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13:37 Uhr, 17.09.2019

FX Mittagsbericht: Euro kein "sicherer Hafen"

Der Angriff auf die saudische Ölindustrie am Wochenende brachte die Finanzmärkte zu Wochenbeginn ins Schwitzen. Die Sorge, dass die globale Ölversorgung unterbrochen werden könnte, ließ die Investoren in den Yen, Franken und US-Dollar gehen. Den Euro ließen die Anleger links liegen.

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    Kursstand: 1,10188 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der Euro hat sich am Dienstag kaum verändert. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde mit zuletzt 1,1018 US-Dollar gehandelt. Sie lag damit ein wenig höher als im frühen Handel. Gestern fiel EUR/USD zeitweise unter die Marke von 1,10 US-Dollar. Die Frage, ob der Euro eine Funktion als Krisenwährung wahrnehmen kann, scheint damit beantwortet. Die Sorge, dass die globale Ölversorgung unterbrochen werden könnte, führte vielmehr zu Bewegungen der Investoren in den Yen, Franken und US-Dollar, wie die Essener National-Bank beobachtete. Den Euro ließen die Anleger dagegen links liegen.

Zu Wochenbeginn kamen Hinweise aus der EZB, dass die expansive Geldpolitik vorgeführt werde, was den Euro bremste. Der griechische Zentralbank-Chef Yannis Stournaras zeigte sich überzeugt, dass die designierte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am aktuellen Kurs festhalten werde. Im November wird Lagarde das Amt vom EZB-Chef Mario Draghi übernehmen. Eine Fortsetzung der extrem lockeren Geldpolitik ist auch nach Einschätzung des Chefvolkswirts der EZB, Philip Lane, geboten. Auf Basis eigener Projektionen der Notenbank sei man sicher, dass die Anleihekäufe in dem beschlossenen Volumen in einen „längeren Zeitraum" durchgeführt werden können.

Der Mannheimer ZEW-Index für September fiel etwas besser aus als erwartet. Vor allem bei den Konjunkturerwartungen haben sich die Werte verbessert, wie die Ökonomen am Vormittag mitteilten. Aber, das betont das ZEW-Institut recht deutlich, die Aussichten für die deutsche Wirtschaft bleiben negativ. Die Daten konnten dem Euro entsprechend keinen Auftrieb verleihen.

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Schwächer notiert erneut das britische Pfund. EUR/GBP steigt um 0,33 Prozent auf 0,8880. Das Pfund hat sich in den vergangenen vier Wochen allerdings ein Stück weit erholt. Anfang Monat markierte das Währungspaar noch bei der 0,91-er Marke. Ein Durchbruch beim Thema Brexit zeichnet sich weiterhin nicht ab. Die Gespräche des britischen Premierministers Boris Johnson am Montag in Luxemburg brachten keinerlei Fortschritte. Johnson sorgte vielmehr für Aufsehen, weil er an der Pressekonferenz mit dem luxemburgischen Premierminister Xavier Betel nicht mehr teilnahm.

Am Wochenende hat eine Attacke auf die größte Raffinerie des Landes die Ölproduktion des wichtigen Förderlandes massiv beeinträchtigt und einen Preissprung bei den Ölpreisen ausgelöst. Währungen von Staaten außerhalb der OPEC profitierten von der befürchteten Verknappung des Angebots in Öl, so auch der russische Rubel. Da Russland ein wichtiger Ölexporteur ist, stieg der Wert. Anfang letzter Woche noch wurden EUR/RUB-Kurse um 72,50 gehandelt. Gestern und heute notiert das Währungspaar bei 70,45.

Heute stehen einige wichtige US-Daten auf dem Kalender, die Hinweise auf mögliche Zinsschritte der US-Notenbank Fed geben könnten. Der Offenmarktausschuss der Fed veröffentlicht am Mittwochabend seinen Entscheid, man rechnet mit einer weiteren Zinssenkung von 25 Basispunkten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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