Fed-Bullard warnt vor viel zu niedrigen Inflationserwartungen
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Die Vorgaben für die US-Märkte sind gar nicht rosig: Nach extrem schlechten Industrieeingängen in Japan und einem daraufhin um mehr als 2 Prozent gesunkenen Nikkei haben EuroStoxx und DAX heute im Tagesverlauf in der Spitze um mehr als 3 Prozent abgegeben. Mit 2.972 Punkten notierte der wichtigste europäische Aktienindex unter der psychologisch wichtigen Marke von 3.000 Punkten und auf dem niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahr. Zusätzlich belasten die anhaltende Konjunkturschwäche Chinas und die spektakulär niedrigen Ölpreise. Fed-Mitglied James Bullard alarmiert in diesem Zusammenhang, dass die Inflationserwartungen in den USA auf ein besorgniserregendes Niveau gesunken seien.
Die US-Indizes notieren daraufhin zur Eröffnung im Minus. Der Dow Jones verliert 0,23 Prozent auf 16.110 Punkte. Der S&P fällt um 0,31 Prozent auf 1.884 Punkte. Der Nasdaq 100 gibt um 0,74 Prozent auf 4.156 Punkte ab.
Ein Bloomberg-Bericht zu Abgas-Mauscheleien bei Renault lässt das Papier des Automobilherstellers um 20 Prozent einbrechen und zieht den gesamten europäischen Autosektor in Mitleidenschaft. Auch in den USA notieren die Autohersteller schwächer: Ford verliert 0,8 Prozent. GM verbilligt sich um 1,5 Prozent. Der Xetra-Kurs von Fiat Chrysler stürzt um 8 Prozent ab.
Mit JP Morgan nimmt heute die Berichtssaison in den USA weiter Fahrt auf. Die US-Großbank hat im vierten Quartal mehr verdient als im Vorjahr und die Erwartungen übertroffen. Unter anderem profitierte das Institut von einem stärkeren Investmentbanking. Morgen geben Citigroup und Wells Fargo Einblick in ihre Bilanzen. Nach Börsenschluss legt Intel den Anlegern Zahlen vor.
Besondere Aufmerksamkeit kommt heute der Aktie des Spezialkameraherstellers GoPro zu. GoPro hat die Erwartungen von Analysten verfehlt, die Aktie fällt um 19 Prozent.
Die Ölpreise zeigen sich minimal fester. WTI legt um 1,08 Prozent auf 32,00 US-Dollar zu. Brent pendelt um 30,30 US-Dollar (+0,3 Prozent). Weil ein kurzfristig steigendes Ölangebot aus dem Iran unmittelbar bevorsteht, ist der Brentölpreis am Mittwoch erstmals seit 12 Jahren unter die Marke von 30 US-Dollar je Barrel gefallen. Brent handelt aktuell mit einem Preisabschlag zu WTI, was in den letzten fünf Jahren kaum je der Fall war. Am morgigen Freitag wird aller Voraussicht nach die Internationale Atomenergiebehörde bekanntgeben, dass der Iran die Bedingungen des Atomabkommens aus dem Juli des vergangenen Jahres erfüllt hat. Einer Aufhebung der Sanktionen am Wochenende dürfte damit nichts mehr im Weg stehen. Der Iran hat mehrfach angekündigt, in diesem Falle umgehend seine Ölexporte um 500.000 Barrel pro Tag zu erhöhen. Es ist absehbar, dass innerhalb von sechs Monaten die Ölexporte damit um insgesamt 1 Million Barrel pro Tag steigen, schätzen die Rohstoffanalysten der Commerzbank ein. Ob die Exporte kurzfristig tatsächlich dieses hohe Niveau erreichen, ist jedoch fraglich, denn angesichts des massiven anhaltenden Ölpreisverfalls hat ein führender Vertreter der staatlichen iranischen Ölgesellschaft NIOC unlängst verlauten lassen, der Iran wolle das Angebot mit Rücksicht auf die Preise nur langsam ausweiten.
Gold setzt angesichts der schwachen Ölpreise und des sehr negativen Sentiments um 0,75 Prozent auf 1.085 US-Dollar zurück.
Der Euro hingegen notiert gegenüber dem US-Dollar fester: Die Gemeinschaftswährung springt über die Marke von 1,09 (+0,27 Prozent).
Konjunktur
Schwächere US-Importpreise
Die Talfahrt der US-Importpreise hat sich im Dezember beschleunigt. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, fielen die Einfuhrpreise im Vergleich zum Vormonat um 1,2 Prozent, nach einem Minus von 0,5 Prozent im November. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen waren im Konsens sogar von einem Rückgang um 1,4 Prozent ausgegangen.
US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen
In den USA sind in der Woche zum 9. Januar spürbar mehr Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl auf saisonbereinigter Basis um 7.000 auf 284.000 Anträge, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen leichten Rückgang auf 275.000 vorhergesagt.
Einzelaktien
JP Morgan verdient im Schlussquartal mehr als erwartet
Der Gewinn von JP Morgan kletterte auf 5,4 Milliarden von 4,9 Milliarden US-Dollar im Vorjahr. Je Aktie verdiente das Unternehmen 1,32 Dollar, Analysten hatten mit 1,25 Dollar gerechnet. Die Einnahmen stiegen auf 23,75 Milliarden Dollar. Hier hatten die Marktbeobachter 22,9 Milliarden prognostiziert.
First Republic Bank trifft die Analystenschätzungen
First Republic Bank trifft im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $0,82 je Aktie die Analystenschätzungen. Erträge mit $485 Mio jedoch unter den Erwartungen von $500 Mio.
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