FX-Mittagsbericht: US-Dollar auf Dreimonatshoch
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Der US-Dollar konsolidiert zur Wochenmitte auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) seinen kräftigen Anstieg vom Dienstag nach Veröffentlichung einer stärker als erwartet gestiegenen US-Verbraucherpreisinflation, der dem Greenback ein Dreimonatshoch beschert hat.
Am Dienstagnachmittag wurde gemeldet, dass die US-Verbraucherpreise im Januar um 3,1 Prozent im Jahresvergleich gestiegen sind. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang der Inflationsrate von 4,3 Prozent im Dezember auf aktuell 2,9 Prozent gerechnet. In der Kernrate ergibt sich eine unveränderte Teuerungsrate von 3,9 Prozent, die ebenfalls oberhalb der Konsensschätzung von 3,7 Prozent liegt.
Die Daten signalisieren, dass der Preisdruck zwar nachlässt, allerdings nicht so stark wie erwartet, was die Federal Reserve Bank (Fed) in ihrer abwartenden Haltung bestätigen dürfte. Dass die Inflationsrate zwar sinkt, aber nicht so schnell in Richtung ihres Zielwerts von zwei Prozent zurückkommt, spricht dafür, dass die Fed keine Eile haben dürfte, die Leitzinsen zu senken.
Laut FedWatch Tool der CME liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed ihren Leitzins im März unverändert in der Spanne zwischen 5,25 bis 5,50 Prozent belässt, aktuell bei 91,5 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, dass der US-Leitzins auch im Mai unverändert belassen wird, ist zuletzt gestiegen und liegt aktuell bei 60,2 Prozent. Aber auch für das Juni-Treffen der Fed ist die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung seit gestern auf nun 50,8 Prozent zurückgegangen.
Die nächsten wichtigen US-Wirtschaftsdaten, die die Zinserwartungen beeinflussen dürften, stehen am Donnerstagnachmittag mit den US-Einzelhandelsumsätzen im Januar auf der Agenda. Erwartet wird im Konsens ein Rückgang um 0,1 Prozent, nach einem Anstieg um 0,6 Prozent im Dezember. Allerdings haben die US-Einzelhandelsumsätze in den vergangenen sechs Monaten regelmäßig die Erwartungen übertroffen, was die Widerstandsfähigkeit der US-Verbraucher unterstreicht.
EUR/USD weitet seine gestrigen Verluste am Mittwoch weiter auf ein frisches Dreimonatstief bei bislang 1,0694 im Tief aus. Die am Vormittag aus der Eurozone gemeldeten Wirtschaftsdaten sind gemischt ausgefallen.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im vierten Quartal, wie bereits gemeldet, gegenüber dem Vorquartal unverändert. Im dritten Quartal 2023 war die Wirtschaft in der Eurozone um 0,1 Prozent geschrumpft. Auf Jahressicht ergibt sich ein BIP-Anstieg um 0,1 Prozent, nach einem unveränderten Wert im Vorquartal.
Die Industrieproduktion im Euroraum überraschte im Dezember mit einem Anstieg um 2,6 Prozent im Monatsvergleich. Erwartet worden war im Konsens hingegen ein Rückgang um 0,2 Prozent, nach einem Anstieg um 0,4 Prozent im November. Auf Jahressicht ergibt sich ein Plus von 1,2 Prozent (Konsens minus 4,1 Prozent, nach minus 5,4 Prozent). Die Zahl der Erwerbstätigen in der Eurozone stieg im vierten Quartal 2023 um 0,3 Prozent im Quartalsvergleich (Konsens und Vorquartal: plus 0,2 Prozent).
GBP/USD ist von seinem gestern vor Veröffentlichung der starken US-Inflationsdaten markierten Anderthalbwochenhoch bei 1,2688 bislang bis 1,2534 im Tief zurückgefallen und hat damit ein Wochentief erreicht.
Die britischen Verbraucherpreise sind im Januar um 4,0 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Ökonomen hatten im Konsens mit einer Teuerung um 4,1 Prozent gerechnet, nach einer Inflationsrate von ebenfalls 4,0 Prozent im Dezember. Die britischen Erzeugerpreise sanken im Dezember outputseitig wie erwartet um 0,2 Prozent im Monatsvergleich, nach minus 0,5 Prozent im November. Die weiteren am Vormittag aus Großbritannien gemeldeten Preisdaten entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.
USD/JPY fällt am Mittwoch ein wenig von seinem gestern erreichten Dreimonatshoch bei 150,88 zurück und notierte bislang bei 150,34 im Tief. Der gestrige deutliche Kursanstieg bei USD/JPY rief die japanischen Behörden auf den Plan. Der japanische Finanzminister Shunichi Suzuki warnte: „Wir beobachten den Markt noch genauer" und fügte hinzu, dass schnelle Bewegungen für die Wirtschaft unerwünscht seien. Japans oberster Währungsdiplomat Masato Kanda hatte bereits zuvor erklärt, man werde bei Bedarf geeignete Maßnahmen am Devisenmarkt ergreifen. Japan intervenierte 2022 dreimal am Devisenmarkt, als USD/JPY auf ein 32-Jahres-Hoch bei 152 gestiegen war.
Aus den USA stehen am Mittwochnachmittag keine wichtigen Wirtschaftsdaten auf dem Programm. Andere Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.
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