Fundamentale Nachricht
13:34 Uhr, 17.01.2024

FX-Mittagsbericht: US-Dollar setzt Rallye fort

Der Greenback profitiert zur Wochenmitte als „sicherer Hafen“ von den über Nacht gemeldeten schwachen chinesischen Konjunkturdaten sowie den weiter gesunkenen US-Zinssenkungserwartungen und hat jüngst ein frisches Fünfwochenhoch erreicht.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,08742 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,26810 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar ist zur Wochenmitte auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) gefragt und weitet seine gestrigen Gewinne auf ein frisches Fünfwochenhoch aus. Dabei profitiert der Greenback als „sicherer Hafen“ von den über Nacht gemeldeten schwachen chinesischen Konjunkturdaten sowie den weiter gesunkenen US-Zinssenkungserwartungen.

Die Erwartung, dass die Federal Reserve Bank (Fed) schon bald zum ersten Mal ihre Leitzinsen senken könnte, ist nach den gestrigen Äußerungen von Fed-Gouverneur Christopher Waller weiter zurückgegangen. Laut FedWatch Tool der CME ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Leitzinsen bereits im März um 25 Basispunkte auf eine Spanne von dann 5,00 bis 5,25 Prozent zurückgenommen werden, weiter auf aktuell nur noch 59,5 Prozent gesunken.

Waller hatte am Dienstag gesagt, dass die Teuerung in den USA zwar „in Schlagdistanz" zum Inflationsziel der Fed von zwei Prozent liege, die Fed aber nicht überstürzt die Leitzinsen senken sollte, solange nicht klar sei, ob sich die niedrigere Inflation als nachhaltig erweisen werde. Die zuletzt registrierte Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft werde mögliche Zinssenkungen wahrscheinlich verzögern, so Waller weiter.

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EUR/USD erholt sich im Handelsverlauf am Mittwoch von seinem frischen Fünfwochentief bei 1,0855 und notierte bislang bei 1,0884 im Hoch. Unterstützend wirkten sich Kommentare eines Vertreters der Europäischen Zentralbank (EZB) aus, der sich ebenfalls gegen eine baldige Zinssenkung im Euroraum aussprach.

Die EZB benötige unter anderem definitiv noch mehr Daten zur Lohnentwicklung, sagte der niederländische Zentralbankchef Klaas Knot am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos. Während weitere Leitzinsanhebungen unwahrscheinlich seien, werde jedoch darüber nachgedacht, die Zinsen länger auf dem aktuellen Niveau zu belassen. „Aber das könnte bedeuten, dass die erste Zinssenkung später erfolgt als gegenwärtig antizipiert wird," so Knot.

Die Verbraucherpreisinflation in der Eurozone im Dezember wurde in der endgültigen Veröffentlichung mit 2,9 Prozent im Jahresvergleich bestätigt, nach sie im November noch bei 2,4 Prozent gelegen hatte.

Nachdem GBP/USD zunächst ebenfalls ein Fünfwochentief bei 1,2590 erreicht hat, klettert das Währungspaar nach Meldung der britischen Inflationsdaten bislang bis 1,2696 im Hoch. Gemeldet wurde, dass die Verbraucherpreisteuerung im Dezember überraschend wieder gestiegen ist – und zwar auf 4,0 Prozent im Jahresvergleich. Volkswirte hatten im Konsens hingegen mit einem Rückgang auf 3,8 Prozent gerechnet, nach eine Inflationsrate von 3,9 Prozent im November.

Die britischen Erzeugerpreise sind im Dezember auf Jahressicht outputseitig um 0,1 Prozent gestiegen. Erwartet worden war hier im Konsens eine Teuerung um 0,4 Prozent, nach einem Rückgang um 0,1 Prozent im November. Die weiteren am Vormittag aus Großbritannien gemeldeten Preisdaten entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

Den Yen belasten die gesunkenen US-Zinssenkungserwartungen stark. USD/JPY setzt zur Wochenmitte seine jüngste Rallye auf ein knappes Siebenwochenhoch bei bislang 147,97 fort.

Der US-Wirtschaftskalender ist am Mittwochnachmittag prall gefüllt. Daten-Highlights sind die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion im Dezember. Aufmerksamkeit gilt am Nachmittag auch einer Rede von EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Am Abend wird das Beige Book, eine Art Konjunkturbericht der Fed, veröffentlicht. Zudem steht eine Rede des Präsidenten der New Yorker Fed, John Williams, auf dem Programm. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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