FX Mittagsbericht: Japan will seine Geldpolitik noch stärker lockern
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Zum Wochenbeginn gab der US-Dollar etwas nach. Die nachlassende Risikoaversion an den Märkten schwächte aus Sicht der Essener-Nationalbank den US-Dollar. Aufgrund des US-Feiertags und dem Mangel an relevanten Veröffentlichungen zeigte sich der Montag ansonsten ruhig. Am heutigen Dienstagvormittag war mehr Bewegung im Kurs. EUR/USD wurde bei 1,1320 US-Dollar gehandelt. Im frühen Handel hatte sie noch knapp unter der Marke von 1,1300 Dollar notiert.
Ein eindeutiger Grund für die Kursgewinne des Euro war zunächst nicht auszumachen, auch der ZEW-Konjunkturindex lieferte im Grunde keine Argumente. In Deutschland gibt es zwar wieder Hinweise auf eine bessere Entwicklung im Lauf des Jahres - im Februar verbesserte sich der ZEW-Konjunkturerwartungsindex um 1,6 Punkte auf minus 13,4 Zähler und damit das vierte Mal in Folge. Doch der Indikator notiert weiterhin satt im Minus und deutlich entfernt von seinem langfristigen Mittel bei plus 22,4 Punkten.
Auch das britische Pfund legte zu. EUR/GBP notierte gegen Mittag bei 0,8732 und damit um 0,25 Prozent tiefer. Der Euro hat demnach seinen Ausflug über 0,88 der vergangenen Woche beendet. Im Brexit-Streit will die britische Premierministerin Theresa May am Mittwochabend in Brüssel erneut mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker zusammentreffen. Brexit-Minister Stephen Barclay und der britische Generalstaatsanwalt Geoffrey Cox hatten bereits am Montagabend EU-Chefunterhändler Michel Barnier getroffen. Britische Vertreter sprachen danach von produktiven Gesprächen.
Die Briten wollen am 29. März aus der EU ausscheiden. Das mit der EU vereinbarte Austrittsabkommen stößt im Parlament in London allerdings auf Widerstand. Deshalb will May nachverhandeln. Die Bundesregierung hält eine Verschiebung des Brexit für möglich. Ein Hinausschieben des Austrittsdatums habe aber nur Sinn, wenn es "substanziell neue Ideen" zur Beilegung der Differenzen gebe. Derzeit sei dies nicht der Fall, sagte Europastaatsminister Michael Roth (SPD).
Japan bleibt im Fokus: Hier kündigt Notenbank-Gouverneur Haruhiko Kuroda an, die Geldpolitik weiter lockern zu wollen, um das Ziel einer Inflationsrate von gut zwei Prozent zu erreichen. Der Yen gab nach den Ankündigungen leicht zum Dollar nach, kann sich zum Euro aber behaupten. Bereits zwei Jahrzehnte ist es her, seit sich die japanische Notenbank für eine Nullzinspolitik entschieden hat. Die Inflation - ein Ziel der lockeren Geldpolitik - wollte sich dennoch bisher nicht einstellen.
Die veröffentlichten schwedischen Inflationsdaten für Januar waren schwächer als der Markt erwartet hatte. Die Krone regiert daraufhin stark unter Druck. EUR/SEK notiert um 1,3 Prozent stärker bei 10,6035. Die CPIF-Inflation, die offizielle Zielvariable der Riksbank, die die direkten Auswirkungen von Zinsänderungen ausschließt, sank von 2,2 Prozent im Dezember auf 2,0 Prozent im Januar. Zuletzt hatte die Notenbank noch eine weitere Leitzinserhöhung im zweiten Halbjahr in Aussicht gestellt. Im vergangenen Dezember hatte die Reichsbank erstmals seit über sieben Jahren die Zinsen angehoben. „Das schwächer als erwartete Ergebnis der schwedischen Inflation im Januar unterstreicht unsere Einschätzung, dass die Riksbank es nicht eilig haben wird, die Zinsen wieder zu erhöhen“, kommentierte das Analysehaus Capital Economics. Da die Kerninflation weiterhin hartnäckig niedrig bleibe und die Abwärtsrisiken für das Wirtschaftswachstum zunähmen, sei die Chance auf eine Zinserhöhung im Jahr 2019 gesunken.
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