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15:29 Uhr, 19.11.2024

Ministerin Geywitz: Bauförderprogramme laufen 2025 weiter

Von Andrea Thomas

DOW JONES--Eine Reihe von Förderprogrammen aus dem Bundesbauministerium werden im neuen Jahr fortgeführt, obwohl die aktuelle Bundesregierung keinen Bundeshaushalt beschlossen hat. Das Bauministerium und das Bundesfinanzministerium hätten sich darauf verständigt, dass die Gelder im Rahmen einer sogenannten "vorläufigen Haushaltsführung" weiter fließen würden, wie Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) auf dem Tag der Wohnungswirtschaft ankündigte. Dazu gehören etwa die Programme "Jung kauft Alt", "Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment", die Neubauförderung KFN, oder die Wohneigentumsförderung (WEF).

"Das ist gut und wichtig so, weil die notwendigen Investitionen brauchen da Planungssicherheit", sagte Geywitz in Berlin.

Grundsätzliche Reform des Heizungsgesetzes

Außerdem machte die Ministerin sich für eine grundsätzliche Überarbeitung des auch als Heizungsgesetz bekannten Gebäudeenergiegesetzes (GEG) stark, bei der lediglich ein CO2-Budget für die Bauphase und die Betriebsphase eines Hauses vorgegeben werden sollte.

Laut Geywitz habe ihr Ministerium mit dem von Robert Habeck (Grüne) geführtem Bundeswirtschaftsministerium "mehr Fingerhakeleien" gehabt als mit dem Finanzministerium. Denn mit dem Wirtschafts- und Klimaministerium habe es Differenzen gegeben in den Bereichen Bezahlbarkeit des Wohnens und der nötigen Energieeffizienz eines Gebäudes.

Geywitz zeigte sich überzeugt, dass das Gebäudeenergiegesetz "grundsätzlich" reformiert und einfacherer gemacht werden müsste. Es sieht beim Einbau neuer Heizanlagen vor, dass diese zu mindestens 65 Prozent aus erneuerbarer Energie betrieben werden.

Aus ihrer Sicht sei es sinnvoller, wenn man noch einmal einen Schritt zurücktritt und sich fragt, was man eigentlich machen wolle. "Wir wollen CO2 sparen. Wie ihr das schaffen, das könnt ihr Euch doch selber überlegen", sagte Geywitz. Wenn man etwa die Recyclingmaterialien Holz oder Lehm zum Bauen nehme und aber nicht so viel Energieeffizienz habe, sei dies dem Klima egal. "Ihr habt doch CO2 gespart", so Geywitz.

"Das heißt, aus meiner Sicht wäre es das Einfachste, man macht ein CO2-Budget für die Bauphase - dann kann man sich vor Ort aussuchen, mit welchen Materialien man das macht - und ein CO2-Budget für die Betriebsphase", schlug sie vor.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/kla

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