Fundamentale Nachricht
13:29 Uhr, 19.06.2024

FX-Mittagsbericht: US-Dollar gibt erneut nach

Die am Dienstag gemeldeten und schwach ausgefallenen US-Einzelhandelsumsätze haben die Hoffnung am Markt auf eine US-Zinssenkung bereits im September wieder verstärkt.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,07496 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,27293 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar gibt zur Wochenmitte auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) erneut nach, hat aber sein am Dienstag im Zuge des Kursrückgangs von dem am 14. Juni 2024 erreichten Sechseinhalbwochenhoch markiertes Fünftagestief noch nicht wieder erreicht.

Die gestern gemeldeten US-Einzelhandelsumsätze sind schwach ausgefallen. Gemeldet wurde, dass die Einnahmen des US-Einzelhandels im Mai lediglich um 0,1 Prozent im Monatsvergleich gestiegen sind. Erwartet worden war im Konsens ein Zuwachs um 0,2 Prozent. Zudem wurde der Vormonatswert von plus/minus 0,0 Prozent auf minus 0,2 Prozent nach unten revidiert. Die Daten lassen auf eine schwache US-Wirtschaftstätigkeit im zweiten Quartal 2024 schließen und haben die Hoffnung am Markt auf eine US-Zinssenkung bereits im September wieder verstärkt.

Laut FedWatch Tool der CME ist die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Leitzinsen nach dem September-Zinsentscheid niedriger liegen werden als in der heutigen Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent, auf aktuell 67,7 Prozent gestiegen. Bis zum Jahresende erscheinen nun zwei Zinssenkungen um 25 Basispunkte am wahrscheinlichsten.

Die Federal Reserve Bank (Fed) hatte im Zuge ihres unveränderten Zinsentscheids in der letzten Woche allerdings angekündigt, dass voraussichtlich bis Jahresende nur noch eine einzige Zinssenkung um 25 Basispunkte zu erwarten ist. Jüngste Äußerungen von Fed-Vertretern weisen in dieselbe Richtung.

Die nächsten wichtigen US-Daten, die Hinweise auf die zu erwartende US-Leitzinsentwicklung geben könnten, stehen am Donnerstag mit den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe sowie dem Philadelphia-Fed-Index im Juni an. Am Freitag werden die vorläufigen S&P-Einkaufsmanagerindizes für Juni gemeldet.

EUR/USD
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EUR/USD erholt sich weiter von seinem am 14. Juni 2024 bei 1,0667 markierten Sechswochentief. Mit heute bislang 1,0753 im Hoch hat das Währungspaar sein gestriges Hoch bei 1,0762 jedoch noch nicht wieder erreicht. Am Mittwochvormittag wurde gemeldet, dass der Überschuss in der Leistungsbilanz der Eurozone im April saisonbereinigt auf 38,6 Milliarden Euro gestiegen ist. Ökonomen hatten im Konsens hingegen mit einem Rückgang auf 35,2 Milliarden Euro gerechnet, nach plus 35,8 Milliarden Euro im März,

GBP/USD macht oberhalb seines am 14. Juni 2024 bei 1,2656 markierten Vierwochentiefs kontinuierlich weiteren Boden wieder gut. Im Hoch erreichten die Notierungen am Mittwoch bislang 1,2740. Die Verbraucherpreisinflation in Großbritannien ist im Mai zum ersten Mal seit fast drei Jahren wieder auf die Zielmarke der Bank of England (BoE) von zwei Prozent zurückgekehrt.

Gemeldet wurde, wie von Analysten im Konsens erwartet, eine Verbraucherpreisteuerung im Mai von 2,0 Prozent im Jahresvergleich, der niedrigste Wert seit Juli 2021, nach plus 2,3 Prozent im April. Hoch bleibt dabei mit aktuell 5,7 Prozent, nach zuvor 5,9 Prozent, allerdings die Teuerungsrate der Dienstleistungspreise (Konsens plus 5,5 Prozent). Die weiteren am Mittwochvormittag gemeldeten britischen Preisdaten entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

Am Donnerstag steht der Zinsentscheid der Bank of England (BoE). Während allgemein erwartet wird, dass die BoE ihren Leitzins morgen unverändert bei 5,25 Prozent belassen wird, sind mit der weiterhin hohen stärker als erwartet gestiegenen Teuerung der Dienstleistungspreise die Aussichten auf eine Zinssenkung seitens der BoE im August gesunken. „Wir denken, dass diese (Dienstleistungsinflation) die Messlatte für eine Zinssenkung im August höher legen wird", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Sanjay Raja, Chefökonom für Großbritannien beim Deutsche Bank Research.

USD/JPY legt mit heute bislang 157,92 im Hoch ebenfalls zu. Das Defizit in der japanischen Handelsbilanz hat sich im Mai von zuvor 465,6 Billionen Yen auf aktuell minus 1.221,3 Billionen Yen ausgeweitet (Konsens 1.300 Billionen Yen). Während die Importe im Jahresvergleich um 9,5 Prozent zulegten, kletterten die Exporte um 13,5 Prozent. Der Gouverneur der Bank of Japan (BoJ) Kazuo Ueda hat am Dienstag erklärt, dass die BoJ ihre Leitzinsen im nächsten Monat in Abhängigkeit von den dann vorliegenden Wirtschaftsdaten anheben könnte.

Aus den USA wird im weiteren Handelsverlauf am Mittwochnachmittag der NAHB-Hausmarktindex im Juni gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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