Kommentar
11:20 Uhr, 22.02.2021

Fällt Bitcoin jetzt gar nicht mehr nennenswert?

Unternehmen wie Microstrategy und Tesla investieren in Bitcoin und immer mehr Investmentbanken spielen mit dem Gedanken. Was kann da noch schiefgehen?

Erwähnte Instrumente

  • Bitcoin BTC/USD
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  • MicroStrategy Inc.
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    Kursstand: 963,000 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Bitcoin BTC/USD - WKN: A2YY63 - ISIN: XC000A2YY636 - Kurs: 55.500,00000 $ (Bitfinex)
  • MicroStrategy Inc. - WKN: 722713 - ISIN: US5949724083 - Kurs: 963,000 $ (NASDAQ)

Bis vor kurzem wurde der Preis von Bitcoin praktisch ausschließlich von Privatanlegern bestimmt. Institutionelle Investoren hielten sich aus verschiedenen Gründen zurück. Entweder erlauben die Investitionsrichtlinien ein Investment nicht oder sie schreckten einfach vor der Volatilität zurück. Noch immer denken viele Investmentbanken über Investitionen nach. Es ist wahrscheinlich, dass der Denkprozess bald endet. Wenn bereits Unternehmen in Bitcoin investieren, dürfte der Druck von anderen institutionellen Investoren größer werden. Diese Investoren beginnen bei Investmentbanken nach Produkten nachzufragen. Je mehr danach fragen, desto wahrscheinlicher ist es, dass Investmentbanken irgendwann auch Produkte anbieten. Täten sie es nicht, verlieren sie Geschäft... Da institutionelle Investoren bisher kaum investiert haben, könnte hier bald ein Damm brechen. Dutzende Milliarden könnten in Bitcoin fließen. Das ist viel Geld und treibt den Kurs. Wie sehr es den Kurs treibt, hat Teslas Investition gezeigt. Der Kurs wurde über 50.000 katapultiert.

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Tesla war für den Kursanstieg nicht unbedingt durch die eigenen Käufe verantwortlich. Als die Käufe publik wurden, waren viele motiviert zu folgen. Hier kommt gerade ein Rückkopplungseffekt in Gang. Damit dieser anhält, braucht es weitere Investoren mit Rang und Namen.

Im August 2020 investierte Microstrategy wohl als erstes Unternehmen ca. 500 Mio. Dollar in Bitcoin. Es war eher eine Randnotiz, denn Microstrategy kennt kaum jemand. Die Marke Tesla hat ein ganz anderes Gewicht. Ein ähnliches Gewicht hat Morgan Stanley. Eine Investmenteinheit von Morgan Stanley, Counterpoint Global, hat Anlagen in der Höhe von 150 Mrd. Dollar. Die Einheit investiert in Wachstumswerte und verdiente mit Investitionen in Amazon, Shopify, Slack, Zoom oder Moderna im vergangenen Jahr viel Geld. Nun wird über Bitcoin-Investments nachgedacht.

MicroStrategy Inc.
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Das würde Bitcoin einen Schub an Legitimität geben. Die nächste Rally ist damit vorprogrammiert. Niemand kann jedoch wissen, ob die aktuelle Rally einfach weitergeht oder ob sich der Kurs zuvor halbiert. Folgen neue Investoren nicht umgehend, verliert die Rally schnell an Kraft.

Ohnehin gibt es Anzeichen von Übertreibung. Microstrategy ist ein Hinweis darauf. Im August 2020 investierte es überschüssige Barreserven. Im Dezember begab es eine Wandelanleihe. Mit den 650 Mio. an Erlösen wurden Bitcoin gekauft. Nun im Februar folgte eine neue Wandelanleihe. Zunächst waren 600 Mio. geplant. Hohes Interesse führte letztendlich zu Erlösen von 1,05 Mrd.


Bisher hat das Unternehmen 1,15 Mrd. investiert. Dank der Rally stieg der Wert auf 4 Mrd. Nun kommt eine weitere Milliarde hinzu. Vor den Investitionen hatte das Unternehmen eine Marktkapitalisierung von einer Mrd. Derzeit sind es 9 Mrd. Anleger zahlen für Bitcoin in der Bilanz von Microstrategy einen stattlichen Aufschlag. Dieser beträgt sagenhafte 100 %. Anstatt also einfach selbst direkt Bitcoin für 55.000 Dollar zu kaufen, werden 110.000 gezahlt, wenn man die Aktie von Microstrategy kauft. Das ist gehöriger Unsinn. Wenn solcher Unsinn erst um sich greift, ist die Lage meist labil.

Rücksetzer wird es auch weiterhin geben. Auswüchse wie Microstrategy sind nicht gesund und sind häufig Anzeichen zukünftiger, höherer Volatilität. Ob der Rücksetzer nun sofort erfolgt oder erst, wenn sich Bitcoin verdoppelt hat, sei dahingestellt.

Clemens Schmale


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2 Kommentare

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  • gartendrei
    gartendrei

    ROTFL Kaum wird der Kryptodauerbär Schmale bullish für Kryptos, crasht es. Profis halt.

    22:49 Uhr, 23.02.2021
  • baumgartner
    baumgartner

    Correction on demand? :-D

    15:14 Uhr, 22.02.2021

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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