FX-Mittagsbericht: US-Dollar fällt auf frisches Zweiwochentief
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Der US-Dollar weitet im europäischen Handel am Freitagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) seine jüngsten Verluste auf ein frisches Zweiwochentief aus.
Die am Donnerstag gemeldeten Daten zum US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) haben gemischte Signale geliefert. Das Wirtschaftswachstum hat im ersten Quartal 2024 mit einem annualisierten Anstieg um lediglich 1,6 Prozent enttäuscht. Analysten hatten im Konsens mit einem stärkeren Zuwachs um 2,5 Prozent gerechnet, nach plus 3,4 Prozent im vierten Quartal 2023.
Der dazu gehörige Preisindex signalisiert mit einer Teuerung um 3,7 Prozent im der Kernrate jedoch einen stärkeren Preisanstieg als mit plus 3,4 Prozent erwartet. Zudem signalisiert dies einen deutlichen Anstieg der Inflation von den 2,0 Prozent im vierten Quartal 2024. Der starke Anstieg des BIP-Preisindex im ersten Quartal hat die US-Zinssenkungserwartungen weiter geschmälert.
Hatte die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Leitzinsen im September 2024 niedriger liegen werden als in der aktuellen Spanne zwischen 5,25 und 5,50 Prozent, gestern laut FedWatch Tool der CME noch bei 69,8 Prozent gelegen, so ist diese Erwartung nach den Daten auf nur noch 59,0 Prozent gesunken. Zudem ist es unwahrscheinlicher geworden, dass es in diesem Jahr noch zu einer zweiten Zinssenkung der Federal Reserve Bank (Fed) um weitere 25 Basispunkte kommen wird.
Im Fokus bezüglich neuer Hinweise auf die zu erwartende US-Leitzinsentwicklung liegt nun der am Freitagnachmittag anstehende und zu den US-Konsumausgaben (PCE) im März gehörende Preisindex, das bevorzugte Inflationsmaß der Fed. Die Konsensschätzung liegt für die Kernrate auf Jahressicht bei einer Teuerung um 2,6 Prozent, nach 2,8 Prozent im Februar.
EUR/USD weitet seine jüngsten Gewinne auf ein frisches Zweiwochenhoch bei bislang 1,0753 aus. Die Kredite an private Haushalte in der Eurozone sind im März um 0,2 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 0,3 Prozent gerechnet wie zuletzt. Die Geldmenge M3 wuchs im März überraschend deutlich um 0,9 Prozent. Erwartet worden war hier ein Anstieg um 0,5 Prozent, nach plus 0,3 Prozent im Februar. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.
GBP/USD hat mit bislang zuhöchst 1,2541 ebenfalls ein frisches Zweiwochenhoch erreicht. Das britische GfK-Konsumklima ist im April auf minus 19 Punkte gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem Anstieg auf minus 20 Zähler kalkuliert, nach minus 21 Punkten im März.
USD/JPY setzt seinen Anstieg oberhalb der runden 155er-Marke im europäischen Handel am Freitagvormittag fort. In der Spitze erreichten die Notierungen bei bislang 156,82 ein frisches 34-Jahres-Hoch. Die Bank of Japan (BoJ) hat ihren Leitzins wie von Analysten im Konsens erwartet unverändert bei 0,00 bis 0,10 Prozent belassen, nachdem sie im März die erste Zinserhöhung seit 2007 vorgenommen und die achtjährige Negativzinsphase beendet hatte.
Die BoJ erwartet im Fiskaljahr 2024 einen Anstieg der Verbraucherpreise um 2,8 Prozent – eine Aufwärtsrevision gegenüber der letzten Prognose aus dem Januar von 2,4 Prozent. Für 2025 kalkuliert die BoJ mit einer Kerninflation von 1,9 Prozent, nach zuletzt 1,8 Prozent. Doch das Wirtschaftswachstum wird schwächer erwartet: Die Prognose für das Fiskaljahr 2024 wurde von plus 1,2 Prozent auf plus 0,8 Prozent zurückgenommen.
Die Konjunkturaussichten schüren am Markt Zweifel, wie viel Spielraum die BoJ für weitere Leitzinsanhebungen noch hat – ein Belastungsfaktor für den Yen. Das Aufwärtspotenzial bei USD/JPY wird allerdings durch die anhaltende Sorge am Markt vor Interventionen Japans gegen die Yen-Schwäche getrübt.
Gemeldet wurde über Nacht auch, dass die Verbraucherpreise im Großraum Tokio im April um 1,8 Prozent im Jahresvergleich gestiegen sind. Volkswirte hatten im Konsens mit einer stärkeren Teuerung um 2,6 Prozent gerechnet, wie zuletzt. In der Kernrate liegt der Preisauftrieb bei 1,6 Prozent (Konsens plus 2,2 Prozent, nach plus 2,4 Prozent). Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.
Daten-Highlight im US-Handel am Freitagnachmittag ist der zu den US-Konsumausgaben (PCE) im März gehörende Preisindex. Zudem steht u.a. das endgültige Konsumklima der Uni Michigan im April auf der Agenda. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.
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