FDAX und Bund-Future: Handelstagebuch vom 15. Januar 2014
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05:12 Uhr
So gut wie keiner der befragten Experten hatte im Vorfeld mit einer kräftigen Erholung an den Aktienmärkten gerechnet. Vielmehr drehten sich die Szenariendiskussionen um Abschlagspotentiale auf der Unterseite, was in erster Linie mit Aussagen der Vertreter der Fed begründet wurde, welche in immer kürzerer Folge auf weitere Drosselungsmaßnahmen im Kauf von Anleihen verweisen.
Gute Konjunkturdaten in Europa und den USA, brachten gestern dann jedoch die entgegengesetzten Marktimpulse, welche sich über den Tag zu „Selbstläufern“ entwickelten. Viele Marktteilnehmer waren auch in Richtung ihrer Meinung positioniert und wurden schließlich zum Eindecken gezwungen, was der Erholung weiter Nahrung gab.
FDAX
Der FDAX hatte gestern früh zunächst ganz im Sinne der allgemeinen Diskussionen, den Ausbruch aus der Zwischenkonsolidierung nach unten hin versucht, was (a) zu einem temporären Fall unter 9.410 führte (damit unter die bis dahin unbestätigte untere Begrenzung der laufenden, jüngst ausgeformten Zwischenkonsolidierung), (b) allerdings kein neues Reaktionstief hervorbrachte. Die 9.376,50 hielt (wurde sogar um genau 10 Punkte verpasst). Folglich kam es nicht zur Ausformung eines jungen Tertiärtrends innerhalb des Tagescharts im Sinne der Definition, sondern der Gegenschub setzte ein - stetig bis zum Handelsende, unterbrochen von einer intraday Zwischenkonsolidierung in den Grenzen um 9.490 und 9.510 Punkten. Im Tageshoch schaffte es der FDAX bis auf 9.581,50 und mit 9.577 Punkten ging der FDAX in den Feierabend.
Diese Entwicklung im Kursverlauf führte (a) zu einer Verbesserung der Markttechnik im Tageschart (Schwungkraft gewann wieder an Fahrt, der unterlegte Richtungsfilter ist neutral bis leicht bullish zu interpretieren) und (b) mit einem Schlusskurs oberhalb der bisher gültigen oberen Bereichsbegrenzung der Zwischenkonsolidierung gilt diese im Sinne der Definition als „überwunden“. Von hier an leiten sich zudem keine weiteren sinnvollen Widerstände bis zum historischen Hoch bei 9.642,50 mehr her. Wie stabil und beeindruckend die Ausgangslage bisher auch im strategisch relevanten Wochenchart aussieht, zeigt die nachfolgende Grafik des Kasse-Dax-Index. Solange hier die 9.367 (entspräche im FDAX dem Reaktionstief bei 9.376,50 Punkten) nicht unterschritten wird, steht die Ampel auf grün, auch wenn darauf verwiesen werden muss, dass sich der Kurs im obersten Bereich des Aufwärtstrendkanals bewegt. Dieser hat aktuell jedoch noch „Platz“ bis zu seiner obersten Begrenzung bei 9.710 Punkten (was keinen Widerstand darstellt!!).
Mit der gestrigen Kursbewegung sollte sich der FDAX nun gute Chancen eröffnet haben, weitere Kursgewinne zu vollziehen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit gibt es noch „viel Schmerz“ im Markt, was noch Eindeckungsbedarf schafft. Dennoch soll weiterführend darauf verwiesen werden, dass sich der DAX / FDAX strategisch gesehen, im obersten Bereich des bestehenden Aufwärtstrends bewegt.
Zu Wochenbeginn hatten wir geschrieben, dass wir uns unterhalb der 9.410 vorrangig auf die Short-Seite fokussieren wollten, innerhalb der Konsolidierungszone im intraday-Geschäft beide Handelsseiten gleichgewichtet handeln und oberhalb der 9.557,50 (obere Bereichsbegrenzung) die Long-Seite präferieren. Für heute gilt:
(a) Oberhalb der 9.557,50 halten wir weitere Kursgewinne für sehr wahrscheinlich, das Erreichen der 9.642,50 und mehr für möglich.
(b) „Ideal“ wäre es, wenn der FDAX noch einmal diese obere Bereichsbegrenzung bei 9.557 anhandeln würde und diese Bestand zeigt.
(c) Doch selbst ein Rückfall in die Zone, aber ein Halten der errechneten Minimumkorrektur bei 9.516 / 9.507 Punkten, wäre aus unserer Sicht noch ein grundsätzlich positives Indiz.
Das heißt konkret: solange die 9.557,50 hält, bleiben wir optimistisch. Fällt diese jetzt gültige Unterstützung, sollte auf jeden Fall noch die 9.516 / 9.507 halten, um weiterhin Optimismus rechtfertigen zu können. Darunter heißt es wieder „umdenken“.
Bund-Future
Im Bund-Future hatten wir gestern folgendes Szenario skizziert: (a) grundsätzlich positive Trendausrichtung, aber gesteigerte Reaktionswahrscheinlichkeit, welche wir zum gestaffelten Aufbau einer Kaufposition nutzen wollten. Hierzu hatten wir (b) folgende Kaufebenen definiert: 140,65, dann die 140,50 und dann noch die 140,32. Die beiden ersten Niveaus wurden gestern erreicht, der Stopp-Kurs für die nun eingegangenen Positionen liegt bei 140,05 Punkten.
Unser heutiges Augenmerk liegt jetzt auf dem gestern fast komplett durchhandelten Unterstützungsband bei 140,69 bis 140,47 Punkten. Hält dieses nicht, rückt die errechnete Minimumkorrektur der „kürzeren“ Wegstrecke ab dem 09. Januar in den Fokus, errechnet bei 140,35 bis 140,27. Innerhalb dieser liegt auch unsere dritte Kauforder (besichert mit Stopp-Kurs bei 140,05 Punkten).
Die Markttechnik lässt bisher noch immer ein Festhalten an einer grundsätzlich optimistischen Erwartungshaltung zu: der unterlegte Richtungsfilter im Tageschart strebt einem long-set-up entgegen, die Schwungkraft weist uns im gleichen Zeitfenster eine steigende Grundtendenz aus, auch wenn diese per gestern naturgemäß einen Dämpfer erhalten hat.
Wir halten heute somit an dem gestern beschriebenen Szenario fest.
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