Fundamentale Nachricht
12:25 Uhr, 13.10.2023

FX-Mittagsbericht: US-Dollar fällt zurück

Die am Donnerstag gemeldeten US-Inflationsdaten haben zu Spekulationen geführt, dass die US-Notenbank ihren Zinsanhebungszyklus möglicherweise doch noch nicht abgeschlossen hat.

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  • EUR/USD
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Der US-Dollar gibt im europäischen Handel am Freitagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) einen Teil seiner kräftigen, gestrigen Gewinne nach Veröffentlichung stärker als erwartet ausgefallener US-Inflationsdaten wieder ab. Längerfristig betrachtet bewegt sich der Greenback etwa in der Mitte zwischen seinem gestern vor den Daten markierten Zweieinhalbwochentief und dem am 3. Oktober erreichten Zehnmonatshoch.

Am Donnerstagnachmittag war gemeldet worden, dass die US-Verbraucherpreise im September um 3,7 Prozent im Jahresvergleich gestiegen sind. Die Inflationsrate liegt damit auf demselben Niveau wie im August. Volkswirte hatten im Konsens jedoch mit einem Rückgang auf 3,6 Prozent gerechnet. Bereits am Mittwoch war gemeldet worden, dass auch die US-Erzeugerpreise im September stärker als erwartet gestiegen sind.

Die Daten führten zu Spekulationen, dass die US-Notenbank ihren Zinsanhebungszyklus möglicherweise doch noch nicht abgeschlossen hat. Dies verlieh dem US-Dollar Auftrieb, auch wenn Vertreter der Federal Reserve Bank (Fed) jüngst darauf hingewiesen haben, dass der Anstieg der US-Staatsanleihen-Renditen die Notwendigkeit einer weiteren geldpolitischen Straffung verringert.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed noch einmal die Leitzinsen um 25 Basispunkte auf eine Spanne von dann 5,50 bis 5,75 Prozent anheben wird, ist laut FedWatch Tool der CME auf aktuell 30,5 Prozent gestiegen (Dezember-Sitzung).

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EUR/USD hat im europäischen Handel am Freitagvormittag zunächst einen Teil seiner kräftigen, gestrigen Verluste wieder wettgemacht. Vom Tief bei 1,0522 erholte sich das Währungspaar bis 1,0559 im Hoch, konnte aber die Gewinne nicht halten und notiert mit aktuell 1,0527 auf Tagessicht im Minus. Die Verbraucherpreisinflation in Frankreich lag im September wie erwartet unverändert bei 4,9 Prozent im Jahresvergleich, während die Inflation in Spanien von 2,6 Prozent im August auf 3,5 Prozent im September gestiegen ist.

Der französische Notenbankchef und Vertreter der Europäischen Zentralbank (EZB) Francois Villeroy de Galhau sagte, dass die EZB ihren Leitzins - den höchsten in ihrer 25-jährigen Geschichte - so lange wie nötig auf dem derzeitigen Niveau halten sollte, um sicherzustellen, dass die Inflation zu ihrem Zielwert von zwei Prozent zurückkehrt.

Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im August um 0,6 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Zuwachs um 0,1 Prozent gerechnet, nach einem Rückgang um 1,3 Prozent im Vormonat. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Rückgang um 5,1 Prozent (Konsens minus 3,5 Prozent, nach minus 2,2 Prozent). Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

Während sich GBP/USD von seinem gestrigen Tief bei 1,2170 bislang bis 1,2225 im Hoch erholt, gibt USD/JPY von seinem am Donnerstag markierten Hoch bei 149,87 bis bislang 149,56 im Tief nach. USD/CHF fällt von seinem gestrigen Hoch bis bislang 0,9054 zurück.

Die schweizerischen Erzeuger- und Importpreise sind im September überraschend um 0,1 Prozent im Monatsvergleich gesunken. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet, nach einem Rückgang um 0,2 Prozent im August. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Rückgang um 1,0 Prozent, nach minus 0,8 Prozent im August. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/CHF-News.

Daten-Highlight im US-Handel am Freitagnachmittag ist das Konsumklima der Uni Michigan im Oktober. Zudem werden u.a. die US-Importpreise im September gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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