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12:40 Uhr, 25.09.2015

FX Mittagsbericht - Dollar von "hawkishen" Yellen-Aussagen getrieben

Nach der Rede von Fed-Chefin Yellen kam es beim Cross EUR/USD zu einer Gegenbewegung, die den Euro wieder bis zutiefst 1,1117 fallen ließ. Yellen betonte, dass die meisten Mitglieder des FOMC, einschließlich ihr selber, noch in diesem Jahr eine Leitzinsanhebung für richtig halten.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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  • GBP/USD
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    Aktueller Kursstand:   (FOREX)

Der Euro legte gestern weiter zu. Der Markt reagierte damit auf die Rede des EZB-Präsidenten Mario Draghi vom Vortag, in der dieser signalisiert hatte, dass sein Haus derzeit weit davon entfernt ist, die Geldpolitik nochmals expansiver zu gestalten. In der Folge wurde der Euro gegenüber allen wichtigen Handelswährungen aufgewertet. Gegenüber dem US-Dollar fiel die Aufwertung mit 1,3 Prozent auf 1,1289 Dollar besonders stark aus. Getrieben wurde die Gemeinschaftswährung auch vom überraschend positiven ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland. Allerdings kam es nach der Rede von Fed-Präsidentin Janet Yellen zu einer Gegenbewegung, die den Euro wieder bis zutiefst 1,1117 fallen ließ.

Yellen betonte, dass die meisten Mitglieder des FOMC, einschließlich ihr selber, noch in diesem Jahr eine Leitzinsanhebung für richtig halten. Dabei nannte sie auch die Stabilität des US-Dollars und der Energiepreise als wichtige Bedingungen für eine solche Maßnahme. Bislang habe die Notenbank im Jahresverlauf mit der Einführung einer restriktiveren Geldpolitik gezögert, da die Inflation unerwartet stark gefallen sei. Viele der Ursachen für die Abwärtsbewegung der Teuerungsrate seien aber nur vorübergehender Natur und daher künftig kein Belastungsfaktor mehr für die Inflation. Marktteilnehmer warten nun auf die finalen Daten zum US-Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal und zur Verbraucherstimmung, die im Laufe des Tages veröffentlicht werden sollen. Die Anleger hoffen auf neue Hinweise auf die Konjunkturstärke des Landes.

Nach den EZB-Daten zum Geldmengenumlauf im Euroraum für den Monat August kletterte der Euro wieder bis auf 1,1169. Wie die Europäische Zentralbank mitteilte, fiel das jährliche Wachstum der breiten Geldmenge M3 von 5,3 Prozent im Juli auf 4,8 Prozent zurück. Bankvolkswirte hatten dagegen mit einem unveränderten Wert gerechnet.

Zum Yen zeigt sich der Euro nach schwachen japanischen Inflationsdaten um ein halbes Prozent fester bei 135,01. Das von der Bank of Japan bevorzugte Inflationsmaß, die Kernverbraucherpreise (ohne frische Lebensmittel), sind im August erstmals seit rund zwei Jahren in den negativen Bereich gefallen. Die Rate ging im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,1 Prozent zurück.

Das Pfund rutschte gegenüber dem Dollar ab und näher sich wieder einem Dreiwochentief an. GBP/USD erreichte am Vormittag bei 1,5206, ein Sitzungstief. Anschließend konsolidierte das Paar bei 1,5238. Der Dollar wird durch die Hoffnungen auf eine Anhebung der Leitzinsen im laufenden Jahr gestützt.

Nach der gestrigen Bekanntgabe der überraschenden Zinssenkung durch die norwegische Notenbank schnellte der Kurs gegenüber dem Euro von etwa 9,22 in den Bereich der Marke um 9,50. Der Zinsschritt um einen Viertelpunkt auf das Rekordtief von 0,75 Prozent wurde mit dem Ölpreisverfall und den Auswirkungen auf die norwegische Wirtschaft begründet. Rund ein Fünftel seiner Wirtschaftsleistung bezieht das Land aus der Ölförderung. Der Einlagenzins wurde auf minus 0,25 Prozent gesenkt. Eine weitere Straffung der Geldpolitik wurde zudem nicht ausgeschlossen. Aktuell notiert der Kurs um 9,5177.

Der brasilianische Real kann sich nach Stützungskäufen der heimischen Notenbank erholen. Der Dollar baute sein knapp sechsprozentiges Vortagesminus aus und verbilligte sich auf 3,9134 Real BRL. Notenbank-Präsident Tombini hatte angekündigt, den Wechselkurs des Real verteidigen zu wollen. Den Leitzins von 14,25 Prozent will er bis auf weiteres aber beibehalten, obwohl sein Haus die Inflationsprognosen angehoben habe. Die Experten rechnen für 2016 nun mit einer Teuerungsrate von 5,3 statt 4,8 Prozent. Das Inflationsziel der Notenbank liegt bei einer Rate von 4,5 Prozent.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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