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13:48 Uhr, 19.09.2019

FX Mittagsbericht: Trump geht der Fed-Entscheid nicht weit genug

Erbost reagierte Donald Trump auf die seiner Meinung nach zu kleine Zinssenkung der Fed. Deren Chef Jay Powell und seine Mitstreiter hätten kein Rückgrat und keine Vision und trippelten von Schritt zu Schritt, polterte Trump auf Twitter. Er hofft mit niedrigeren Zinsen, dass auch der Dollar einknickt.

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Die von den Finanzmärkten mit großer Spannung erwartete Entscheidung der US-Notenbank über das zukünftige Zinsniveau in den USA ist am Mittwoch ohne größere Überraschung verlaufen. Nach der Leitzinssenkung im Juli legte die Fed noch einmal nach und senkte die Leitzinsen erneut um 25 Basispunkte. Damit beträgt der maßgebliche Zinskorridor bis auf Weiteres 1,75 bis 2,00 Prozent. Der Markt hatte im Vorfeld mehrheitlich mit dieser Entscheidung gerechnet. Wer aber eindeutige Hinweise auf weitere Zinssenkungen in der näheren Zukunft erhoffte, wurde enttäuscht. Am Grundton hat sich kaum etwas geändert. Die US-Notenbank stuft die Situation am US-Arbeitsmarkt und die aktuelle wirtschaftliche Lage in den USA weiterhin als robust ein, sieht aber durchaus Risiken. Insofern ist sie auch bereit, auf diese Risiken zu reagieren.

Insgesamt waren die Auswirkungen der aktuellen Leitzinsentscheidung der US-Notenbank auf die Finanzmärkte zunächst begrenzter Natur. Auch am Devisenmarkt reagierte der Dollar erst verhalten auf die Zinssenkung, baute seinen Druck auf den Euro aber dann doch aus. Heute kann die Gemeinschaftswährung ihre gestrigen Verluste komplett wettmachen und steigen. An Prognosen einzelner US-Notenbanker wird deutlich, dass in der Federal Reserve keine Einigkeit über den weiteren geldpolitischen Kurs besteht, was den Dollar offenbar schwächte.

Erbost reagierte Donald Trump auf die seiner Meinung nach zu kleine Zinssenkung der Fed. Deren Chef Jay Powell und seine Mitstreiter hätten kein Rückgrat und keine Vision und trippelten von Schritt zu Schritt, polterte Trump auf Twitter. Er hofft mit niedrigeren Zinsen, dass auch der Dollar einknickt. Trump hat sich immer wieder über den starken Dollar aufgeregt. Er würde die amerikanischen Exporte auf den Weltmärkten verteuern und wäre unfair für die heimische Industrie. Nicht wenige Experten rechnen damit, dass Trump nach dem Handelskrieg auch noch einen Währungskrieg beginnt.

Gestiegen ist der japanische Yen. EUR/JPY gibt auf 119,48 nach. Entgegen der Erwartung einiger Analysten hat die Bank of Japan ihre Geldpolitik nicht weiter gelockert. Der Yen erhielt dadurch Auftrieb. Allerdings kündigte die Notenbank für ihre nächste Zinssitzung Ende Oktober eine Überprüfung der wirtschaftlichen Lage an. Man will dann mit ganz besonderem Interesse auf die Preistrends in Japan achten. Die Mehrwertsteuererhöhung im Oktober könnte die japanische Wirtschaft zusätzlich belasten. Insofern sehen einige Analysten perspektivisch mehr Raum für geldpolitische Lockerungen der Bank of Japan.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) belässt ihre Geldpolitik ebenfalls unverändert. So verharrt der Leitzins bei -0,75 Prozent. Die SNB erschafft sich allerdings etwas mehr Flexibilität bei der Berechnung des vom Negativzins ausgenommenen Freibetrags der Banken und entlastet somit wie zuvor die EZB den Finanzsektor. Angesichts der Zinssenkungen der EZB vergangene Woche und sie die Fed gestern und angesichts des anhaltend großen Aufwertungsdrucks auf den Franken, gab es am Markt auch die Erwartung, dass die SNB doch eine Zinssenkung vornimmt. Diese Hoffnung wurde enttäuscht.

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2 Kommentare

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  • German2
    German2

    Philly-Fed bricht ein ....Nasdaq steigt weiter ...die FED tut alles um den überteuerten mist hochzukaufen....

    16:24 Uhr, 19.09. 2019
  • German2
    German2

    und wieder wird der markt hochmanipuliert.. OECD ...Weltwirtschaft so schwach wie seit der letzten kjrise nicht mehr ..Indizes am Alzeithoch ...unglaublicher Beschiss den die FED da treibt

    15:33 Uhr, 19.09. 2019

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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