet. Im Februar war auf Jahressicht eine Teuerung um 3,0 Prozent erwartet worden. Weitere Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

Mehr Experten