FX-Mittagsbericht: US-Dollar fällt wieder Richtung Sechsmonatstief zurück
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Nach der gestrigen Erholung infolge zunehmender Rezessionssorgen, wovon der US-Dollar als „sicherer Hafen“ profitierte, fällt der Greenback am Freitag wieder in Richtung seines zur Wochenmitte auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) markierten Sechsmonatstiefs zurück.
Nachdem am Mittwochabend die Federal Reserve Bank (Fed) ihren Leitzins um 50 Basispunkte auf eine Spanne von nun 4,25 bis 4,50 Prozent angehoben, gleichzeitig jedoch davor gewarnt hatte, dass die Zinssätze im aktuellen Zyklus angesichts der nach wie vor hohen Inflation voraussichtlich auf einem höheren Niveau ihren Höchststand erreichen würden als bislang erwartet, äußerte sich die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag ähnlich.
Die EZB hob ihren Leitzins ebenfalls um 50 Basispunkte auf nun 2,50 Prozent an. „Zudem wurde deutlich, dass der Zinsgipfel wohl noch nicht erreicht ist. Die Inflation sei weiterhin zu hoch und ein glaubwürdiges Vorgehen vonnöten. Marktseitig wird nun mit einem Leitzinshoch zwischen 3,00 % und 3,50 % gerechnet. Darüber hinaus wird die EZB mit der mengenmäßigen Straffung im Frühjahr 2023 beginnen, zunächst mit monatlich 15 Milliarden Euro. Alles in allem fielen diese Ergebnisse der Ratssitzung nicht unerwartet aus. Mit dem Hinweis, die Zinsen müssten womöglich noch 'deutlich' steigen, um restriktives Niveau zu erreichen, setzte die EZB die Märkte aber unter Druck“, schreiben die Analysten der Helaba im heutigen „Tagesausblick“.
Nach dem gestrigen Kursrücksetzer nach Erreichen eines Sechsmonatshochs bei 1,0736 legt EUR/USD am Freitag wieder zu. Vom Tief bei 1,0591 erholt sich das Währungspaar bislang bis 1,0663 im Hoch. Die Inflation im Euroraum hat sich im November laut endgültiger Veröffentlichung auf 10,1 Prozent im Jahresvergleich abgeschwächt. Zunächst war ein Rückgang auf 10,0 Prozent gemeldet worden, nach 10,6 Prozent im Oktober.
Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe in der Eurozone ist im Dezember überraschend auf 47,8 Punkte gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem gegenüber dem Vormonat unveränderten Wert von 47,1 Zählern gerechnet. Der PMI für den Dienstleistungssektor ist im Dezember ebenfalls unerwartet gestiegen. Er notiert nun bei 49,1 Punkten. Erwartet worden war ein gegenüber dem Vormonat unveränderter Wert von 48,5 Zählern. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.
GBP/USD erholt sich im weiteren Handelsverlauf am Freitag von seinem Tagestief bei 1,2119. Mit bislang 1,2223 im Hoch legt das Währungspaar wieder in Richtung seines am 14. Dezember 2022 bei 1,2467 markierten Sechsmonatshochs zu. Die Bank of England (BoE) hat gestern wie die Europäische Zentralbank (EZB) und zuvor schon die Federal Reserve Bank (Fed) ihren Leitzins um 50 Basispunkte angehoben. Zudem stellten die Währungshüter weitere Zinsanhebungen zur Bekämpfung der hohen Inflation in Aussicht.
Am Freitagmorgen wurde gemeldet, dass die Einzelhandelsumsätze in Großbritannien im November überraschend um 0,4 Prozent im Monatsvergleich gesunken sind. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet, nach plus 0,9 Prozent im Oktober. Auf Jahressicht ergibt sich unverändert ein Rückgang um 5,9 Prozent.
Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe in Großbritannien ist im Dezember deutlich weiter auf 44,7 Punkte gesunken. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang auf 46,3 Zähler gerechnet, nach 46,5 Punkten im November. Der PMI für den britischen Dienstleistungssektor legte überraschend auf 50,0 Zähler zu. Erwartet worden war hier ein Rückgang auf 48,5 Punkte, nach 48,8 Zählern im November. Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.
USD/JPY fällt von seinem gestrigen Zweiwochenhoch bei 138,18 bislang bis 136,82 im Tief zurück. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in Japan ist im Dezember auf ein frisches Zweijahrestief bei 48,8 Punkten gesunken, nachdem er im November bei 49,0 Zählern notiert hatte.
Aus den USA werden am Freitagnachmittag die vorläufigen S&P Global Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor im Dezember gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.
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