Fundamentale Nachricht
11:32 Uhr, 03.10.2023

FX-Mittagsbericht: US-Dollar setzt Rallye fort

Mehrere Vertreter der Federal Reserve Bank (Fed) haben angedeutet, dass im November oder Dezember eine weitere Zinserhöhung anstehen könnte, um die mit aktuell 3,7 Prozent weiterhin erhöhte Inflation unter Kontrolle zu bekommen.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,04850 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,20810 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar setzt seine im europäischen Handel am Dienstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) seine Rallye der vergangenen Monate auf ein frisches Zehnmonatshoch fort.

Mehrere Vertreter der Federal Reserve Bank (Fed) haben zu Wochenbeginn angedeutet, dass im November oder Dezember eine weitere Zinserhöhung anstehen könnte, um die mit aktuell 3,7 Prozent weiterhin erhöhte Inflation unter Kontrolle zu bekommen und die Teuerung näher an die Zielmarke der Fed von zwei Prozent heranzubringen.

Fed-Gouverneurin Michelle Bowman sagte, sie sei nach wie vor bereit, eine weitere Anhebung des Leitzinses zu unterstützen, falls die eingehenden Daten zeigten, dass die Fortschritte bei der Inflation ins Stocken gerieten oder zu langsam verliefen. Der stellvertretende Vorsitzende der Fed Michael Barr sagte, dass die Fed die Zinsen wahrscheinlich für einige Zeit hoch halten müsse.
Zwar hat sich die Inflation in den USA seit Erreichen eines 40-Jahres-Hochs um Juni 2022 bei mehr als neun Prozent deutlich abgekühlt, doch hat der rasante Anstieg des Ölpreises in den letzten Monaten die Besorgnis geweckt, dass die Inflation wieder steigen könnte.

Dass die Fed noch Spielraum für weitere Zinsanhebungen hat, hat der am Dienstagnachmittag gemeldete und mit 49,0 Punkten im September überraschend auf den höchsten Stand seit November 2022 gestiegene ISM-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende US-Gewerbe gezeigt. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Zuwachs auf 47,8 Zähler gerechnet, nach 47,6 Punkten im August.

EUR/USD
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    FOREX

Während EUR/USD bei 1,0459 ein Zehnmonatstief erreicht hat, seitdem aber ein wenig Boden gutmachen konnte und mit aktuell 1,0485 auf Tagessicht nun im Plus notiert, hat GBP/USD bei bislang zutiefst 1,2059 ein frisches Sechseinhalbmonatstief markiert.

Im Fokus liegt jedoch der Handel mit dem japanischen Yen. USD/JPY notierte bislang bei 149,96 im Hoch und hat damit die runde 150er-Marke, die vielen als Niveau gilt, auf dem Japan gegen die Yen-Schwäche intervenieren könnte, noch nicht ganz erreicht. Der japanische Finanzminister Shunichi Suzuki erklärte am Dienstag, dass man den Devisenmarkt genau beobachte und bereit sei, darauf zu reagieren. Jede Entscheidung über Devisenmarktinterventionen würde jedoch auf der Volatilität und nicht auf einem bestimmten Yen-Niveau beruhen, so Suzuki.

USD/CHF legt nach seinem zwischenzeitlichen Kursrücksetzer bis 0,9089 im Tief am Dienstagvormittag wieder in Richtung seines am 27. September 2023 bei 0,9226 markierten Sechsmonatshochs zu. Im Hoch erreichten die Notierungen heute bislang 0,9219. Die Verbraucherpreisinflation in der Schweiz ist im September auf 1,7 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Volkswirte hatten im Konsens mit einem etwas stärkeren Zuwachs auf 1,8 Prozent gerechnet, nachdem die Inflation im August auf einem Anderthalbjahrestief bei 1,6 Prozent gelegen hatte. Bitte lesen Sie auch die aktuelle USD/CHF-News.

AUD/USD ist im europäischen Handel am Dienstagvormittag nach dem Zinsentscheid der Reserve Bank of Australia (RBA) auf ein frisches 2023er-Tief bei 0,6303 gefallen. Die australische Notenbank hat ihren Leitzins auf der ersten Sitzung unter Leitung der neuen Gouverneurin Michele Bullock wie von Analysten im Konsens erwartet unverändert bei 4,10 Prozent belassen – die vierte Zinspause in Folge.

Die Inflation habe zwar ihren Höhepunkt überschritten, sei aber immer noch zu hoch und werde dies auch noch einige Zeit bleiben, hieß es zu Begründung. Eine weitere Straffung der Geldpolitik könnte erforderlich sein, um die Inflation bis Ende 2025 auf das Ziel von zwei bis drei Prozent zurückzuführen. Weitere Zinsanpassungen seien davon abhängig, wie sich die Wirtschaft und die Preise entwickelten, so das Begleitstatement. Bitte beachten Sie auch die heutige AUD/USD-News.

Aus den USA werden am Dienstagnachmittag u.a. die JOLTS-Daten mit den offenen Stellen im August gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

Mehr Experten