Fundamentale Nachricht
11:24 Uhr, 10.03.2022

FX-Mittagsbericht: US-Dollar stabilisiert sich

Neben der Hoffnung auf eine diplomatische Lösung des Ukrainekriegs liegt am Donnerstag der um 13:00 Uhr MEZ anstehende geldpolitische Entscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) im Fokus. Die EZB steht vor dem Dilemma, die hohe Inflation gegen das zu erwartende schwächere Wirtschaftswachstum abzuwägen.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,10383 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,31550 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Nach zwei verlustreichen Tagen stabilisiert sich der US-Dollar im europäischen Handel am Donnerstagvormittag. Zuvor hatte der Greenback am 7. März 2022 auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) ein 21-Monatshoch erreicht.

Die Risikobereitschaft an den Märkten hat sich infolge der aufgekommenen Hoffnung auf eine diplomatische Lösung des Ukrainekriegs verbessert. Heute kommen im türkischen Antalya der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba und sein russischer Amtskollegen Sergej Lawrow zusammen, um Optionen für ein Ende des Kriegs auszuloten. Vermitteln will der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu. Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, will in Antalya die Sicherheit der ukrainischen Atomanlagen thematisieren.

Als Bedingung für eine Einstellung der Gefechte fordert Russland, dass sich die Ukraine in ihrer Verfassung für neutral erklärt. Zudem müsse Kiew die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisch sowie die Separatistengebiete im Osten der Ukraine als unabhängig anerkennen. Die Ukraine lehnt dies zwar bisher ab, Präsident Wolodymyr Selenskyj hat aber eine gewisse Kompromissbereitschaft angedeutet.

Nach der gestrigen kräftigen Erholung fällt EUR/USD am Donnerstagvormittag wieder zurück. Vom gestrigen knappen Wochenhoch bei 1,1095 gibt EUR/USD bislang bis 1,1025 im Tief nach. Im Fokus liegt heute der um 13:00 Uhr MEZ anstehende geldpolitische Entscheid der Europäischen Zentralbank (EZB). Die EZB steht vor einem Dilemma: Einerseits muss sie die bereits sehr hohe und im Zuge der Auswirkungen des Ukrainekriegs voraussichtlich noch weiter steigende Inflation bekämpfen. Andererseits darf das voraussichtlich schwächer ausfallende Wirtschaftswachstum nicht noch zusätzlich durch eine zu straffe Geldpolitik belastet werden.

„Wir halten an unserer Einschätzung fest, wonach die EZB im vierten Quartal 2022 erstmals den Einlagensatz vorsichtig anheben wird. Festlegen wird sich die EZB darauf aber noch nicht, sondern vielmehr darauf hinweisen, dass in dieser unsicheren Zeit Flexiblität und „Optionalität“ entscheidend sind“, schreiben die Analysten der Helaba im heutigen „Tagesausblick“. „In diesem Zusammenhang sei auch auf die Möglichkeit verwiesen, dass die EZB davon abrücken könnte, mit der Erhöhung der Leitzinsen erst nach Beendigung der Nettokäufe zu beginnen. In diesem Fall könnte sie die Zinsen als Signal gegen die hohe Inflation erhöhen und gleichzeitig für stabile Finanzierungsbedingungen innerhalb der Währungsunion sorgen“, heißt es weiter. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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GBP/USD gibt nach der zwischenzeitlichen Erholung wieder in Richtung seines am 8. März 2022 bei 1,3081 erreichten 14-Monatstiefs nach. USD/JPY fällt von seinem über Nacht bei 116,20 erreichten Vierwochenhoch zurück und notierte bislang bei 115,79 im Tief. Die japanischen Erzeugerpreise (CGPI) sind im Februar um 9,3 Prozent im Jahresvergleich und damit stärker als erwartet gestiegen. Der Erzeugerpreisindex notiert damit nun auf dem höchsten Stand seit Mai 1985. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einer Teuerung um 8,7 Prozent gerechnet, nach plus 8,9 Prozent im Januar. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.

Aus den USA stehen am Donnerstagnachmittag u.a. die mit Spannung erwarteten Verbraucherpreise im Februar zur Veröffentlichung an. Analysten erwarten im Konsens, dass die Inflationsrate weiter von 7,5 Prozent im Januar auf nun 7,9 Prozent im Jahresvergleich gestiegen ist. Die Federal Reserve Bank (Fed) dürfte angesichts dessen in der kommenden Woche mit einer ersten Zinsanhebung einen Zinsanhebungszyklus einläuten. Weitere Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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