FDAX und Bund-Future: Handelstagebuch vom 14. Januar 2014
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05:35 Uhr
Fundamental orientierte Marktbeobachter zeigten sich auch am gestrigen Montag in den Aktienmärkten zurückhaltend bis defensiv, nachdem der Reigen der eher belastenden Meldungen zu Wochenbeginn seine Fortsetzung fand. Nach den schwachen Daten vom US-Arbeitsmarkt, welche zumindest bei einem Teil der Marktakteure für Hoffnungen gesorgt hatten, dass die Fed ihre ultralockere Geldpolitik ohne weitere Einschränkungen fortsetzen will, bremsten Aussagen von Dennis Lockhart (Fed Atlanta) gestern Nachmittag diese Erwartungen. Seiner Meinung nach, sei ein „Abbremsen der Stimulierung“ der Märkte, trotz schlechter Daten, angebracht. Goldman Sachs schlug in die gleiche Kerbe. Die Bewertung des S&P 500 sei bereits sehr hoch und nahe des fairen Wertes, hieß es da. Auch weitere Experten (deren Meinung laut DJNW im Markt angehört wird), sehen die Märkte aktuell bereits überkauft ins neue Jahr gestartet.
Im Ergebnis zeigten sich nach weiten Strecken der intraday-Konsolidierung, die Index-Futures FDAX und FESX besonders am Abend leichter, nachdem die US-Indizes unter Abgabedruck standen. Auf der Rentenseite konnte dagegen der FGBL deutlich zulegen, damit praktisch an seine Gewinne vom Freitag anknüpfen und das gestern früh genannte Widerstandsband um 140,47 bis 140,69 überwinden. (Tageshoch bei 140,91 – Schlusskurs 140,89).
Bund-Future
Damit setzte der Renten-Kontrakt seinen Höhenflug fort, erreichte zunächst die 140,50 (welche wir am Freitag als Kursziel für eine erwartete Aufwärtsbewegung definiert hatten), überwand die 140,65 (worauf hin wir zumindest tagesgültig bei 140,50 eine Verkaufsorder platzierten – siehe gestriges Handelstagebuch) und kletterte dann stetig bis 140,89 im Schlusskurs.
Damit liegt uns jetzt aus charttechnischer Sicht ein beeindruckend impulsstarker Aufwärtsschub vor, der über die Entwicklung der Schwungkraft absolut bestätigt wird. Der unterlegte Richtungsfilter ist noch immer als „neutral“ zu interpretieren, hellt sich in seiner Ausrichtung jedoch ebenfalls stetig weiter auf. Sinnvolle (alte) Widerstände leiten sich aus dem Tageschart erst wieder oberhalb der 142 Punkte her. Unterstützung sollte „formal“ über das gestern überwundene „Widerstandsband“ erwartet werden können, somit jetzt im Bereich um 140,69 bis 140,47.
Was lässt sich jetzt für die weitere Kursentwicklung des FGBL erwarten? Halten wir zunächst fest: der Bund-Future weist in der Regel (wenn er tendenziell läuft) eine beeindruckende Trendstabilität auf, was erwarten lässt, dass sich der Future auch in den nächsten Tagen weiter aufwärts bewegen könnte / sollte (besonders nach Überwindung der Hürde). Abschläge (wenn sie denn auftreten) werten wir dagegen eher als Reaktion, die sich sogar zum Aufbau von Kaufpositionen eignen. Folglich suchen wir Einstiegsmöglichkeiten auf der Unterseite, um an weiteren erwarteten Kursgewinnen partizipieren zu können. Damit gilt:
(a) Die per gestern definierte Verkaufsorder bei 140,50 wird gestrichen.
(b) Wir errechnen die Reaktionspotentiale, im Bezug auf die gesamte Wegstrecke des jüngsten Aufwärtsschubes seit Jahresanfang und auf die Wegstrecke seit der jüngsten Zwischenreaktion vom 09. Januar. Diese lauten: 140,17 / 140,06 (Minimumkorrektur), 139,80 (Normalkorrektur) und 139,53 / 139,42 (Maximumkorrektur) für die „lange“ Wegstrecke. Für die „kürzere“ Wegstrecke errechnen wir die Reaktionspotentiale in den Bereichen um 140,35 / 140,27 (Minimumkorrektur), 140,08 (Normalkorrektur) und 139,88 / 139,80 (Maximumkorrektur).
(c) Sehen wir uns das Chartbild des FGBL an, fällt auf, dass alle errechneten Reaktionspotentiale unterhalb des Unterstützungsbandes von 140,69 / 140,47 liegen, während die Minimumkorrektur der „großen“ Wegstrecke mit der Normalkorrektur der „kleinen“ Wegstrecke zusammenfällt.
(d) Wir halten es nun für sehr wahrscheinlich, dass der FGBL (wenn er denn in eine temporäre Gegenbewegung gerät), innerhalb des Unterstützungsbandes aufgefangen werden sollte, maximal jedoch in den Bereich der Minimumkorrektur der großen Wegstrecke zurückfällt.
(e) Damit positionieren wir gestaffelt Kauforders in den Bereichen um 140,65, dann 140,50 und im Bereich der ersten Minimumkorrektur bei 140,32. Als Stopp-Kurs platzieren wir den Verkauf bei 140,05 Punkten. Damit läge das maximale Risiko für die oberste Positionierung bei 60 Punkten, für die zweite Positionierung bei 45 Punkten und für die dritte Positionierung bei 27 Punkten. Als Kurs-Ziel orientieren wir zunächst auf 141,50 (passen hier aber gegebenenfalls über unsere Trading-News an).
FDAX
Der FDAX zeigte sich gestern über weite Strecken des Handelstages in einer engen Handelsspanne und ließ erwarten, einmal mehr als Doji-Tagesmuster in den Feierabend zu gehen. Im Laufe des Abends gab der Future dann in Folge schwacher US-Märkte ab und unterschritt gute Unterstützungen in den intraday-relevanten Stunden- und 30 Minuten-Charts.
Damit nähert sich der FDAX nun wieder der unteren Begrenzung der laufenden Zwischenkonsolidierung an, welche wir bei 9.410 definieren. Sollte diese unterschritten werden, kommt das jüngste Jahrestief bei 9376 in Reichweite. Fällt dieses, liegt uns formal ein gültiger tertiärer Abwärtstrend vor. Begleitet wird diese sich eintrübende Kursentwicklung auch über die Markttechnik. Die Schwungkraft bewegt sich noch im neutralen Bereich, lässt aber den „Kopf hängen“, der unterlegte Richtungsfilter weist noch ein long-set-up aus, zeigt aber ebenfalls Schwächeimpulse.
In der praktischen Konsequenz fokussieren wir auf weitere Abgaben, zumindest sollte der 9.400er Bereich getestet werden. Die nächst tiefer liegende Unterstützung aus dem Tageschart wäre dann die oben genannte 9.376, mit allen Konsequenzen. Unterhalb der 9.376 errechnet sich die 9.320 als „Normalkorrektur“, bezogen auf die Wegstrecke des Aufwärtsimpulses von Ende Dezember.
Ein Augenmerk wollen wir auch auf die errechnete Minimumkorrektur legen, welche sich in der Spanne um 9.428 / 9.396 ableitet und die erste gute Chance auf ein „Halten“ und eine „Impulswende“ sein könnte.
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