Fundamentale Nachricht
15:56 Uhr, 10.10.2022

Fed und EZB straffen. NBP, CNB und MNB beenden Zinserhöhungen

Die Notenbanken in Mittelosteuropa haben ihre Zinserhöhungszyklen vorerst beendet. Kommen dadurch die Währungen dieser Länder unter Druck?

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Die führenden Zentralbanken der Welt treiben ihre Zinssätze in den restriktiven Bereich. Die US-Notenbank Fed, die Europäische Zentralbank EZB und die Bank of England werden in den kommenden Wochen die Kreditkosten weiter aggressiv anheben.

Erst heute forderte der niederländische Notenbank-Chef Klaas Knot, dass die EZB im Kampf gegen die Rekordinflation abermals kräftig die Zinsschraube anziehen muss. Auf der Oktober-Sitzung sei abermals ein signifikanter Zinsschritt nötig, sagte das EZB-Ratsmitglied auf einer Veranstaltung der niederländischen Notenbank in Amsterdam. „Die jüngsten Daten machen klar, dass dies für uns nicht die Zeit ist zur Verlangsamung," sagte Knot.

Demgegenüber haben die Notenbanken der mittelosteuropäischen Länder ihre jeweiligen Zyklen bereits wieder beendet. Die polnische Notenbank (Narodowy Bank Polski, NBP) überraschte die Marktbeobachter, indem sie ihren Leitzins von aktuell 6,75 Prozent trotz eines deutlichen Anstiegs der Inflationsrate auf 17,2 Prozent nicht weiter anhob. „Sie will nun primär ihre Heimatwährung mittels Interventionen an den Währungsmärkten stärken, um dadurch Importe zu verbilligen“, kommentierte Deutsche Bank-Stratege Ulrich Stephan.

Auch die Währungshüter in Tschechien (Czech National Bank, CNP) haben den Leitzins unverändert bei sieben Prozent gelassen. Gleichwohl ist es zu milliardenschweren Devisenmarktinterventionen zur Stärkung der Tschechischen Krone gekommen. In Ungarn beschloss die Notenbank Magyar Nemzeti Bank (MNB), dass der Leitzins mit aktuell 13 Prozent ebenfalls seine Obergrenze erreicht haben soll. Doch die Inflation dürfte auch in diesen Ländern weiter hoch bleiben. Infolgedessen könnten die entsprechenden Währungen Gegenwind ausgesetzt bleiben.

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