Nachricht
15:36 Uhr, 17.08.2010

Franklin Templeton: Die Investition in festverzinsliche Anlagen in den USA

Frankfurt (BoerseGo.de) - Für Christopher J. Molumphy, Chief Investment Officer der Franklin Templeton Fixed Income Group, ist einer der maßgeblichen Pluspunkte im aktuellen Investmentumfeld in den USA die Inflationsaussichten. Der Verbraucherpreisindex bewegte sich im Juni 2010 im Jahresvergleich bei 1,1 Prozent und die Trends deuten auf ein künftig noch niedrigeres Inflationsniveau hin. Vor allem aber betrug die Kerninflation – in der Regel ein besserer Indikator für künftige Inflation – in dem im Juni abgelaufenen Zwölfmonatszeitraum knapp 1 Prozent. Auch das beginnende Aufschwungtempo auf dem Arbeitsmarkt spricht nach Ansicht des Experten für eine harmlose Inflationsentwicklung.

Ein weiterer Faktor, den der Franklin Templeton Experte Molumphy hervorhebt, ist die Rolle der US-Notenbank Federal Reserve (Fed). Molumphy erwartet, dass die Fed die Zinsen in absehbarer Zeit mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht anheben wird und betrachtet diese im aktuellen Umfeld als ein weiterer positiver Umstand. Sollte die Fed untätig bleiben, dürften die kurzfristigen Zinsen, die sich nach dem Tagesgeldzielsatz der Fed richten, im Keller bleiben. Die längerfristigen Zinsen, die vor allem von der Inflation bestimmt werden, könnten angesichts des freundlichen Inflationsszenarios ebenfalls verhältnismäßig niedrig bleiben.

Schließlich gibt Molumphy zu bedenken, dass die USA – und vor allem der Markt für US-Schatzpapiere – in volatilen Phasen der globalen Finanzmärkte nach wie vor als „sicherer Hafen“ wahrgenommen werden. „Alles in allem ist uns zwar klar, dass die langfristigen Zinsen in den USA zurzeit im historischen Vergleich niedrig sind, doch wir erkennen in den Fundamentaldaten keine Hinweise auf deutlich höhere Langfristsätze in absehbarer Zukunft“. Längerfristig bereitet dem Experten aber das US-Defizit Sorgen. Das berge die Gefahr, dass die Finanzmärkte am Ende in Bezug auf die nötige Haushaltsdisziplin die Geduld mit den USA verlieren könnten. „Kürzerfristig sehen wir dieses Risiko allerdings nicht“

Im Hinblick darauf, dass festverzinsliche Wertpapiere zweifellos das Kernstück des Gesamtportfolios eines Anlegers bleiben werden – sowohl zur Diversifizierung als auch zur Risikoreduzierung –, weist Molumphy darauf hin, dass eine ganze Reihe von Rentensektoren ebenso, wenn nicht mehr, von anderen Faktoren als von den Zinsen allein bestimmt werden.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten