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11:43 Uhr, 04.01.2024

FX-Mittagsbericht: US-Dollar fällt von Zweiwochenhoch zurück

Das am Mittwochabend veröffentlichte Protokoll der letzten Fed-Sitzung im Dezember gab keine Hinweise auf einen konkreten Zeitpunkt für eine erste Zinssenkung. Die meisten Fed-Vertreter gingen jedoch davon aus, dass die Zinssätze im Jahr 2024 um bis zu 75 Basispunkte sinken sollten.

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  • EUR/USD
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Der US-Dollar fällt im europäischen Handel am Donnerstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) von seinem gestrigen Zweiwochenhoch zurück. Nach dem kräftigen Kursrückgang insbesondere im vierten Quartal 2023 kam es zu Beginn des neuen Jahres im Zuge der gestiegenen Unsicherheit darüber, wann die Federal Reserve Bank (Fed) mit Zinssenkungen beginnen wird, zu einer Erholung.

Das am Mittwochabend veröffentlichte Protokoll der letzten Fed-Sitzung im Dezember gab keine Hinweise auf einen konkreten Zeitpunkt, die meisten Fed-Vertreter erkannten jedoch die Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung an und gingen davon aus, dass die Zinssätze im Jahr 2024 um bis zu 75 Basispunkte sinken sollten. Der Zeitpunkt für einen solchen Schritt bleibt aber unsicher.

Obwohl sich die US-Wirtschaft abkühlt, liegt die Inflation immer noch über dem Ziel der Fed von zwei Prozent. Auch der Arbeitsmarkt präsentierte sich in den letzten Monaten weiterhin robust. Laut FedWatch Tool der CME ist die Wahrscheinlichkeit, dass es bereits im März 2024 zu einer ersten Zinssenkung der Fed um 25 Basispunkte auf eine Spanne von dann 5,00 bis 5,25 Prozent kommt, von 72,8 Prozent vor einer Woche auf aktuell 64,8 Prozent gesunken.

Im Fokus liegt nun der am Freitag anstehende US-Arbeitsmarktbericht für Dezember. Volkswirte erwarten im Konsens, dass die Zahl der neu geschaffenen Stellen (ex Agrar) von 199.000 im November auf 163.000 im Dezember gesunken ist, während die Arbeitslosenquote von 3,8 Prozent auf 3,7 Prozent zurückgegangen sein soll. Neben einer zurückgehenden Inflation ist die Abkühlung des Arbeitsmarkts eine wichtige Voraussetzung der Fed für Zinssenkungen.

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EUR/USD erholt sich im europäischen Handel am Donnerstagvormittag von seinem gestrigen Zweiwochentief bei 1,0893 und notierte bislang bei 1,0972 im Hoch. Die Inflationsrate in Deutschland dürfte im Dezember wieder gestiegen sein. Dies signalisieren die am Morgen aus einzelnen deutschen Bundesländern bereits gemeldeten Daten.

So ist beispielsweise in Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands, die Verbraucherpreisteuerung auf Jahressicht von 3,0 Prozent im November auf 3,5 Prozent im Dezember geklettert. Die gesamtdeutsche Inflation im Dezember wird um 14:00 Uhr MEZ gemeldet. Volkswirte rechnen im Konsens mit einem Preisanstieg im Dezember um 3,7 Prozent im Jahresvergleich, nach einer Inflationsrate von 3,2 Prozent im November.

Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor in der Eurozone ist im Dezember laut endgültiger Veröffentlichung überraschend auf 48,8 Punkte gestiegen. Zunächst war ein Rückgang auf 48,1 Zähler gemeldet worden, nach 48,7 Punkten im November. Der aktuelle Wert ist der höchste seit Juli 2023, aber bereits der fünfte in Folge unterhalb der ein Wachstum signalisierenden Marke von 50 Zählern. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

GBP/USD erholt sich weiter von seinem am Dienstag bei 1,2600 markierten, knappen Dreiwochentief. Im Hoch erreichte das Währungspaar bislang 1,2730. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den britischen Dienstleistungssektor im Dezember ist von zunächst gemeldeten 52,7 Punkten auf 53,4 Zähler nach oben revidiert worden. Der jüngste Anstieg ist der dritte in Folge. Zugleich ist dies der höchste Wert seit Juni 2023. Im November hatte der britische Dienstleistungs-PMI bei 50,9 Punkten notiert. Die weiteren am Morgen gemeldeten britischen Daten entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender. Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.

USD/JPY setzt seinen Anstieg der vergangenen beiden Handelstage mit bislang 143,99 im Hoch auf ein Zweiwochenhoch fort. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in Japan im Dezember ist von 47,7 auf 47,9 Punkte nach oben revidiert worden. Dennoch ist dies weiterhin der schwächste Wert seit Februar 2023. Im November hatte der Index bei 48,3 Zählern notiert.

Aus den USA werden am Donnerstagnachmittag u.a. der ADP-Report mit dem Beschäftigungszuwachs im US-Privatsektor (ex Agrar) im Dezember, die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und der endgültige S&P Global Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor im Dezember gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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