FX-Mittagsbericht: US-Dollar setzt Rallye auf frisches 20-Jahreshoch fort
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Der US-Dollar setzt seine Rallye zur Wochenmitte auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) fort und hat jüngst ein frisches 20-Jahreshoch erreicht. Der Greenback ist angesichts von Rezessions- und Inflationssorgen, rapide steigenden Gaspreisen und in Europa drohender Knappheit sowie der politischen Unsicherheit in Großbritannien als „sicherer Hafen“ stark gefragt.
Im Fokus liegt das am Mittwochabend anstehende Sitzungsprotokoll des letzten US-Notenbanktreffens, bei dem die Federal Reserve Bank (Fed) ihren Leitzins zum zweiten Mal in Folge um 75 Basispunkte erhöht hat. Es gilt als sicher, dass es bezüglich der weiteren Zinsaussichten einen aggressiven Ton anschlägt. Laut FedWatch Tool der CME liegt die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinserhöhung um 75 Basispunkte bei dem nächsten US-Zinsentscheid am 27. Juli auf dann 2,25 bis 2,50 Prozent derzeit bei 87,9 Prozent.
EUR/USD weitet zur Wochenmitte seine jüngsten Verluste auf ein frisches 20-Jahrestief bei 1,0186 aus. Die Parität zum US-Dollar rückt für den Euro angesichts von Rezessionssorgen, kletternden Gaspreisen und einer im kommenden Winter drohenden Gasknappheit in Europa sowie einer trotz hoher Inflationsraten nach wie vor vergleichsweise lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) in immer greifbarere Nähe.
Am Mittwochvormittag ist gemeldet worden, dass die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone im Mai um lediglich 0,2 Prozent im Monatsvergleich gestiegen sind. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 0,4 Prozent gerechnet, nach einem Rückgang um 1,4 Prozent im April. Auf Jahressicht ergibt sich ein Zuwachs um 0,2 Prozent, nach zuvor plus 4,1 Prozent.
Der S&P-Global-Einkaufsmanagerindex für den Bausektor im Euroraum ist im Juni weiter auf ein 16-Monatstief bei 47,0 Punkten gesunken und befindet sich damit nun deutlich im eine Kontraktion signalisierenden Bereich unterhalb der 50er-Marke. Im Mai hatte der Index bei 49,2 Punkten notiert.
Bereits am Morgen war bekannt gegeben worden, dass die Auftragseingänge in der deutschen Industrie im Mai überraschend um 0,1 Prozent gestiegen sind. Volkswirte hatten hingegen im Schnitt mit einem Rückgang um 0,6 Prozent gerechnet, nach minus 1,8 Prozent im April.
GBP/USD fällt zur Wochenmitte im Zuge der US-Dollar-Stärke auf breiter Basis und der politischen Unsicherheit über die Zukunft des britischen Premierministers Boris Johnson nach dem Rücktritt zweier Minister ebenfalls zurück, hat mit bislang 1,1909 im Tief sein am Dienstag bei 1,1898 markiertes, frisches Zweijahrestief jedoch noch nicht wieder erreicht. Der Einkaufsmanagerindex für den britischen Bausektor ist im Juni überraschend deutlich auf 52,6 Punkte gefallen. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Rückgang auf 55,0 Zähler gerechnet, nach 56,4 Punkten im Mai.
Der Yen ist ebenfalls als „sicherer Hafen“ gefragt. USD/JPY fällt bislang bis 135,00 zurück. Das am 29. Juni erreichte 24-Jahreshoch liegt bei 137,00.
Aus den USA werden am Mittwochnachmittag u.a. der ISM-Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor im Juni und die JOLTS-Daten (offene Stellen) im Mai gemeldet. Das o.g. Fed-Sitzungsprotokoll steht um 20:00 Uhr MESZ an. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.
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