FX-Mittagsbericht: US-Dollar fällt vor Fed-Entscheid deutlich zurück
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Der US-Dollar fällt zur Wochenmitte im Vorfeld des Zinsentscheids der Federal Reserve Bank (Fed) am Mittwochabend auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) deutlich von seinem am Dienstag markierten Zweieinhalbwochenhoch zurück.
Zwar wird heute Abend noch keine erste Zinssenkung seitens der Fed erwartet, wohl aber werden das Begleitstatement sowie die Kommentare von Fed-Chef Jerome Powell genauestens dahingehend unter die Lupe genommen werden, ob dies – wie bereits vollständig eingepreist – im September der Fall sein wird. Zuletzt hatte ein weiterer Rückgang der US-Verbraucherpreisinflation in Richtung des zweiprozentigen Inflationsziels diese Erwartung bekräftigt.
Laut FedWatch Tool der CME beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass der US-Leitzins nach dem September-Zinsentscheid niedriger liegen wird als heute, aktuell 100 Prozent, wobei die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed ihre Leitzinsen um 25 Basispunkte auf eine Spanne von dann 5,00 bis 5,25 Prozent senken wird, derzeit bei 89,6 Prozent liegt, während die Wahrscheinlichkeit eines um 50 Basispunkte geringeren Leitzinses aktuell 10,1 Prozent beträgt.
„Wir erwarten, dass (die Fed) die Tür für eine erste Zinssenkung im September öffnet. Unserer Ansicht nach könnte ein solcher Schritt heute ein falsches Signal an die Märkte senden und die Anleger verschrecken“, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Julien Lafargue, Chefmarktstratege der Barclays Private Bank. „Andererseits haben die Märkte bereits etwas mehr als 25 Basispunkte für Zinssenkungen im September eingepreist, so dass es für die Fed schwierig sein könnte, gegen diese Erwartungen anzugehen“, so Lafargue weiter.
EUR/USD erholt sich am Mittwoch von seinem gestrigen Dreieinhalbwochentief bei 1,0797. Im Hoch erreichten die Notierungen bislang 1,0833. Die Inflation in der Eurozone ist im Juli laut Vorabschätzung überraschend wieder gestiegen. Gemeldet wurde ein Anstieg der Verbraucherpreise um 2,6 Prozent im Jahresvergleich. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang der Inflationsrate auf 2,4 Prozent gerechnet, nach 2,5 Prozent im Juni.
Aus Deutschland wurde am Morgen gemeldet, dass die Zahl der Arbeitslosen im Juli saisonbereinigt um 18.000 gestiegen ist. Volkswirte hatten im Konsens mit einem Plus um 15.000 Personen gerechnet, nach zuvor plus 20.000. Die Arbeitslosenquote lag im Juli wie erwartet und wie im Vormonat auch bei 6,0 Prozent.
Während GBP/USD bislang bei 1,2820 im Tief gehandelt wurde, stürzt USD/JPY nach der unerwarteten Zinsanhebung der Bank of Japan (BoJ) bislang bis 150,04 im Tief ab (ein Viermonatstief). Die BoJ hat am Morgen ihren Leitzins überraschend von 0,00 bis 0,10 auf 0,25 Prozent angehoben – der höchste Zinssatz seit 2008. Analysten hatten im Konsens mit einem unveränderten Leitzins gerechnet, obwohl es auch zahlreiche Marktbeobachter gegeben hatte, die eine Zinssenkung bzw. zumindest die Diskussion darüber in Erwägung gezogen hatten. Die Entscheidung der BoJ fiel mit sieben zu zwei Stimmen.
BoJ-Gouverneur Kazuo Ueda schloss eine weitere Zinserhöhung in diesem Jahr nicht aus und signalisierte die Bereitschaft, die Leitzinsen in den kommenden Jahren kontinuierlich auf ein Niveau anzuheben, das als neutral für die Wirtschaft gilt. Zudem veröffentlichte die BoJ Details zur Quantitativen Straffung (QT). Demnach sollen die monatlichen Anleihekäufe bis März 2026 von derzeit sechs Billionen Yen auf drei Billionen Yen halbiert werden. Die aus Japan gemeldeten Wirtschaftsdaten entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.
Aus den USA werden am Mittwochnachmittag u.a. der ADP-Report mit der Beschäftigtenzahl (ex Agrar) sowie der Chicagoer Einkaufsmanagerindex im Juli gemeldet. Highlight des Tages ist der o.g. Zinsentscheid der Fed um 20:00 Uhr MESZ. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.
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