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13:56 Uhr, 24.07.2018

FX Mittagsbericht: Türkische Lira nach Leitzinsentscheid unter heftigem Beschuss

Trotz der grassierenden Inflation im Land und der anhaltenden Lira-Schwäche hat die Nationalbank der Türkei die Leitzinsen in einer Entscheidung am Dienstagmittag unverändert belassen und sich damit offensichtlich dem politischen Druck gebeut.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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  • EUR/TRY
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    Aktueller Kursstand:   (FOREX)

Der Euro kann seine Gewinne nicht über den Wochenanfang retten. Im Laufe des gestrigen Tages notierte EUR/USD in der Spitze bei 1,1750 und aktuell um 1,1700. Der gestrige Tag hatte keine Impulse zu bieten, so dass am Markt von einer Gegenbewegung gesprochen wird, die sich an dem Kurssprung am vergangenen Freitag anschloss.

Die jüngsten Stimmungsdaten aus der Eurozone konnten keine Reaktion am Devisenmarkt auslösen. Gemäß den vorläufigen Ergebnissen der Einkaufsmanagerbefragung im Euroraum gaben die Stimmungsbarometer im Juli gegenüber dem Vormonat nur leicht nach. Der zusammengefasste Composite-Index ging nach einem Anstieg im Vormonat wieder zurück. Das Signal, welches von der Umfrage ausgeht, ist weiterhin ein erneut gedämpftes Wachstum zu Beginn des dritten Quartals 2018.

Unter heftigem Druck steht nach dem Leitzinsentscheid in der Türkei die Landeswährung Lira. Der Euro gewinnt auf einen Schlag 3,5 Prozent auf 5,73 Lira. Der türkische Aktienmarkt gab ebenfalls nach. Am Anleihemarkt legten die Renditen zu.

Trotz der grassierenden Inflation im Land und der anhaltenden Lira-Schwäche hat die Nationalbank die Leitzinsen in einer Entscheidung am Dienstagmittag unverändert belassen und sich damit offensichtlich dem politischen Druck gebeut. Staatspräsident Recep Erdogan hatte vor und nach der Wahl seinen Unmut über Zinserhöhungen geäußert, da sie die Wirtschaft hemmen würden. Der Zins für einwöchiges Notenbankgeld bleibe unverändert bei 17,75 Prozent, teilte die Zentralbank mit. Am Markt war mit einer Zinserhöhung um 1,0 Prozentpunkte auf 18,75 Prozent gerechnet worden.

Ansonsten ist es der chinesische Yuan, der das Tempo an den Devisenmärkten vorgibt. Nachdem die Notenbank PBoC dem Bankensystem Liquidität zugeführt hatte, kündigte die Regierung am Montagabend fiskalische Maßnahmen an, um die Wirtschaft anzukurbeln. Der Yuan begrüßte die Nachricht nicht und die Zentralbank scheint entspannt über den weiteren Anstieg in USD/CNY um 6,80 zu sein. Dagegen frohlockte der Aktienmarkt in China.

Die Blicke der Anleger richten sich nun auf die EZB-Zinsentscheidung am Donnerstag. Analysten erwarten, dass die Währungshüter an ihrem Ausstieg aus dem Anleihekaufprogramm festhalten werden. Mit Spannung wird erwartet, ob die EZB ihre bisherigen Angaben zum Zeitpunkt der Zinswende konkretisieren wird. Die türkische Lira hat am Morgen nicht an die Kursgewinne der Vortage angeknüpft.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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