Fundamentale Nachricht
11:30 Uhr, 13.04.2023

FX-Mittagsbericht: US-Dollar fällt auf Zweimonatstief

Den US-Dollar belasten die schwächer als erwartet ausgefallenen US-Inflationsdaten sowie die zunehmenden Rezessionssorgen.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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  • GBP/USD
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    Kursstand: 1,25203 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar setzt im europäischen Handel am Donnerstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) seine Talfahrt auf ein Zweimonatstief fort und befindet sich aktuell auf dem besten Wege in Richtung seines am 2. Februar 2023 markierten Neuneinhalbmonatstiefs.

Dabei belasten den Greenback die zur Wochenmitte gemeldeten und schwächer als erwartet ausgefallenen US-Inflationsdaten sowie die zunehmenden Rezessionssorgen. Die US-Verbraucherpreisteuerung ist im März weiter auf 5,0 Prozent im Jahresvergleich gesunken – der niedrigste Wert seit Mai 2021. Analysten hatten im Konsens mit einer Inflationsrate von 5,2 Prozent gerechnet, nach einem Preisanstieg um 6,0 Prozent im Februar. In der Kernrate hat die Teuerung auf Jahressicht allerdings wie im Konsens erwartet von 5,5 Prozent im Februar auf aktuell 5,6 Prozent zugelegt.

Mit den gestern gemeldeten US-Inflationsdaten ist die Erwartung am Markt gestiegen, dass die Federal Reserve Bank (Fed) bereits im Juni ihren aktuellen Zinserhöhungszyklus zur Bekämpfung der Inflation unterbrechen könnte.

Aus dem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll der letzten Fed-Sitzung im März geht hervor, dass die Fed-Mitglieder eine Pause in Betracht gezogen haben. Sie befürchteten als Folge der im März nach dem Zusammenbruch mehrere kleiner US-Banken schwelenden Bankenkrise und der steigenden Zinssätze, die das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen, aber auch eine „milde Rezession" im weiteren Verlauf dieses Jahres.

Während sich die Sorgen um eine drohende Bankenkrise inzwischen gelegt haben, belasten den US-Dollar die weiterhin bestehenden Rezessionssorgen. Das Protokoll der Fed hat diese Befürchtungen noch verstärkt.

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EUR/USD weitet seine jüngsten Gewinne aus. Mit bislang 1,1025 in der Spitze fehlt nicht mehr viel bis zum am 2. Februar 2023 bei 1,1034 markierten, knappen Zehnmonatshoch. Die deutschen Verbraucherpreise sind im März laut endgültiger Veröffentlichung wie bereits gemeldet um 7,4 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Im Februar hatte die Inflation bei 8,7 Prozent gelegen.

Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im Februar um 1,5 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um lediglich 1,0 Prozent gerechnet wie zuletzt. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Anstieg um 2,0 Prozent. Erwartet worden war hier im Konsens ein Zuwachs um 1,5 Prozent, nach plus 0,9 Prozent im Januar. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

GBP/USD legt weiter zu, hat aber mit bislang 1,2521 im Hoch sein am 4. April 2023 bei 1,2526 markiertes Neuneinhalbmonatshoch noch nicht ganz erreicht. Die am Morgen aus Großbritannien gemeldeten Wirtschaftsdaten sind gemischt ausgefallen.

Die Industrieproduktion enttäuschte im Februar mit einem Rückgang um 0,2 Prozent im Monatsvergleich (Konsens plus 0,2 Prozent, nach zuvor minus 0,5 Prozent) ebenso, wie das im Februar auf Monatssicht unveränderte Bruttoinlandsprodukt (BIP). Analysten hatten hier im Konsens mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet, nach plus 0,4 Prozent im Januar. Der Dienstleistungsindex überraschte hingegen im Februar mit einem Anstieg um 0,1 Prozent im Dreimonatsschnitt. Erwartet worden war im Konsens ein Rückgang um 0,1 Prozent, nach einem unveränderten Wert im Januar. Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.

USD/JPY fällt bislang bis 132,89 im Tief zurück. Die japanische Geldmenge M2 ist im März um 2,6 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Volkswirte hatten im Konsens mit einem Wachstum um 2,5 Prozent gerechnet, nach zuvor plus 2,6 Prozent.

Aus den USA werden am Donnerstagnachmittag u.a. die Erzeugerpreise im März und die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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