FX Mittagsbericht: Showdown am Samstag
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Das bestimmende Thema der letzten Tage war das Bemühen um ein Brexit-Abkommen, das immer wahrscheinlicher wurde und den Euro bereits stützte Gestern knackte EUR/USD die Marke von 1,11 und der Euro bleibt auf dem Vormarsch. Zuletzt wurde das Währungspaar bei knapp unter 1,1140 gehandelt. „Auch wenn der Vertrag noch nicht ganz in trockenen Tüchern ist, ist die Belastung auf de Euro etwas zurückgegangen“, kommentierten die Devisenstrategen der National-Bank.
Die Anleger warten nun auf die Abstimmung der britischen Parlamentarier im Unterhaus am morgigen Samstag über den von den EU-Staats- und Regierungschefs bereits gebilligten Brexit-Deal. Da der britische Premierminister Boris Johnson über keine eigene Mehrheit im Parlament verfügt, ist er auf Stimmen der Opposition angewiesen. Eine Zustimmung ist alles andere als gesichert. Sowohl die oppositionelle Labour, aber vor allem auch die mitregierende nordirische DUP lehnen den Vertrag ab. Die Gefahr eines Chaos-Brexits in zwei Wochen ist aus Sicht des luxemburgischen Ministerpräsidenten Xavier Bettel noch nicht gebannt. „Wenn wir uns anhören, was von Politikern in Großbritannien gesagt wird, dann hoffe ich wirklich, dass wir nicht am Ende des Monats im Szenario eines ungeregelten Brexits sind", sagte Bettel am Freitag am Rande des EU-Gipfels in Brüssel.
Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat klargestellt, dass es bei einer Ablehnung keine weitere Verlängerung gibt. Dann käme es Ende des Monats zu einem Austritt ohne Abkommen. Die erneute Unsicherheit kommt heute auch im EUR/GBP-Kurs zu tragen. Reagierte das Pfund gestern noch mit Freudensprüngen und drückte den Euro, wenn auch nur kurz, unter 0,86, notiert das Währungspaar aktuell wieder bei 0,8644. Es geht also am morgigen Samstag nicht nur um Deal oder No-Deal - sondern auch viel um bzw. für das Pfund.
Der Datenkalender ist heute nur wenig befüllt. Die Leistungsbilanz des Euroraums hat im August einen deutlich höheren Überschuss als im Vormonat ausgewiesen, wie die EZB am Vormittag mitteilte. Für den Nachmittag sind der US-Index der Frühindikatoren und die Reden einiger Fed-Vertreter erwähnenswert. Diese dürfte aber momentan kaum Einfluss haben.
Auch gegenüber dem Franken notiert der Euro mit 1,0993 wenig verändert, hat aber am Morgen zwischenzeitlich die Marke von 1,10 CHF überschritten. Zum Yen notiert der Euro etwas fester bei 121,03. Die japanischen Inflationsdaten haben für Enttäuschung gesorgt. Im September fiel die Jahresrate auf den niedrigsten Stand seit April 2017. Damit werden die Probleme der Notenbank, die Preisentwicklung und die Wirtschaft anzukurbeln, immer größer. Die von der Zentralbank besonders stark beobachtete Kernrate der Verbraucherpreise betrug im September gegenüber dem Vorjahresmonat 0,3 Prozent. Im August war der Wert noch um 0,5 Prozent gestiegen.
Die türkische Lira hat ihre Kursgewinne vom Vortag ausgeweitet. Der Dollar gab auf 5,7893 Lira nach. Die USA und die Türkei hatten sich am Donnerstagabend überraschend auf einen Waffenstillstand in Nordsyrien geeinigt. Obwohl vereinzelt Kämpfe stattfinden, besteht eine gute Chance auf eine Stabilisierung in der Region.
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