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13:15 Uhr, 29.05.2024

FX-Mittagsbericht: US-Dollar erholt sich von Anderthalbwochentief

Nach Einschätzung des Präsidenten der Federal Reserve Bank (Fed) in Minneapolis, Neel Kashkari, ist eine US-Zinserhöhung zwar nicht völlig ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich.

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Der US-Dollar erholt sich zur Wochenmitte auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) von seinem am Dienstag markierten Anderthalbwochentief.

Im Fokus liegt weiterhin bereits der am Freitag zur Veröffentlichung kommende und zu den US-Konsumausgaben (PCE) im April gehörende Preisindex, das bevorzugte Inflationsmaß der Federal Reserve Bank (Fed). Die Daten dürften neue Hinweise auf die zu erwartende US-Leitzinsentwicklung geben.

Die US-Zinssenkungserwartungen hatten sich insbesondere nach dem hawkisch ausgefallenen Sitzungsprotokoll des letzten US-Notenbanktreffens von Anfang Mai deutlich eingetrübt. Demnach machen sich die Mitglieder des Offenmarktausschusses (FOMC) der Fed zunehmend Sorgen über die hohe Inflation. Einige Mitglieder zeigten sich laut Protokoll sogar offen für eine weitere Leitzinsanhebung.

Obwohl dies unwahrscheinlich erscheint, dürfte die Fed die Leitzinsen angesichts der weiterhin hartnäckig oberhalb des zweiprozentigen Inflationsziels der Fed verharrenden Inflation wahrscheinlich noch länger hoch halten.

Der Präsident der Federal Reserve Bank in Minneapolis, Neel Kashkari, sagte am Dienstag: „Ich glaube nicht, dass für irgendjemanden (innerhalb der Fed) eine Zinserhöhung völlig vom Tisch ist.“ Er denke jedoch, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed die Zinsen erhöhe, ziemlich gering sei.

Laut FedWatch Tool der CME ist das wahrscheinlichste Szenario mit aktuell 53,7 Prozent mittlerweile, dass die US-Leitzinsen auch bei dem September-Treffen der Fed noch unverändert in der aktuellen Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent belassen werden – ein Datum, das am Markt lange als Starttermin für eine erste Zinssenkung galt. Bis zum Jahresende erscheint mittlerweile nur noch eine Zinssenkung um 25 Basispunkte am wahrscheinlichsten.

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EUR/USD fällt am Mittwoch weiter von seinem gestrigen Anderthalbwochenhoch bei 1,0889 zurück. Im Tief wurde das Währungspaar bislang bei 1,0829 gehandelt. Am Morgen wurde gemeldet, dass sich das deutsche GfK-Konsumklima im Juni mit einem Anstieg auf minus 20,9 Punkte deutlicher verbessert hat, als im Konsens mit minus 22,5 Zählern erwartet. Der aktuelle Wert ist der höchste seit April 2022. Im Mai hatte der Index bei minus 24,0 Punkten notiert.

Die am Vormittag aus einzelnen deutschen Bundesländern gemeldeten Inflationsdaten zeigen ein gemischtes Bild. Im bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland, Nordrhein-Westfalen stieg die Verbraucherpreisinflation auf Jahressicht von 2,3 Prozent im April auf 2,5 Prozent im Mai. Aufmerksamkeit gilt den um 14:00 Uhr MESZ anstehenden gesamtdeutschen Daten für Mai. Die Konsensschätzung liegt bei 2,4 Prozent, nach 2,2 Prozent im April.

Während GBP/USD von seinem gestrigen Zweimonatshoch bei 1,2801 bislang bis 1,2743 im Tief nachgibt, hat USD/JPY mit bislang 157,41 im Hoch ein Vierwochenhoch erreicht. Die Erholung von dem am 3. Mai 2024 erreichten Dreiwochentief bei 151,85, das USD/JPY nach Interventionen Tokios gegen die Yen-Schwäche erreichte hatte, in Richtung des zuvor am 29. April 2024 bei 160,22 markierten 34-Jahres-Hochs setzt sich damit in Trippelschritten fort.

Das japanische Verbrauchervertrauen ist im April überraschend auf 36,2 Punkte gesunken – der niedrigste Wert seit November 2023. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg auf 38,9 Zähler gerechnet, nach 38,3 Punkten im März.

Aus den USA werden am Mittwochnachmittag mit den wöchentlichen Redbook-Einzelhandelsumsätzen und dem Richmond Fed Manufacturing Index im Mai lediglich Daten aus der zweiten Reihe gemeldet. Am Abend wird das Beige Book, eine Art Konjunkturbericht der Fed, veröffentlicht. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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