FX-Mittagsbericht: US-Dollar erholt sich von Viermonatstief
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Der US-Dollar erholt sich im europäischen Handel am Donnerstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) von seinem frischen Viermonatstief.
Nach wie vor belastet den Greenback nach den schwächer als erwartet ausgefallenen US-Verbraucherpreisinflationsdaten in der vergangenen Woche, dovisch interpretierten Kommentaren von US-Notenbankchef Jerome Powell und weiteren Hinweisen auf eine Abkühlung der US-Wirtschaft die Erwartung, dass die Federal Reserve Bank (Fed) im September beginnen wird, ihr Leitzinsen zu senken.
Powell hatte am Montag gesagt, die Fed habe zunehmendes Vertrauen in die sinkende Inflation gewonnen. Obwohl er nicht direkt eine Zinssenkung ankündigte, werten die Märkte seine Äußerungen als Hinweis darauf, dass diese definitiv bevorsteht. Zuvor hatte Powell bereits erklärt, dass die Fed nicht abwarten müsse, bis die Inflation ihr Ziel von zwei Prozent erreiche, um mit Zinssenkungen beginnen zu können.
Laut FedWatch Tool der CME beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass der US-Leitzins nach dem September-Zinsentscheid niedriger liegen wird als heute, aktuell 98,1 Prozent, wobei die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed ihre Leitzinsen um 25 Basispunkte auf eine Spanne von dann 5,00 bis 5,25 Prozent senken wird, aktuell bei 93,5 Prozent liegt, während die Wahrscheinlichkeit eines um 50 Basispunkte geringeren Leitzinses derzeit 4,6 Prozent beträgt.
EUR/USD fällt im europäischen Handel am Donnerstagvormittag von seinem gestrigen Viermonatshoch bei 1,0948 bis bislang 1,0927 im Tief zurück. Im Fokus liegt heute der um 14:15 Uhr MESZ anstehende Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB). Volkswirte erwarten im Konsens, dass diese ihren Leitzins unverändert bei 4,25 Prozent blassen wird, nachdem sie ihn im Juni um 25 Basispunkte gesenkt hat. Denkbar sind aber im weiteren Jahresverlauf noch zwei weitere Leitzinssenkungen, und zwar im September und Dezember.
GBP/USD fällt am Donnerstagvormittag von seinem zur Wochenmitte bei 1,3044 markierten Zwölfmonatshoch zurück. Im Tief wurde das Währungspaar bislang bei 1,2983 gehandelt. Der am Morgen gemeldete britische Arbeitsmarktbericht ist gemischt ausgefallen. Die Arbeitslosenquote lag im Mai im Dreimonatsdurchschnitt wie erwartet unverändert bei 4,4 Prozent – der höchste Wert seit September 2021.
Die Zahl der Arbeitslosengeldbezieher erhöhte sich im Juni gegenüber dem Vormonat um 32.300 Personen. Erwartet worden war hier im Konsens ein geringerer Zuwachs um 23.400, nach einem kräftigen Anstieg um 51.900 im Mai. Der Durchschnittsverdienst stieg in den drei Monaten per Mai um 5,7 Prozent im Jahresvergleich (Konsens plus 5,7 Prozent, nach plus 5,9 Prozent zuvor). Bitte lesen Sie auch die aktuelle GBP/USD-News.
USD/JPY erholt sich ein wenig von seinem über Nacht bei 155,36 markierten Sechswochentief. Im Hoch erreichten die Notierungen bislang 156,57. Nachdem Tokio in der vergangenen im Zuge der Interventionen gegen die Yen-Schwäche voraussichtlich sechs Billionen Yen gekauft hat, was den Absturz des Währungspaares von seinem 38-Jahres-Hoch bei 161,95 zur Folge hatte, machen am Markt Berichte über ein weiteres Eingreifen der japanischen Behörden die Runde.
Ebenfalls zu der Erholung des Yen beigetragen haben könnten aber auch Äußerungen des US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump, der in einem Interview mit Bloomberg Businessweek die Stärke des US-Dollars und die Schwäche von Yen und Yuan als großes Problem bezeichnet hat.
Aus Japan wurde über Nacht gemeldet, dass die japanische Handelsbilanz im Juni überraschend einen Überschuss von 224,0 Milliarden Yen aufgewiesen hat. Volkswirte hatten im Konsens hingegen mit einem Defizit von 240 Milliarden Yen gerechnet, nach einem Überschuss von 1.220,1 Milliarden Yen im Mai. Während die Exporte um 5,4 Prozent im Jahresvergleich zulegten (Konsens plus 6,4 Prozent, nach plus 13,5 Prozent), erhöhten sich die Importe um 3,2 Prozent (Konsens plus 9,3 Prozent, nach zuvor plus 9,5 Prozent). Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.
Aus den USA werden am Mittwochnachmittag u.a. die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und die Frühindikatoren im Juni gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.
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